Pedro Kramreiter

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Pedro Kramreiter (geboren 1939 in Wien) ist ein österreichischer Fotograf.

Leben, Werken

Er ist der Sohn des österreichischen Architekten Robert Kramreiter und dessen Frau Josepha geb. Nüttgen. Sein Vater, der dem Ständestaat nahestand und dessen größter Arbeitgeber in Österreich die römisch-katholische Kirche war, wich 1938 dem NS-Regime aus und verlagerte seinen Tätigkeitsbereich nach Spanien. Er holte wenig später seine Familie nach und der kleine Pedro wuchs bis 1953 in Madrid auf. Die Beziehung zu seinem Vater beschrieb Pedro Kramreiter als "innig-ambivalent".[1]

Er studierte Fotografie bei Otto Steinert an der Folkwangschule in Essen und arbeitet als Assistent in Hamburg und Dusseldorf. 1969 eröffnete Kramreiter sein erstes Fotostudio in Wien. Die Zeitgeist-Illustrierte WIENER charakterisierte ihn wie folgt, etwas reißerisch: „Er prägte das heimische Werbebild der Siebziger- und Achtzigerjahre. Seine Politikerporträts waren legendär, seine Jetset-Fotos exklusiv.“[2] Er wurde schnell bekannt und beliebt für seine Pin-Ups – insbesondere elegante Schwarzweißabzüge seiner Akte finden sich im Kunsthandel und auf Versteigerungen. Kramreiter erlangte aber auch rasch im seriösen Genre Anerkennung. Er porträtierte Politiker wie Leopold Gratz, Bruno Kreisky, Karel Schwarzenberg und Peter Wittmann, Kabarettisten wie Hans Peter Heinzl, Sänger wie Rainhard Fendrich und Falco sowie Hunderte Schauspieler – insbesondere am Theater in der Josefstadt – von Curd Jürgens, Walther Reyer, Leopold Rudolf, Otto Schenk, Michael Schottenberg, Miguel Herz-Kestranek, Vilma Degischer, Adrienne Gessner, Johanna Matz, Marianne Nentwich und Elfriede Ott bis Elisabeth Fallenberg, die später seine Frau wurde. Bekannt sind auch einige Portraits internationaler Film- und Musikstars, wie Catherine Deneuve, Audrey Hepburn, Mick Jagger und Robert Mitchum. Eine Zeit lang betrieb er auch ein zweites Studio in Madrid. Er ist seit vielen Jahren mit Therese Schwarzenberg befreundet und dokumentierte auch deren karitative Arbeit in Kenia.[3]

Zwei Kernsätze lauten, beide im Kurier, 2020: „Man muss die Menschen lieben und man darf nie etwas erzählen, was man nicht hält“[4] und „Mit dem Digitalen ist die Fotografie gestorben.“ Die Fortsetzung des letzteren Zitats lautet: „Jeder kann alles, die Geräte machen das von selbst, man kann mit Handys ganze Filme in sensationeller Qualität drehen. Aber dadurch hat die Fotografie ihre Seele verloren.“

Er lebt und arbeitet in Grinzing.

Ausstellungen

  • 1994 Retrospektive, Wien
  • 1996 Fixiert, Kunst Haus Wien
  • 1998 Expo 98, Teatro Trindade in Lissabon
  • 1999 Sotheby’s, Wien
  • 2000 Aid for AIDS, Paris, München, New York (österreichischer Beitrag)
  • 2014 Hautnah, Galerie cimmic, Wien
  • 2014 Menschen in meiner Optik, Palais Schwarzenberg
  • 2018-2019 Legenden der 60er und 90er Jahre (Wanderausstellung quer durch Österreich)

Buchpublikationen

  • Aber wie sie das spielen, Theaterfotos aus der Josefstadt 1977-1983, Edition Seitenberg 1991, ISBN 3-7015-1000-8
  • Fixiert, 25 Jahre Portraitfotografie in Wien, K&S Verlag 1996, ISBN 3218006279
  • Wort im Bild, Das erste Posterbuch, Verlag Ibera 2002, ISBN 3850521516
  • Backstage meiner Photographie, Verlag Ibera 2006, ISBN 3850522326

Weblinks

 Pedro Kramreiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Österreich 1: EIN MEDAILLON Pedro Kramreiter, 8. April 2017
  2. WIENER: Pedro Kramreiter – Müde Legenden, Online-Ausgabe (ohne Datum)
  3. KURIER: Kalte Dusche für Fendrich, 7. Oktober 2014
  4. KURIER: Fotograf Pedro Kramreiter: „Man muss die Menschen lieben“, 11. September 2020