Leonhardi-Kapelle (Grub)

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Die Leonhardi-Kapelle - heute

Die Leonhardi-Kapelle oder Leonardi-Kapelle von Grub wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von Stift Heiligenkreuz erbaut und war zunächst dem Heiligen Leonhard und dann dem Heiligen Ägidius geweiht. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie durch einen neugotischen Neubau ersetzt. Nach dem Bau der Pfarrkirche Grub wurde sie von der Gemeinde Wienerwald übernommen und wird heute als Veranstaltungsort genutzt.

Lage

Die Leonhardi-Kapelle, heute im Besitz der Gemeinde Wienerwald, befindet sich in Grub.[1]. Ursprünglich war sie dem Heiligen Leonhard geweiht und ihr Patrozinium wurde am 6. November gefeiert. Heute ist sie dem Heiligen Ägidius geweiht, dessen Patrozinium am 1. September gefeiert wird.[2].

Das Bauwerk

Die Leonhardi-Kapelle hat einen kleinen Turm, der mit Naturschieferplatten gedeckt ist. Das ursprüngliche Altarbild von 1852 zeigte Christus am Kreuz, ein jüngeres Altarbild von 1916 den Heiligen Ägidius. Beide Altarbilder sind erhalten, aber sie befinden sich heute nicht mehr in der Leonhardi-Kapelle, sondern im Stift Heiligenkreuz.[2] Zwei Glocken, die 1950 in die Kapelle eingebaut worden waren, übersiedelten im Februar 1969 in die neuerrichtete Gruber Pfarrkirche.[3] 1989 wurde die Kapelle renoviert. Für die Kosten der Außenrenovierung kam die Gemeinde Wienerwald auf, für die Innenrenovierung der Kulturverein Wienerwald.[4]

Geschichte

Dort, wo heute die Leonhardi-Kapelle steht, befand sich vor 1755 ein Kreuz oder Bildstock. Als das Dorf Grub im Wienerwald 1748 wvon einer Viehseuche heimgesucht wurde, gelobte die Dorfgemeinde den Bau einer Kapelle. Die wurde 1755 durch Alberich Fritz, den damaligen Abt von Stift Heiligenkreuz errichtet und dem Heiligen Leonhard geweiht. Als die Kapelle 1851/52 restauriert wurde, wurde der Heilige Leonhard als "Kapellenpatron" durch den Heiligen Ägidius ersetzt. Im Auftrag von Edmund Komaromy, damals Abt von Stift Heiligenkreuz, fertigte damals der Maler Friedrich Walzer das Altarbild "Christus am Kreuz" an.[1]

Am 6. November 1894 wurde das Kapellendach und das Turmdach bei einem Brand, von dem auch das Nachbarhaus betroffen war, zerstört.[1] 1895 wurde die Kapelle nach Plänen des Architekten Dominik Avanzo durch einen neuromanischen Bau ersetzt.[2] 1916 fertigte der Maler Herman Nigg im Auftrag von Gregor Böck, Abt von Heiligenkreuz, ein neues Altarbild mit dem Heiligen Ägidius an.[1]

Nach der Errichtung der Gruber Pfarrkirche hatte Stift Heiligenkreuz für die Kapelle keine Verwendung mehr und ließ sie 1971-1989 ungenutzt. Als 1989 ihr Abbruch beschlossen war, verhinderte dies die Gemeinde Wienerwald und übernahm die Kapelle. Sie wurde renoviert und am 28. April 1991 neu geweiht. Heute wird sie für kleine Ausstellungen, Lesungen und Konzerte genutzt.[1]

Literatur

  • Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand .... Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Marterln in der Biosphärenpark-Gemeinde Wienerwald. Eigenverlag Kulturverein Wienerwald, 2008. ISBN 978-3-200-01306-3. S. 44-45

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 45
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 44
  3. vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 44 und S. 45
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