Barbara Ambrusch-Rapp
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Barbara Ambrusch-Rapp (* 1972 in Klagenfurt am Wörthersee) ist eine österreichische bildende Künstlerin. In ihren multimedialen, collagenartigen Werken kommentiert sie aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen, speziell das Frauenbild in Medien und Öffentlichkeit.[1]
Leben und Wirken
Barbara Ambrusch-Rapp besuchte die Höhere Bundeslehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik in Villach. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Multimediakünstlerin und Kulturaktivistin in Velden am Wörther See.[2] Ambrusch-Rapp ist Mitglied der IG Bildende Kunst Wien (international association of art (IAA))[3] und der Künstlerplattform FreiraumK, in der sich Künstler und Literaten vernetzt haben. Sie ist Gründungsmitglied und Kuratorin des Kunstvereins postWERK und im Vorstand des freien deutsch-slowenischen Radiosenders AGORA/svobodni radio aktiv.[4][5] Sie stellt seit 1994 aus und ist im Rahmen von Kunstprojekten und -Aktionen tätig.
Rapp verortet ihre künstlerische Praxis im Spannungsfeld zwischen Individuum und gesellschaftlichem System. Von subtiler Ironie bis zur plakativen Überzeichnung reicht die Bild- und Formensprache im interdisziplinären Spektrum. So zeigt sie etwa „weibliche Akte mit grotesk überzeichneten Geschlechtsmerkmalen in expressivem Rot. Durch grell geschminkte, weit aufgerissene Münder oder übertrieben große Lippen thematisiert die Künstlerin den Schönheitswahn in der heutigen Zeit. Sie will mit ihrer Bildsprache auf die Überpräsenz des weiblichen Körpers in der Medien- und Werbewelt hinweisen bzw. darauf reagieren“. Für ihren Malzyklus "Frauenbild zu entsorgen" erhielt sie 2011 Düsseldorf den Kaiserswerther Kunstpreis.[6]
2013 war Barbara Rapp Mitorganisatorin, Sprecherin und teilnehmende Künstlerin der „Schmutzkübelkampagnen“ der überparteilichen Künstlerplattform FreiraumK, „eine politische Auseinandersetzung über die Brücke der Kunst“ mit dem Kärntner Landtagswahlkampf.[7][8]
Im Rahmen des 2014 gestarteten internationalen Kunstprojektes "Fashion Art EU" wurde Barbara Rapp unter 28 Kunstschaffenden aus 28 EU-Ländern vom Kuratorium des spanischen "Fashion Art Institute" (Designer Manuel Fernandez) als Vertreterin für Österreich ausgewählt. Rapp interpretierte das vorgegebene folkloristische "Dirndlkleid" völlig neu. Sie entzog das "Dirndl" seiner automatisierten Kategorisierung: Ihr künstlerischer Fokus liegt unter anderem auf der Hinterfragung der Definition von Geschlechterrollen. Unter diesem Aspekt war es ihr Anliegen, mit der Neugestaltung des Kleides unter dem Titel „Trapp 3.0“ die Manifestierung traditioneller Rollenbilder in der Folklore aufzulösen und einen zeitgemäßen Blickwinkel auf real gelebte Erscheinungsformen anzuregen.[9] Die Arbeiten aus diesem "fashion-art-Projekt" wurden 2015 im Europäischen Parlament in Brüssel[10] sowie 2016 im "European Museum of Modern Art" in Barcelona[11] ausgestellt.
In einer ab 2016 entwickelten Serie so genannter Miniatur-Cyborgs stellte Ambrusch-Rapp "organisch anmutende und zugleich mechanisch konstruiert wirkende Objekte in den Raum".[12]
Ausstellungen
- 2017 Tagebüchern/dnevnikovanje | Barbara Ambrusch-Rapp & Mirko Malle, Galerie Sikoronja, Rosegg[13]
- 2017 Bröselhaut, Kunstraum im Dinzlschloss, Stadt Villach Kultur, Villach[14][15]
- 2015 KINDER_heimat_BOXen, Stadtgalerie Klagenfurt "Living Studio Extra" im Architektur Haus Kärnten, Klagenfurt am Wörthersee[16]
- 2011 Beim Dinner. Mit …, Solo Maks Dannecker und Barbara Rapp, Galerie Peithner-Lichtenfels GPLcontemporary, Wien[17]
- 2011 Sommersalon mit Barbara Rapp & Vanessa Dakinsky, Galerie Art Affair, Regensburg[18][19]
Weitere Ausstellungs-, Kunstprojekt- und Theaterprojektbeteiligungen (Auswahl)
- 2017 Im Zustand der Utopie, Kunstverein postWERK, Kunstraum im Dinzlschloss, Stadt Villach Kultur, Villach[20]
- 2016 Das KünstlerInnenbuch, Galerie Freihausgasse der Stadt Villach[21]
- 2016 Jahresausstellung des BBK Oberfranken, Museen der Stadt Bamberg - Stadtgalerie Bamberg - Villa Dessauer, Bamberg[22][23]
- 2016 Zeitgenössische Kunst in Kärnten, mit Edgar Knoop, Michael Kos u. a., Kunstverein Kärnten im Künstlerhaus Klagenfurt[24]
- 2015 Contemporary Art in Koroška - Sodobna umetnost na Koroškem, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst - Koroška galerija likovnih umetnosti, Slovenj Gradec[25]
