Ulrich I. von Montfort
Graf Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz (* im 13. Jahrhundert, um 1255; † im 13. Jahrhundert, vermutlich um 1287)[A 1] begründete den Familienzweig der Grafen von Montfort zu Feldkirch.
Herkunft und Familie
Graf Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz war einer der Söhne des Grafen Hugo (II.) von Montfort († 1260) und ein Bruder der Grafen Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch († um 1299) und Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang († um 1309).[1]
Graf Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz war verheiratet, seine Frau dürfte aus der Familie der Vögte zu Matsch gewesen sein. Er hatte aus dieser Ehe mindestens 3 Kinder:[1]
- Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz († 11. August 1310), er betonte die Eigenständigkeit seines Familienzweiges, der "Bregenzer Linie", indem er einen Löwen in sein Wappen übernahm. Es wird vermutet, dass er damit an eine ältere Tradition in Bezug auf Bregenz anknüpfte.[2]
- Gräfin Agnes von Montfort zu Bregenz[3]
- Gräfin Katharina von Montfort zu Bregenz , genannt 1319-1335 ∞ mit Otto (III.) von Liechtenstein zu Murau, einem Enkel des Politikers und Minnesängers Ulrich von Liechtenstein († 1275)[3]
Leben
Nach der ersten Teilung der Besitzungen nach dem Tod seines Vaters erwarb Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz die heute in Deutschland gelegene Grafschaft Simmeringen. Ein Vorstoß gegen die Stadt Feldkirch, den im Jahr 1269 seine Cousins, die Grafen von Werdenberg, gemeinsam mit dem Abt von St. Gallen und dem Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg († 1291) unternahmen, konnte abgeblockt werden. Gemeinsam mit seinem anderen Bruder Hugo (III.) unterstützte er seinen Bruder Rudolf (II.), als dieser mit der am Ufer des Bodensees gelegenen Stadt Neuravensbruck einen wichtiger Stützpunkt der Abtei St. Gallen, niederbrennen ließ. In der Folge zogen die Montforter zahlreiche Besitzungen und Ministeriale dieser Abtei an sich. Mit der Wahl des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg zum "römischen" König im Jahr 1273 kam es zu einem Wendepunkt. Dessen Revindikationspolitik hatten zur Folge, dass die Montforter Erwerbungen aus der Zeit des Interregnums aufgegeben mussten.[4]
Literatur
- Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
- Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 digital
- Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1
Weblinks
Graf Ulrich (I.) von Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Vorarlberg Chronik, APPS.VOL.AT, eingesehen am 17. September 20
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)
- ↑ vgl. Neue Deutsche Biographie, 1997, Bd. 18
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 437
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel) und Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)
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