Ferdinand Leeb

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wikipedia:Löschregeln Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Vorlage:Löschantragstext/August


Dieser Artikel wurde auf Grund eines Löschantrages in der Wikipedia hierher transferiert. Beim Löschen dieses Artikels in der Wikipedia wird dieser Artikel hier im Regiowiki erhalten, bei bleiben in der Wikipedia wird in der Regel dieser Artikel hier im Regiowiki wieder gelöscht.
Ferdinand Leeb, Bürgermeister von Deutsch-Wagram 1909-1914
Ferdinand Leeb Grabstein, Friedhof Deutsch-Wagram

Ferdinand Leeb (9. Jänner 186224. Jänner 1932) war ein österreichischer Landwirt und Politiker, der insbesondere als Bürgermeister von Deutsch-Wagram von 1909 bis 1914 bekannt wurde.

Leben und Werk

Ferdinand Leeb wurde am 9. Jänner 1862 als Sohn des Ferdinand Leeb und der Katharina Leeb, geb. Schlederer in Deutsch-Wagram, Niederösterreich geboren. Er wuchs in einer landwirtschaftlich geprägten Familie auf und verbrachte einen Großteil seines Lebens in der Gemeinde. Am 19. Mai 1885 heiratete er Maria Katharina Schilk und wurde Vater von sechs Kindern.

Leebs Beitrag zur Gemeinschaft zeigte sich in einer Vielzahl von Rollen. Er war ein aktives Mitglied des NÖ Bauernbundes seit dessen Gründung und diente mehrere Jahre als Vertrauensmann der Organisation. 1908 wurde er zum ersten Gemeinderat gewählt.[1] Unter seiner Amtsführung als Bürgermeister (1909-1914) und Obmann des Ortsschulrates wurden bedeutende Infrastrukturprojekte wie das erste Elektrizitätswerk[2] und die neue Volks- und Bürgerschule in Deutsch-Wagram errichtet.[3] Er war Mitglied des Kriegerdenkmal-Ausschusses seit 1905 zur Errichtung des heutigen Denkmals an die Schlacht bei Wagram 1809, von Bildhauer Franz Seifert (1866-1951) entworfen und ausgeführt, welches am 4. Juli 1909 zum hundertjährigen Gedenken unter seiner Amtsführung feierlich eingeweiht wurde.[4][5] Zudem war er über 27 Jahre lang Obmann der Raiffeisenkasse[6] und bekleidete das Amt eines Patronatskomissärs der Pfarrkirche Deutsch-Wagram.

Für seine kirchlichen Verdienste, insbesondere als erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines und Mitglied des Kirchenmusikvereines, wurde ihm die päpstliche Auszeichnung, das goldenes Ehrenkreuz "Pro Ecclesia et Pontifice" von Pabst Benedikt XV. verliehen.[7] Diese Auszeichnung ist eine kirchliche Ehrung, die für besondere Dienste an der Kirche und den Papst vergeben wird. Sie wurde ihm im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Pfarrkirche von Deutsch-Wagram am 15. Oktober 1916 überreicht und gewürdigt. Der Kirchenbauverein, gegründet am 20. April 1911 durch Ferdinand Leeb, Franz Niedermayer - den damaligen Bürgermeister von Aderklaa - sowie Ortspfarrer Ferdinand Pečka, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Finanzmittel für die Restaurierung der alten Pfarrkirche und den Neubau einer größeren Kirche am ehemaligen Friedhof von Deutsch-Wagram, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park, zu sammeln. Um die benötigten Gelder zu generieren, veräußerte der Verein Schriftstücke und Bausteine und suchte österreichweit nach Unterstützern. Eine bedeutende Spende kam von Erzbischof-Koadjutor Franz Xaver Nagl am 27. Juni 1911, der anlässlich einer kanonischen Visitation 5000 Kronen beitrug.[8] Die alte Pfarrkirche Deutsch-Wagram wurde aus den Mitteln des Kirchenbauvereins noch im Jahr 1911 renoviert. Das Vorhaben zur neuen Kirche am heutigen Dr.-Sahulka-Park wurde aber auf Grund der beiden Weltkriege mehrfach verschoben und letzendlich verworfen. 1956-1958 wurde schließlich die alte Pfarrkirche nach Plänen von Architekt Hans Petermair und den hiesigen Baumeistern Johann Christen und Kommerzialrat Michael Vogl umgebaut und vergrößert.[9] Der Kirchbauverein Deutsch-Wagram wurde 1958 aufgelöst.

In seiner Gemeinschaft wurde er für seine Großzügigkeit und sein Engagement für Bedürftige anerkannt.

Leeb starb nach einem langandauernden Leiden am 24. Januar 1932 im Alter von 70 Jahren. Er wurde am 26. Februar 1932 in Deutsch-Wagram beigesetzt.[10]

Verdienste und Ehrungen

Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Schlacht bei Wagram (1809)
Renovierte aber noch ursprüngliche Pfarrkirche Deutsch-Wagram, um 1920
Pfarrkirche Deutsch-Wagram, nach dem Umbau 1956-1958
  • Gründungsmitglied und Vertrauensmann des NÖ Bauernbundes.
  • Obmann des Ortsschulrates und langjähriges Mitglied des Bezirksschulrates Floridsdorf-Umgebung.
  • Obmann der Raiffeisenkasse Deutsch-Wagram (1903-1930), eines der ältesten Kassen in Niederösterreich, gegründet am 31. März 1899.[6]
  • Gründer und Mitglied des Kirchenmusikvereines zur „Förderung und Pflege authentischer kirchlicher Musik gemäß den Gesetzen der katholischen Liturgie“ (gegründet 1908).[11]
  • Bürgermeister von Deutsch-Wagram (1909-1914) nach dem tödlichen Unfall des Altbürgermeisters Michael Wieland am 11. Jänner 1909.[12]
  • Mitglied des Kriegerdenkmal-Ausschusses in Deutsch-Wagram seit 1905 zur Errichtung des Denkmals an die Schlacht bei Wagram 1809, welches am 4. Juli 1909 unter Bürgermeister Ferdinand Leeb feierlich präsentiert und von Ortspfarrer (und späteren Ehrenbürger von Deutsch-Wagram) Ferdinand Pečka eingeweiht wurde.[13][14] Der Ausschuss für das Kriegerdenkmal wurde 1905 gemeinsam mit Ferdinand Leeb ins Leben gerufen. Trotz vieler Schwierigkeiten und erheblichem Aufwand bemühte sich Leeb über mehrere Jahre hinweg, die Errichtung des Denkmals zu realisieren.[5]
  • Gründung und Errichtung der Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram (1909-1910) nach Plänen des Baumeisters Hans Haas aus Wolkersdorf.[3][15]
  • Gründung des ersten Elektrizitätswerks in Deutsch-Wagram (1911 erbaut und bis 1926 im Betrieb).[2]
  • Erster Obmann und Präsident des katholischen Kirchenbauvereines, gegründet am 20. April 1911.[16][8]
  • Renovierung der Pfarrkirche Deutsch-Wagram aus Mitteln des Kirchenbauvereines und erste Pläne zur Errichtung einer neuen Kirche am ehemaligen Friedhof, dem heutigen Dr.-Sahulka-Park (1911). Die Pläne wurden jedoch auf Grund der beiden Weltkriege mehrfach verworfen, stattdessen wurde die Pfarrkirche Deutsch-Wagram in den Jahren 1956-1958 nach Plänen von Architekt Hans Petermair und den hiesigen Baumeistern Johann Christen und Kommerzialrat Michael Vogl umgebaut und vergrößert.[9]
  • Landesfürstlicher Patronatskomissär der Pfarrkirche Deutsch-Wagram.[1]
  • Päpstliche Auszeichnung, das goldenes Ehrenkreuz "Pro Ecclesia et Pontifice" von Pabst Benedikt XV. (im Oktober 1916).[17]

Literatur

Weblinks

 Ferdinand Leeb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gemeindewahlen in Deutsch-Wagram. In: anno.onb.ac.at - Das Vaterland vom 3. Februar 1908. Abgerufen am 14. August 2023.
  2. 2,0 2,1 Otto Schilder: Elektrizitätswerk In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 318, 370, 431, 440, 443.
  3. 3,0 3,1 Schuleinweihung Volks- und Bürgerschule Deutsch-Wagram. In: anno.onb.ac.at - Deutsches Volksblatt vom 1. Oktober 1910. Abgerufen am 13. August 2023.
  4. Enthüllung eines Kriegerdenkmals in Deutsch-Wagram. In: anno.onb.ac.at - (Neuigkeits) Welt Blatt vom 8. Juli 1909. Abgerufen am 14. August 2023.
  5. 5,0 5,1 Karl August Varnhagen von Ense / Anton Pfalz: Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Deutsch-Wagram In: Die Schlacht von Deutsch-Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Outlook Verlag, 2022, ISBN 978-3-368-42934-8. Ursprünglich herausgegeben zum einhundertjährigen Gedenktage dieser Schlacht von Anton Pfalz - Verlag des Kriegerdenkmal-Ausschusses Deutsch-Wagrams., Anhang, S. 52-57.
  6. 6,0 6,1 Otto Schilder: Die Deutsch-Wagramer Geldinstitute - die Raiffeisenkasse In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 404.
  7. Päpstliche Auszeichnung "Pro Ecclesia et Pontifice" für Ferdinand Leeb. In: deutsch-wagram.topothek.at - Niederösterreichische Volks- und Vereins-Zeitung am 21. Oktober 1916. Abgerufen am 13. August 2023.
  8. 8,0 8,1 Manfred Groß: Kirchliche Vereine - Kirchenbauverein In: Bewegende Geschichte : Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild - vom 12. Jahrhundert bis 2009., S. 463.
  9. 9,0 9,1 Otto Schilder: Die sehenswerte neue Pfarrkirche In: Deutsch-Wagram Gegenwart und Vergangenheit. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 44-54.
  10. Ferdiand Leeb gestorben. In: anno.onb.ac.at - Volksbote vom 4. März 1932. Abgerufen am 13. August 2023.
  11. Manfred Groß: Kultur und Bildungsvereine - Kirchenmusikverein In: Bewegende Geschichte : Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild - vom 12. Jahrhundert bis 2009., S. 440.
  12. Tragischer Unfall eines Bürgermeisters. In: anno.onb.ac.at - (Neuigkeits) Welt Blatt vom 15. Januar 1909. Abgerufen am 19. August 2023.
  13. Otto Schilder: Die Enthüllung und Weihe des Kriegerdenkmales In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 278-281.
  14. Manfred Groß: Enthüllung des Kriegerdenkmales 1809 In: Bewegende Geschichte : Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde. Deutsch-Wagram, 2009, ISBN 978-3-200-01592-0. Deutsch-Wagram in Wort und Bild - vom 12. Jahrhundert bis 2009., S. 50.
  15. Otto Schilder: Errichtung einer Bürgerschule In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 317-326.
  16. Otto Schilder: Die Zeit von 1900-1914 In: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Gemeinde Deutsch-Wagram, S. 431.
  17. Päpstliche Auszeichnung "Pro Ecclesia et Pontifice" für Ferdinand Leeb (2). In: anno.onb.ac.at - Niederösterreichische Volks- und Vereinszeitung vom 2. September 1916. Abgerufen am 13. August 2023.