- 2015 30 Jahre Galerie Šikoronja, mit Janez Bernik, Caroline, Giselbert Hoke, Gustav Januš, Peter Krawagna, Valentin Oman u. a., Rosegg
- 2013 Schmutzkübelkampagne, Performance und Organisation, Plattform FreiraumK mit Fuzzman, Herbert Gantschacher, Werner Schneyder u. a., Hauptplatz Villach[26][27]
- 2013 Bühnenbild Romeo und Julia - love me queer, neuebuehnevillach, Villach[28]
- 2012 Reliquie - Fetisch in Kirche, Kunst & Konsum, Tuchfabrik "Tufa" Trier, Projektteilnahme "Die Kathedrale" von Rainer Breuer[29]
- 2011 Coartex Event Cabaret Voltaire, Cabaret Voltaire Dada Zürich[30]
- 2012 Superbia, ARCOS Museo di Arte Contemporanea, Benevento[31]
- 2009 KiC NordArt, Büdelsdorf[32]
Preise und Förderung
- 2014 Regionaler Kunstpreis der Evangelischen Johanneskirche Klagenfurt, Klagenfurt am Wörthersee[33]
- 2014 Videoarbeit KATEGORIE im Kurzfilmwettbewerbsfinale von "zoom in : goes Cinematogräphin" u.a. mit Hubert Sielecki, Maria Lassnig, Leokino Cinematograph, Innsbruck[34]
- 2012 Kunstprojektförderung "bist du gender oder was" des Landes Kärnten, Abteilung Kultur der Kärntner Landesregierung
- 2011 Kaiserswerther Kunstpreis, Düsseldorf[35]
Veröffentlichungen
- KINDER_heimat_BOXen. Malandro Verlag, Klagenfurt 2015, ISBN 978-3-902973-23-8. (Buch zur gleichnamigen Einzelausstellung)
Kataloge zu Gruppenausstellungen und -Aktionen
- Das KünstlerInnen Buch. Werkkatalog zur Gruppenausstellung in der Galerie Freihausgasse Villach im Rahmen der Städtepartnerschaft Bamberg – Villach 2015, S. 47[36]
- Plattform FreiraumK (Hrsg.): SchmutzkübelK... Eine Intervention. Kunst: Politik, Drava-Verlag, Celovec/ Klagenfurt 2013, ISBN 978-3-85435-710-0.
- art works 2012. Katalog Hrsg. Verein M.I.A.Z.W.O.A., Graz 201, S. 32 bis 43 .[37]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Der deutsche Kaiserswerther Kunstpreis geht an die aus Österreich stammende Malerin und Lyrikerin Barbara Rapp, Artmagazine, 23. Mai 2011
- ↑ Barbara Ambrusch-Rapp, Website Initiative für Kärnten
- ↑ ig bildende kunst wien: Mitglieder
- ↑ Barbara Ambrusch-Rapp, Kunsterverein postWERK
- ↑ agora.at: Kontakt/Vorstandsmitglieder Radio AGORA
- ↑ Frauenbild zu entsorgen, Kurier "Stars & Kultur", 5. Dezember 2011
- ↑ derstandard.at: Künstler-Plattform setzt auf Schmutzkuebelkampagnen, Klagenfurt, 2013
- ↑ Brigitta Luchscheider: Ausschütten statt anschütten. Rund 60 Künstler sind mit der Plattform "FreiraumK" im Wahlkampf aktiv. Kurier.at, 22. Februar 2013
- ↑ Katalog Fashion Art EU 2014
- ↑ theneweuropean.eu FASHION ART EU at the Parliamentarium in Brussels, 2015
- ↑ Fashion Art EU MEAM Barcelona 2016
- ↑ Kunstmagazin "Vernissage", Ausg. November 2016, Werkabbildungen und Text S. 53 und 54
- ↑ Barbara Ambrusch-Rapp und Mirko Malle. Vielfältige Komplexität in der Galerie Šikoronja, Kleine Zeitung, 9. November 2017
- ↑ villach.at: Bröselhaut | Barbara Ambrusch-Rapp
- ↑ Kleine Zeitung: Starke Signale für starke Frauen, 3. März 2017
- ↑ stadtgalerie.net: KINDER_heimat_BOXen | Barbara Ambrusch-Rapp
- ↑ basis-wien.at: Beim Dinner. Mit ...
- ↑ Mittelbayerische, Kultur, Helmut Hein: Der schöne Körper zerfällt in Trümmer, 11. August 2011
- ↑ Galerie art affair Sommersalon mit Barbara Rapp & Vanessa Dakinsky
- ↑ kulturchannel: Kunstverein postWERK Im Zustand der Utopie, September 2017
- ↑ villach.at Ausstellungsarchiv
- ↑ museum.bamberg.de Das Künstlerbuch
- ↑ BBK Oberfranken Das Künstler*innen-Buch Städtepartnerschaft Bamberg (Deutschland) und Villach (Österreich)
- ↑ kunstvereinkaernten.at Zeitgenössische Kunst in Kärnten
- ↑ glu-sg.si Contemporary Art in Koroška
- ↑ derstandard.at: Schmutzkübelkampagne FreiraumK
- ↑ kurier.at: Schmutzkübelkampagne FreiraumK
- ↑ kaernten.orf.at: Romeo und Julia
- ↑ tufa-trier: Ausstellung Reliquie
- ↑ communicative art in cabaret voltaire zürich7. Mai 2011
- ↑ welfarenetwork.it Superbia - Arcos Museo
- ↑ Künstlerliste NordArt 2009
- ↑ meinbezirk.at: Kunstpreis der Evangelischen Johanneskirche Klagenfurt
- ↑ leokino.at
- ↑ artmagazine.cc: Kaiserswerther Kunstpreis 2011
- ↑ issuu.com Das KünstlerInnen Buch, 21. April 2016
- ↑ basis-wien.at: Katalog art works 2012, Graz 2012
Personendaten | |
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NAME | Ambrusch-Rapp, Barbara |
ALTERNATIVNAMEN | Rapp, Barbara |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische bildende und Multi-Media-Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1972 |
GEBURTSORT | Klagenfurt am Wörthersee |