Stephan Avedig
Stephan Avedig (* 19. August 1804, in Neusatz, damals Ungarisches Königreich, heute Serbien; † 29. März 1884, in Fünfhaus, Henriettenplatz 3, heute Teil der Stadt Wien), auch Istvan Avedig, war im 19. Jahrhundert Gemeindearzt von Braunhirschen. Im 15. Wiener Gemeindebezirk ist heute eine Straße nach ihm benannt.
Herkunft und Familie
Stephan Avedig, Katholik mit armenische Vorfahren, stammte aus bürgerlichen Verhältnissen. Er war einer der Söhne des Bürgers Carl Avedig aus dessen Ehe mit Josefa. Sein Bruder war Carl Avedig, der sein Leben in Neusatz verbrachte und mit dem er noch 1848 Kontakt hielt.[1]
Stephan Avedig heiratete am 28. August 1847 in Meidling Walburga Schieferl (* 1826; † 15. Oktober 1894, in Liezen). Sie war die Tochter von Joseph Schieferl, einem Fleischhauermeister aus Untermeidling, aus dessen Ehe mit Josepha Berzl.[1] Aus seiner Ehe hatte Stephan Avedig Kinder, von denen drei länger gelebt haben:
- Walburga Maria Stefanie Avedig (* 4. Mai 1853, in Braunhirschen) ∞ (Eheschließung 1876, Pfarre Reindorf) mit Josef Hellinger; sie hatte aus dieser Ehe mindestens einen Sohn und sieben Töchter[1]
- Oscar Avedig († 31.10.1900, in Wien), um 1884 bei der Infanterie der k.k. Armee, dann Eisenbahner bei den Österreichischen Staatsbahnen, um 1894 Stationsvorstand in Liezen[1]
- Seraphine Avedig (* 6. Juni 1860, in Braunhirschen; † 29. April 1884, in Fünfhaus), sie wurde bei ihrem Vater auf dem Baumgartner Friedhof beigesetzt[1]
Leben
Stephan Avedig studierte Medizin an der Wiener Universität (1831 Promotion zum Doktor der Medizin). Bald nach Abschluss seines Studiums ließ er sich als Arzt in Herrschaft Braunhirschen (heute Teil des 15. Wiener Gemeindebezirks) nieder. Nach der Aufhebung der Grundherrschaften um 1848/50 war er Arzt in dem zur Gemeinde aufgestiegenen Wiener Vorort Braunhirschen, der um 1863/64 Teil der Großgemeinde Rudolfsheim wurde. Dort hatte Stephan Avedig bis ca. 1880 eine eigenen Praxis. Er gehörte außerdem viele Jahre dem Gemeinderat von Braunhirschen an. Seine letzten Lebensjahre wohnte er im Nachbarort Fünfhaus. Seine letzten Lebensjahre waren von einer schweren Krankheit und finanziellen Problemen überschattet. Nach seinem Tod wurde er am 30. Mai 1884 auf dem Wiener Friedhof Baumgarten beigesetzt. [1]
Erinnerungen an Stephan Avedig
Stephan Avedig soll sich als Arzt besonders für die ärmere Bevölkerung eingesetzt haben, deren medizinischer Betreuung er auch nachkam, wenn sie ihn dafür nicht bezahlen konnte. Wegen seines sozialen Engagements wurde die Bahngasse (oder Eisenbahngasse) nach der Eingemeindung von Fünfhaus und Rudolfsheim nach Wien am 13. Juli 1894 in Avedikstraße umbenannt.[1]
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Stephan Avedig. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 215–216.
Weblinks
- Waltraud Zuleger: Wer war Stefan Avedig, Blog des Wiener Bezirksmuseums Rudolfsheim-Fünfhaus, 13. März 2023
- Stephan Avedig im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
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