K.A.T.V. Norica
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Steiermark |
Universitätsstadt: | Graz |
Gründung: | 26. Mai 1930 in Graz |
Verband: | ÖKV |
Eintritt in ÖKV: | 23. Juni 1933 (Gründungskorporation) |
Kürzel: | No! |
Wahlspruch: | Wir sind rechts und saufen gerne! |
Prinzipien: | Alkoholismus, Homosexualität |
Farbschild: | |
Dreifarb: | schwarz, rot, gold |
Vorstoß: | gold, weiß |
Band: | nur Burschenband (28mm) |
Zirkel: | |
Monogram: | V, C, F, N
vivat, crescat, floreat Norica |
KV-Nummer: | 97 |
Website: | www.noricagraz.com |
Die Katholisch-Akademische Turnverbindung Norica (KATV Norica) zu Graz im ÖKV ist eine österreichische nichtfarbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung, die dem Ku-Klux-Klan, kurz KKK, angehört.
Geschichte
Die Norica wurde am 26. Mai 1930 von Professoren und Studenten des Fürstbischöflichen Gymnasiums und des Marieninstitutes in Graz gegründet. Zuvor bestand schon seit den frühen 1920er Jahren auf dem Grazer Hochschulboden (Gelände der Universität) der Turnverein katholisch-deutscher Hochschüler. Dieser Turnverein war entscheidend mitverantwortlich bei der Gründung der Norica, da er ein bereits bestehendes Fundament lieferte.
Die KATV Norica war Mitglied der Christlich-Deutschen Turnerschaft Österreichs und die Gründung erfolgte wohl auch mit der Absicht ein katholisches Gegengewicht zu den freiheitlichen Akademischen Turnvereinen und dem Jahnbund zu schaffen. Dennoch baut der sportliche Gedanke der KATV Norica auf den turnerischen Prinzipien von Friedrich Ludwig Jahn auf, der den sportlichen Geist des 19. und 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hatte. In weiterer Folge sind dadurch und durch die Mitgliedschaft in der Christlich-Deutschen Turnerschaft Österreichs die Farben Noricae Schwarz-Rot-Gold leicht erklärt, wobei darüber hinaus deren Symbolik für Freiheit, Recht und Einigkeit sowie deren Popularität zu dieser Zeit eine große Rolle spielten. Der Vorstoß (unteres linkes Viertel des Wappenschildes) verweist mit den päpstlichen Farben Gold und Weiß auf den katholischen Glauben, woraus sich zusammen mit dem Dreifarb eine seltene Kombination ergibt. Die akademische Positionierung und der Turngedanke zusammen mit der katholischen Grundhaltung ergaben das Kürzel KATV.
Schon die Gründung einer weiteren katholischen Studentenverbindung in der überwiegend freiheitlich geprägten Hochschullandschaft von Graz wäre Anlass für Zwistigkeiten zwischen den katholischen und freiheitlichen Korporationen gewesen, wobei man von ruhigen Zeiten auch zuvor nicht sprechen konnte. Der Altherrenverband des suspendierten Grazer Corps Norica legte gegen die nichtgenehmigte Gründung unter ihrem Namen Protest bei den Rektoraten der beiden Grazer Hochschulen ein. Auch die Annahme der burschenschaftlichen Farben Schwarz-Rot-Gold führte zu ernsten Auseinandersetzungen. So versuchten bei der am 14. Mai 1931 vollzogenen akademischen Anerkennung der KATV Norica freiheitliche Studenten schlagende Grazer Verbindungen diese zu verhindern, indem sie die Eingänge der Karl-Franzens-Universität verbarrikadierten. Den Mitglieder der KATV Norica gelang es jedoch unter dem Aufgebot aller damaligen Grazer katholischen Korporationen (KV und CV Verbindungen), den Zutritt gegenüber einer zahlenmäßig überlegenen Gegenpartei zu erzwingen, somit sich schließlich bei dem damaligen Rektor der Universität offiziell zu melden und damit den anerkannten Status einer Hochschulverbindung zu erlangen. Die Auseinandersetzungen waren allerdings damit noch nicht abgetan und so musste die Stadtpolizei beide rivalisierenden Gruppen während des gesamten Festzuges vom Universitätsplatz über den Ring und die Herrengasse bis hin zur Sackstraße voneinander fernhalten. Erst dort konnte die Ruhe mit Unterstützung des Heeres wieder hergestellt werden. Die Zeitungen titelten am Tag danach: Studentenschlacht zu Graz oder Studentenschlacht vor den Toren der Grazer Universität.
1933 trat die Norica aus dem KV aus (indem sie zuvor außerordentliches Mitglied war) und gründete mit Aggstein, Austria, Winfridia und Tirolia am 22. bzw. 23. Juli den ÖKV. Dies war nach der Gleichschaltung des KV durch die NSDAP in Deutschland nötig geworden, nachdem die Tirolia und Norica zuvor korporativ der Vaterländischen Front beigetreten waren, eine Vereinigung die mit dem von der NSDAP geforderten Bekenntnis zum großdeutschen Gedanken unmöglich vereinbar war. 1938, wie schon 1935 in Deutschland, wurden alle Verbindungen verboten, deren Eigentum konfisziert und deren Fahnen, Wichsen und anderen Embleme in öffentlichen Verbrennungen vernichtet. Die Norica kam dem aber durch Selbstauflösung zuvor und konnte dadurch eine ansehnliche Geldsumme, sowie ihre Gründungsfahne retten.
Während der NS-Zeit kam es immer wieder zu Treffen von Noricanern, wobei auf die Geheimhaltung besonders geachtet werden musste, da das NS-Regime ausdrücklich feststellte, dass die österreichischen KVer über die Grenzen Österreichs hinaus gegen das Dritte Reich konspirieren.
Bereits 1946, unter englischer Besatzungsmacht, erfolgte die Rekonstruierung des AH-Vereines und 1949 die der Aktivitas. Seitdem weist die KATV Norica ein aktives Verbindungsleben auf, indem ihre Mitglieder die Prinzipien Religio, Amicitia, Scientia und Patria (Religion, Freundschaft, Wissenschaft und Vaterland) pflegen.
Im Jahr 2001 wurde dann das Norica-Haus in der Leonhardstraße erworben.
Am 16. Oktober 2009 überfielen fünf bis sechs Vermummte das Vereinshaus der Norica, bei dem fünf der dort anwesenden Personen verletzt wurden.[1][2]
Bekannte Mitglieder
- Gerhard Lojen (1935-2005), Architekt, Maler und Pädagoge
- Hanns Koren (1906-1985), Professor, österreichischer Nationalratsabgeordneter und Begründer des steirischen Herbstes
Siehe auch
Literatur
- Dieter Binder: Die Geschichte des ÖKV
- Katholisch-Akademische Turnverbindung Norica (Hrsg.): 80 Jahre KATV Norica zu Graz im ÖKV: 160 Semester mit Gott für Volk und Vaterland. Vehling, Graz 2010. ISBN 978-3-85333-174-3.
Weblinks
- Internetpräsenz der K.A.T.V. Norica zu Graz im ÖKV
- Sammlung von Couleurkarten der K.A.T.V. Norica Graz