Franz Breyer
Franz Breyer (* 9. September 1828 in Baden, Gutenbrunner Schlossgasse Nr. 9 ; † 22. März 1894 ebenda) war ein österreichischer Baumeister und Bürgermeister der Stadt Baden.
Leben
Franz Breyer kam 1828 in der Biedermeierzeit als Sohn des gleichnamigen Vaters, eines Hausbesitzers in der Gutenbrunn und dessen Gattin Katharina geb. Hofer, ebendort zur Welt[1]. Nach seiner Grundausbildung begann er eine Karriere als Baumeister und errichtete zahlreiche Bauten in und um die Bezirkshauptstadt Baden und wurde so zum Stadtbaumeister. Anno 1854 heiratete[2] Breyer die Badener Weinhauerstochter Anna Schütz in der Pfarrkirche Sooß und hatte mit ihr zwei Söhne: Anton Breyer, der später ebenfalls Baumeister wurde und Franz Breyer jun., dem späteren Steinmetzmeister in Baden.
Im Jahre 1864 trat er in den Badener Gemeinderat ein, wurde ein Jahr später 1865 erster Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt und hatte dieses Amt bis 1866 inne. 1873 wurde er Stadtrat und von 1888 bis 1894 bekleidete Franz Breyer das Amt des Bürgermeisters der Stadt Baden. Unter seiner Riege wurde die Volksschule in Leesdorf gebaut, das Sparkassengebäude errichtet, das Telefonnetz installiert, der Rudolfs-Hof umgebaut, die Trabrennbahn errichtet und die Verträge für die elektrische Beleuchtung und der Badener Straßenbahnen erstellt. Breyer war im Laufe der Zeit Obmann vieler örtlicher Institutionen sowie Vereine und war auch Gründungsmitglied der Sparkasse Baden. Sein Baubüro als Stadtbaumeister befand sich am Bahnhofsplatz Nr. 2, dem heutigen Conrad von Hötzendorf-Platz, von wo aus er die Bauvorhaben der Stadt umsetzte.
Am 5. März 1894 legte er krankheitshalber das Amt des Bürgermeisters zurück, aber dazu bewogen, die Demission zurückzunehmen und einen längeren Urlaub anzutreten. Die plötzliche Verschlechterung des Zustandes und der überraschende Tod im März 1894[3] beendeten seine umfangreiche Tätigkeit für die Stadt Baden. Am 23. März 1894 wurde er posthum zum Ehrenbürger der Stadt Baden ernannt und ein paar Jahre später ihm zu Ehren die Breyerstraße nach ihm benannt.
Franz Breyer wurde in der Familiengruft auf dem Badener Stadtpfarrfriedhof zur letzten Ruhe bestattet[4].
Bauobjekte[5]
- 1860 Glockenturm des Leesdorfer Domes
- 1872 Wohnhaus Grabengasse Nr. 9
- 1874 Villa für den Bürgermeister Trenner in der Elisabeth Straße Nr. 38 (heute Arbeiterkammer)
- Bürgerhaus Kaiser Franz Joseph-Ring Nr. 21
- 1877 Volksschule am Pfarrplatz - 1891 Erweiterung
- 1873 Wohnhaus Kaiser Franz Joseph-Ring Nr. 36
- Miethaus Kaiser Franz Joseph-Ring Nr. 38
- 1874 Bürgerhaus am Kaiser Franz Joseph-Ring Nr. 31
- 1880 Wohn- und Geschäftshaus im neobarocken Stil in der Wassergasse Nr. 1
Literatur
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien. Grasl, Baden 1997 ISBN 3-85098-236-X, S.23
Einzelnachweise
- ↑ Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1827-1835 (fol.39) auf Matricula Online
- ↑ Pfarre Sooss - Trauungsbuch 1783-1902 (fol.56) auf Matricula Online
- ↑ Baden, Pfarre Sankt Stephan - Sterbebuch 1893-1896 (fol.52) auf Matricula Online
- ↑ Franz Breyer in der Verstorbenensuche am Stadtpfarrfriedhof Baden-St. Stephan (Grab Nr. 16/01/M13+14)
- ↑ Lister der denkmalgeschützten Objekte in Baden (Niederösterreich) auf Wikipedia
Weblinks
Franz Breyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Oskar Graf Christalnigg | Bürgermeister der Stadt Baden 1888-1894 | Karl Hora |