Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag
Die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag (DEHG) wurde 1905 in der österreichisch-ungarischen Monarchie gegründet.
Geschichte
Bei Ihrer Gründung firmierte die DEHG noch unter "Bubentscher Eishockey Gesellschaft". Da es bei der Gründung des Vereins keinen Österreichischen Eishockeyverband gab, trat die DEHG dem Deutschen Eishockeyverband bei und blieb dort Mitglied bis zu seinem Beitritt in den österreichischen Verband. Die DEHG Prag betrieb das Bandyspiel. 1911 kam das kanadische Spiel, das Spiel mit der Scheibe, hinzu. Die DEHG zeichnete auch für die Austragung des Ringhoffer Pokals in den Jahren ab 1911 verantwortlich. Im Januar 1913 nahm der Verein den neuen Sportplatz in der Belvedere in Prag in Betrieb. Im Februar 1914 traf die DEHG Prag eine Absprache mit dem OeEHV. Der Verein wurde Mitglied im Verband, durfte aber weiterhin gegen Tschechische Vereine antreten, auch wenn diese kein Mitglied im Österreichischen Eishockeyverband waren. Des weiteren würde zukünftig die Österreichische Eishockey-Meisterschaft nicht mehr mit dem Ringhoffer Pokal in Prag, sondern durch den Verband in Wien ausgetragen.
Durch die Ausrufung der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 erhielt der Verein die neue Nationalität.
Erfolge
- 1. Platz im Ringhoffer Pokal um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1911
Besondere Anlässe
- 1912: Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft in Prag für Österreich
- 1913: Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft in München für Österreich
- 1911: Ausrichtung Österreichische Eishockey-Meisterschaft/Ringhoffer Pokal
- 1912: Ausrichtung Österreichische Eishockey-Meisterschaft/Ringhoffer Pokal
- 1913: Ausrichtung Österreichische Eishockey-Meisterschaft/Ringhoffer Pokal
- 1914: Ausrichtung Österreichische Eishockey-Meisterschaft/Ringhoffer Pokal
Bandyspiel
Saison 1908/09
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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16. Jänner 1909 | Kitzbühel | DEHG - Innsbrucker EV | 14:3(8-1,6-2) | ||
17. Jänner 1909 | Kitzbühel | dEHG - Innsbrucker EV | 22:0(9-0,13-0) | ||
23. Jänner 1909 | Prag, | DEHG - Leipzig | 0:14 | ||
24. Jänner 1909 | Prag, | DEHG - DFC | 12:7 | ||
24. Jänner 1909 | Prag, | DEHG - Budapesti K-Egylet | 7:4 |
Saison 1910/11
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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15. Jänner 1911 | Prag, | DEHG - Sparta | 4:2 | ||
02. Februar 1911 | Prag, Belvedere | DFC - DEHG | 2:3(1-2,1-1) | Schiri: Faltin | |
10. Februar 1911 | Prag, | DEHG II - Sturm | 4:11 | ||
12. Februar 1911 | Prag, Belvedere | DEHG - Ceska Sport. Spolecnost II | 8:0(3-0,5-0) | ||
12. Februar 1911 | Prag, Belvedere | DEHG II - Ceska Sport. Spolecnost Prag | 1:3(0-3,1-0) | ||
12. Februar 1911 | Prag, Belvedere | Ceska Sport. Spolecnost - DEHG | 3:4(1-2,2-2) | Finalspiel |
Saison 1911/12
Die DEHG beabsichtigt über den Deutschen Eishockeyverband, wo sie Mitglied ist, die Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Da Deutschland bereits eine Mannschaft gemeldet hatte, ist diese Meldung nicht möglich. Man setzt sich darauf hin mit dem gerade neu gegründeten Eishockeyverband in Wien in Verbindung. Die DEHG vertritt Österreichs bei den 3. Eishockey-Europameisterschaften im Bandyspiel vom 2. bis 4. Februar 1912 in Prag, Slavia-Eishalle. Man erreichte den dritten Platz. Jedoch wird die Ausspielung später vom internationalen Verband als ungültig erklärt, da Österreich mitgegspielt hatte, trotzdem es noch kein Verbandsmitglied war.
