Josef Faber

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Josef Faber (* 1916; † Juni 2004) war ein österreichischer Motorradrennfahrer, Motorradimporteur und Fahrzeughändler. Er galt als „Doyen“ der österreichischen Motorradimporteure.[1]

Wirken

Mit dem Verkaufserlös der Briefmarkensammlung seines Vaters erwarb Josef Faber 1936 ein erstes Motorrad und beteiligte sich damit an Wertungsfahrten und Rennen.[2] Als Rennfahrer erzielte er auf seinem Motorrad der tschechoslowakischen Marke Jawa nationale und internationale Erfolge.

Gleichzeitig baute er ab 1948 ein Motorradgeschäft mit Werkstatt auf, sicherte sich die Österreich-Vertriebsrechte für die Marke Jawa und übernahm die Generalvertretung.[3] Ab 1962 importierte er auch die damals noch weitgehend unbekannte Marke Honda und seit 1964 die Marke Piaggio inkl. der Marken Vespa und Gilera.[4] Die bis dann in Österreich nur schwach vertretene Marke Honda gründete dann als sie lieferfähig war 1982 die Honda Austria GmbH und Faber übergab an diese die Generalvertretung. Er blieb mit fünf Prozent am Importgeschäft beteiligt. Honda war bis dahin in Österreich nur auf dem Motorradmarkt erfolgreich vertreten, während das japanische Unternehmen Faber als Importeur der Marke bei Autos hängen ließ.[5] 1985 gründet er in der früheren Geschäftsräumen in der Kirchstetterngasse 21 im Gemeindebezirk Ottakring ein Motorradmuseum[6] Josef Faber vertrieb auch Motorräder der Marken KTM und BMW sowie Autos der Marken Honda und Glas/Goggomobil. Zudem importierte Kleinfahrzeuge der französischen marke Aixam.[1]

1992 übergab Josef Faber die Geschäftsleitung der Faber Group an seine Söhne Josef Faber jun. und Peter Faber, blieb aber weiterhin als Berater im Unternehmen aktiv.[4] Im Frühjahr 1995 wurde das Ottakringer Zweiradmuseum der Firma neu eröffnet.[7]

Josef Faber sen. starb im Alter von 88 Jahren im Juni 2004.[1]

Unternehmensentwicklung

2010 wurde Faber als „weltweit erfolgreichster Piaggio-Generalimporteur“ ausgezeichnet.[8] Das Unternehmen ist nach wie vor der österreichische Hauptimporteur der Marke Piaggio.[9][10] Für den Import von über 200.000 Piaggio-Fahrzeugen wurde seinem Sohn stellvertretend für das Familienunternehmen Faber GmbH 2015 der Orden des Sterns von Italien verliehen.[11] Mit der Moto s.r.o. mit Sitz in Brünn ist Faber seit 2017 auch Generalimporteur der Marken Piaggio, Vespa, Aprilia und Moto Guzzi in der Tschechischen Republik.[12] Unter dem österreichischen Traditionsmarkennamen Puch stieg das Zweiradhandelsunternehmen 2012 auch ins E-Bike-Geschäft ein.[13][14][15]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Josef Faber †. automotive.at, 14. Juni 2004.
  2. Motorsport in Österreich: Faber, Josef. Technisches Museum Wien
  3. Karin Strahner: Interview Josef Faber. ExtraGolf & Reisen, 2018.
  4. 4,0 4,1 Geschichte. Faber Group.
  5. Honda ist da Honda. Wochenpresse, Ausg. 37, 1982, S. 26.
  6. Josef Faber. Ein Kapitel österreichischer Zweirad-Geschichte. 1133.at , 7. Mai 2018.
  7. Zweiradmuseum Ottakring. In: Berndt Anwander; Thomas Reinagl: Wiener Museumsführer. Klein-, Sonder- und Fachmuseen. Von Aspern 1809 bis zum Ziegelmuseum. [= Band 1 von Berndt Anwander: Wiener Museumsführer], Falter Verlag, 1995, S. 274 ff.
  8. Cavaliere Giuseppe. Der Motorroller als Quintessenz. motomobil – Österreichs Plattform für freundliche Fortbewegung, 2015.
  9. Es liegt in der Familie. Auto & Wirtschaft, Ausg. 6/2013.
  10. News, Ausgaben 9–17, S. 68.
  11. Stern Italiens für Josef Faber. 200.000 Fahrzeuge importiert. 1000ps.at, 13. November 2015.
  12. Faber wird Tscheche. Faber übernimmt Generalvertretung von Piaggio in der Tschechischen Republik. automotive.at, 2. März 2017.
  13. Helmut A. Gansterer: Darf man sich's urgut gehen lassen? Wo es doch allen so schlecht geht. Ecowin, 2013, S. 158.
  14. „Wir bringen das Puch-Elektrofahrrad!“ Über grüne Zweiräder, Markentradition und neue Ideen. motomobil – Österreichs Plattform für freundliche Fortbewegung, 2011.
  15. Puch: Das „Firmungsrad“ ist zurück. Der Standard, 7. Mai 2012.