Merkersdorf (Gemeinde Hardegg)
Merkersdorf ist eine Ortschaft auf dem Gebiet der gleichnamigen Katastralgemeinde der niederösterreichischen Gemeinde Hardegg im Bezirk Hollabrunn. Vor der Eingemeindung gehörte der Ort zunächst zur Herrschaft Kaja und dann zur Grafschaft Hardegg, ehe er einige Jahrzehnte eine selbständige Gemeinde war.
Geschichte
Merkersdorf ist erstmals um 1290 als "Merkestorff" urkundlich genannt. Damals befand es sich im Besitz der Herrschaft Kaja. 1360 verkaufte Niklas von Kaja die Herrschaft Kaja an Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf den Stifter") († 1365). Wenig später kam die Herrschaft Kaja und somit auch Merkersdorf in den Besitz der Grafen von Hardegg aus der Burggrafenfamilie von Maidberg (Magdeburg). Diese mussten sie bald darauf aufgrund ihrer Schulden den Herzögen von Österreich (Habsburgern) als Landesfürsten des Herzogtums Österreich überschreiben.[1] 1425 übertrug Herzog Albrecht (V.) von Österreich († 1439) die Herrschaft zusammen mit Merkersdorf an Ulrich von Eitzing († 1460) zur "Pflege".[2] Für das 16. Jahrhundert belegen die Urbare der Grafschaft Hardegg, dass Merkersdorf damals Teil dieser Grafschaft war.[3]
1763 wurde in Merkersdorf die Dreifaltigkeitskapelle erbaut, welche spätestens im 18. Jahrhundert der Pfarre Hardegg unterstand. Diese stellte 1793 für Merkersdorf einen eigenen Schulgehilfen ein. 1866 erhielt Merkersdorf, das vermutlich um 1848/50 zu Gemeinde erhoben worden war, eine eigene Schule. 1972 wurde Merkersdorf eine Kastralgemeinde der Stadt Hardegg.[3]
Hinweise zur Entwicklung des Ortes Merkersdorf nach belegten Quellen
Nach dem Urbar der Grafschaft Hardegg aus dem Jahr 1571 waren in Merkersdorf zu dieser Zeit 16 Ganzlehen und 7 Hofstätten der Grafschaft zinspflichtig. Nach dem Pfarrverzeichnis von 1665 bestand Merkersdorf um diese Zeit aus 33 Häusern. Nach der Volkszählung im Jahr 1900 hatte Merkersdorf damals bereits 52 Häuser und 246 Einwohnerinnen und Einwohner. Bei der Volkszählung im Jahr 1950 waren es 68 Häuser und 198 Einwohnerinnen und Einwohner. Bei der Volkszählung im Jahr 1981 waren es 76 Häuser, die von insgesamt 198 Personen als Hauptwohnsitz bewohnt wurden.[3]
Sehenswürdigkeiten
- die Ortskapelle von Merkersdorf: Sie wurde als Dreifaltigkeitskapelle 1763 erbaut.[3] Heute gehört sie zum Pfarrsprengel der Pfarre Hardegg. Über ihre geschichtliche Entstehung und Entwicklung ist bisher nichts bekannt. 2004 wurde in ihr ein Volksaltar, ein Werk des Tischlermeisters Anton Draxler aus Merkersdorf, aufgestellt, auf dem am 25. Februar die erste Messe gelesen wurde.[4]
- die Wegkapelle "Kurze Marter"
- die Wegkapelle "Lange Marter"
Literatur
- Heribert Donnerbauer: Merkersdorf. In: Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990. S. 182f.
Weblinks
Merkersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 182
- ↑ vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 182f.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 183
- ↑ vgl. Merkersdorf, pfarre-hardegg.AT, abgerufen am 28. Mai 2023
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