Helene Kottannerin
Helene Kottannerin, auch Helene Kottanner, Helene Wolfram oder Helene Szekeles (* um 1400, vermutlich in Ödenburg, damals Königreich Ungarn[1]; † um 1470 / 1477)[2], ist eine der wenigen Frauen des Mittelalters, über deren Leben autobiographisches Material erhalten geblieben ist. Außerdem gehört sie zu den wenigen Frauen, die im mittelalterlichen Wien gelebt haben, über die etwas mehr als der Name überliefert ist.[3]
Vater Peter Wolfram gehörte dem örtlichen Niederadel an und diente westungarischen Herren; Name der Mutter unbekannt, keine Angaben über Jugendzeit und Ausbildung; heiratete den Patrizier Peter Székeles (+ 1430) aus Ödenburg; dieser war Bürgermeister v. Ödenburg, in dieser Ehe mehrere Kinder; 1432 Heirat mit Johann Kottanner, Kämmerer des Propstes der Wiener Kathedrale − zweite Heirat mit Einwilligung ihrer nächsten Verwandten sowie auf Empfehlung des Wiener Stadtrates und des Wiener Dompropstes; Kinder aus beiden Ehen (namentlich bekannt Wilhelm Székeles und Katharina Kottanner); als Kammerfrau Königin Elisabeths und Erzieherin der Tochter Elisabeth ab 1436 am Wiener Hof Hz. Albrechts V. v. Österreich, kam im Gefolge ihres Herrn Apr. 1439 nach Ungarn; 1442 Tod Elisabeths, 1457 Tod Ladislaus‘; nach 1442 kehrte sie wahrscheinlich nach Wien zurück, wo ihr Mann ein Haus besaß; 1452 erhielt HK die erwartete Belohnung ihrer Dienste; der ungarische Gubernator Johann Hunyadi schenkte dem Ehepaar 1452 wg. dessen Verdiensten um Ladislaus den kgl. Besitz Kisfalud auf der Schüttinsel, was noch 1470 v. Matthias Corvinus bestätigt wurdeReferenzfehler: Für ein <ref>
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1452 erhielten Helene Kottannerin und ihr zweiter Ehemann von König Ladislaus Postumus das Gut Kisfalud auf der Schüttinsel als Geschenk. Helene Kottanner kaufte 1454 ein Haus bei der damaligen Wiener Burg, das nach ihrem Tod auf ihre Tochter Katharina überging.<ref name ="czeike">
Primärliteratur (gedruckt)
- Aus den Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin 1439 / 1440. Verlag Engelmann, Leipzig, 1846 digital
- Karl Mollay: Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin 1439-1440. Wiener Neudrucke, 1971
Sekundärliteratur
- Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 584. digital
- Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert? Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440). Des Andreas Lapitz Zug nach Rom 1451 und andere denkwürdige Geschichten. Hanns Hierszmanns, Thürhüthers Herzog Albrecht VI. von Österreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn, 1463 und 1464. Diplomarbeit (ungedruckt), Wien, 1994
- Ferdinand Opll: Leben im mittelalterlichen Wien. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 1998, ISBN 3-205-98913-9, S. 165-168(Biographie)
Weblinks
- Helene Kottanner, WienWiki.AT
- Kottanner, Freie Universität Berlin
- Weisses Blatt, Wordpress.COM
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Kottanner, Freie Universität Berlin, eingesehen am 28. Dezember 2017
- ↑ vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 584.
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 165
Anmerkungen
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Helene Kottannerin behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |