Hartwig (Gewaltbote)
Hartwig (* im 10. Jahrhundert; † um 985) verwaltete um 965 als "Gewaltbote" Teile des Heiligen Römischen Reich, die im heutigen Bundesland Kärnten lagen. Er ist einer der frühesten Verwaltungsbeamten des Mittelalters, die für das heutige EU-Land Österreich belegt sind.
Herkunft und Familie
Hartwig dürfte zur Sippe der Aribonen gehört haben oder war mit dieser verwandt. Er gilt als Ehemann von Wigburg († nach 1080), einer Tochter des Luitpoldingers Eberhard († vermutlich um 940) aus dessen Ehe mit der Unruochingerin Judith von Friaul und als Vater des Salzburger Erzbischofs Hartwig († 1023). Zu den Nachfahren seiner Töchter zählen unter anderem die Grafenfamilie von Heunburg und die Kärntner Herzöge aus dem Haus der Spanheimer.
Leben
Hartwig war Graf im Isengau und Salzburggau. Zu seinem "ministerium" (Verwaltungsgebieten) gehörte auch ein "Kroatengau" im Raum von St. Veit an der Glan. Außerdem übernahm er Vogteiaufgaben für das Erzstift Salzburg. Bei der Krönung von Kaiser Otto I.| hielt er sich in Rom auf. 965 ist er erstmals urkundlich als "Gewaltbote" genannt. Diese Funktion besaß er noch 976, obwohl es inzwischen wieder einen Herzog von Kärnten ("Karantanorum dux") gab.[1]
Literatur
- Karl Brunner: Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert (= Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte 907-1156. Bd. 1). Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1994. ISBN 3-8000-3532-4
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Karl Brunner: Herzogtümer und Marken, 1994, S. 70