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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14. Jänner 1912 | Prag | DEHG - Tsch. Sportverb. M Nr. 1 | 0:2 | Finalspiel | |
28. Jänner 1912 | Prag, Wendelinka | Leipziger SK - DEHG | 6:0(4-0,2-0) | Endspiel | |
02. Februar 1912 | Prag, Slavia-Eishalle | Ö NM (DEHG) - Böhmen | 0:5(0-2,0-3) | ||
03. Februar 1912 | Prag, Slavia-Eishalle | Ö NM (DEHG) - Deutsches Reich | 1:4(0-2,1-2) | ||
25. Februar 1912 | Berlin, | DEHG - Berliner Schlittschuh Club | 0:14(0-8,0-6) |
Saison 1912/13
Die DEHG vertritt Österreich auch bei den 4. Eishockey-Europameisterschaften vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München. Österreich wird Vierter.
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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05. Jänner 1913 | Prag, | DEHG - Slavia | 2:3(1-2,1-1) | ||
12. Jänner 1913 | Prag, | DEHG - Berliner Mannschaft | 1:5 | ||
25. Jänner 1913 | München | Ö NM (DEHG) - Deutsches Reich | 4:14 | ||
26. Jänner 1913 | München | Ö NM (DEHG) - Belgien | 1:13 | ||
27. Jänner 1913 | München | Ö NM (DEHG) - Böhmen | 0:7 |
Saison 1913/14
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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26. Jänner 1914 | Prag, | DEHG - TEC | 5:3(2-1,3-2) |
Scheibenspiel
Saison 1911/12
- 21. Jänner 1912: SCheiben-Meisterschaft der böhmischen Kronländer
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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21. Jänner 1912 | Prag, | DEHG - Zimnisport | 0:0 | Losentscheid zu Gunsten Zimnisport |
Saison 1912/13
- Das Pokalspiel wird von der DEHG Prag anläßlich der Eröffnung des neuen Sportplatzes an der Belvedere in Prag am 12. Jänner 1913 ausgetragen. Es wurde heuer nicht mit dem Ball sondern kanadisches Eishockey mit der Scheibe gespielt. Zu den Spielen am 12. Jänner 1913 waren hochrangige Gäste erschienen: Statthalter von Böhmen, Fürst Thun und seine Gemahlin Fürstin zu Thun, Oberstlandmarschall Prinz Lobkowitz, Dirktor Hafenbrödl, Präsident Dr. Schedlbauer, Prof. Houschlek, Direktor Schwabe u.v.a. mehr. Der Berliner Schlittschuh Club gewinnt das Entscheidungsspiel gegen Spolecnost und erhält den von Paul Thorsch gestifteten wertvollen Pokal. Zweiter und Dritter erhalten einen Pokal, der von der DEHG gestiftet wurde. Die Überreichung fand um 20.00 Uhr im Palasthotel in Prag bei einem Essen statt.
Der Präsident Dr. Arnold Brandeis begrüßte die Anwesenden und berichtete über den Bau des neuen Sportplatzes. Insbesondere dankte er den Herren Ing. Häckele und Zelinger für ihr Engagement, sowie dem Spender des heutigen Pokals Paul Thorsch. Weiterhin gab der Präsident bekannt, dass seine Majestät, der Kaiser in Wien, huldvoll danke für die anläßlich der Eröffnung des neuen Sportplatzes der Deutschen Eishockey Gesellschaft in Prag versammelten Teilnehmern am internationalen Eishockeyturnier für die dargebrachte Huldigung. Dieses Antwort hatte der Präsident auf ein Huldigungstelegramm erhalten. Das Telegramm löste Begeisterung unter den Teilnehmern aus.
- Die DEHG war wieder Veranstalter des Ringhoffer Pokals, der in diesem Jahr den Zusatz kanadisch erhielt, also Spiel mit der Scheibe. Die DEHG schied bereits beim ersten Spiel am 01. Februar 1913 gegen Slavia Prag aus.
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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12. Jänner 1913 | Prag, Belverdere | Berliner Schlittschuh Club - DEHG Prag | 9:1(8-0,1-1) | 3000 | |
12. Jänner 1913 | Prag, Belvedere | Ceska Sport. Spolecnost - Slavia Prag | 1:0(0-0,1-0) | Schiri: Kreidl (Berlin) | |
12. Jänner 1913 | Prag, Belvedere | Slavia Prag - DEHG | 2:0(1-0,1-0) | ||
12. Jänner 1913 | Prag, Belvedere | Berliner Schlittschuh Club - Ceska Sport. Spolecnost | 2:1(1-0,1-1) | Schiri: Ing. Nowak (DEHG) Finalspiel | |
12. Jänner 1913 | Prag, Belvedere | Berliner Schlittschuh Club - DEHG Prag | 5:1 | Freundschaftsspiel | |
01. Februar 1913 | Prag, Belvedere | Slavia Prag - DEHG Prag | 3:1(1-1,2-0) | Schiri: Pallansch |
Saison 1913/14
- Die DEHG ist wieder Ausrichter des Ringhoffer Pokal kanadisch. Die DEHG scheidet am 7. Februar 1914 gegen den späteren Sieger des Pokals Budapester EV aus. Der Budapester EV war in dieser Saison noch von keiner Mannschaft geschlagen worden.
- März 1914: Die DEHG Prag bringt zwecks Mittelbeschaffung Briefverschlußmarken heraus. Sie sind von Künstlern entworfen und stellen Sportzweige der DEHG dar.[1]
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
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25. Jänner 1914 | Prag | 0:13 | |||
07. Februar 1914 | Prag, | Budapester EV - DEHG | 5:1(2-1,3-0) | Schiri: Palons | |
08. Februar 1914 | Prag, | DEHG II - Slavia III | 0:6(3-0,3-0) | ||
08. Februar 1914 | Böhm. Brod. | DEHG -SK Iglau | 10:0 |
Saison 1914/15
- November 1914: Die DEHG tritt dem OeEHV Wien als Mitglied bei.[2]
- Spielbetrieb ruht
- November 1914: In der Hauptversammlung erfolgen die Wahlen für den Kriegsausschuss:
- Präsident: Chefarzt Dr. Arnold Brandeis;
- Vizepräsident: Ing. Willi Fehre;
- Mitglieder: Artur Guth, Ing. W. Fehre, Ing. Hugo Nowak, Ing. A. Zelinger, Ing. F. Pipes, Gustav Hende, Rudolf Weizsäcker, Ing. M. Rotter, R. Schöpp, Techn. R. Bojer, Techn. H. Schön;
- Revisoren: Dr. Emil Linga, Ing. E. Kubik.Referenzfehler: Für ein
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Saison 1915/16
Der Spielbetrieb ruht. Die DEHG hat ihren Sportplatz dem Kriegsfürsorgebeamten zur Verfügung gestellt, damit Groß und Klein die Möglichkeit haben, dort ihre Freizeit zu verleben.[3]
Saison 1916/17
Spielbetrieb ruht
Saison 1917/18
Spielbetrieb ruht
- Eine ordentliche Jahreshauptversammlung der DEHG findet in Prag am 15. Dezember 1917 nach über dreijähriger Pause statt. Der Eishockeysektionsleiter Nowak berichtet, dass für diese Saison eine Mannschaft wieder eine Mannschaft aufgestellt werden soll, um eine größere Veranstaltung durchführen zu können. Dr. Arnold Brandeis wird wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt, zum 2. Vorsitzenden Willi Fehre.[4]
Einzelnachweise
Quellenangaben
- Prager Tagblatt
- Allgemeine Sport-Zeitung Wien