Reinprecht von Reichenburg

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Reinprecht von Reichenburg (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert) war oberster Feldhauptmann von Kaiser Friedrich III. in den Herzogtümern Steier[A 1], Kärnten[A 2] und Krain in jener Zeit, als diese einer der wichtigen Kriegsschauplätze der Kriege des ungarischen Königs Matthias Corvinus gegen den Kaiser waren.

Herkunft und Familie

Reinprecht von Reichenburg stammte aus der unteren Steiermark.[1]

Reinprecht von Reichenburg war der älteste Sohn von Hans von Reichenberg († 1450) aus dessen Ehe mit Martha Ungnad.[2];

Reinprecht von Reichenburg war mit Dorothea Schlüssler, verwitwete Kollnitz, verheiratet und aus dieser Ehe einen Sohn: Hans von Reichenburg.[2]

Leben

Reinprecht von Reichenburg war ein erprobter Kriegsmann aus dem Gefolge von Kaiser Friedrich III., als dieser ihn 1485 gemeinsam mit dem Graner Erzbischof Johann, der inzwischen zum Salzburger Erzbischof-Administrator aufgestiegen war, zu seinem obersten Feldhauptmann für die Herzogtümer Steier, Kärnten und Krain machte. Schon im Oktober 1884 hatte der Kaiser, ehe er von der Stadt Graz ins Reich aufgebrochen war ("Flucht ins Reich") fünf Statthaltern ("Anwälte")[A 3] eingesetzt, die er mit seiner Vertretung für die Herzogtümer Steier, Kärnten und Krain betraut waren. Aufgrund der geringen Geldmittel, der wenigen Söldner und der schwachen Aufgebote, über die Reinprecht verfügte, war es für ihn nicht möglich, weitere ungarischen Eroberungen in den Herzogtümer zu verhindern (so zum Beispiel die Eroberung von Voitsberg) oder Rückeroberungen von besetzten Teilen zu schaffen. Dank seiner wendigen Kriegskunst gelangen ihm jedoch einige Erfolge, mit denen er einige Folgen der ungarischen Angriffe und Eroberungen ausgleichen konnte.[1]

Im Herbst 1485 verhinderte er zum Beispiel, dass die Kärntner Landstände den Waffenstillstand mit dem ungarischen König verlängerten, worauf er mit dem kaiserlichen Feldhauptmann Jörg von Wolframsdorf und einem steirischen Aufgebot das Hochschloss bei Eppenstein (heute Teil der Gemeinde Weißkirchen in Steiermark) belagern konnte, das im November 1484 von ungarischer Truppen erobert worden war. Es scheint, dass diese im Frühjahr 1486 eingenommen werden konnte, wodurch die wichtigsten Verbindungswege zwischen den Herzogtümern Steier und Kärnten wieder frei waren.[1] Wenig später gelang es ihm bei Wieting (heute Teil der Gemeinde Hüttenberg eine ungarische Reitertruppe zu zersprengen.[3]

1488 begleitete Reinprecht den Kaiser auf seinem Feldzug in die Niederlande.[4]

Reinprecht löste Georg von Tschernembl als Landeshauptmann des Herzogtums Steier ab. [5]

Literatur

  • Roland Schäffer: Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493). In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter (= Geschichte der Steiermark. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 43-74 (Hinweise)
  • Roland Schäffer: Der steirische Adel (1282-1519). In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter (= Geschichte der Steiermark. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 261-278

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Roland Schäffer: Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493), 2018, S. 63
  2. 2,0 2,1 vgl. Roland Schäffer: Der steirische Adel (1282-1519), 2018, S. 267
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  4. vgl. Roland Schäffer: Die Zeit Friedrichs III. (1424-1493), 2018, S. 65
  5. vgl. Roland Schäffer: Der steirische Adel (1282-1519). In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter (= Geschichte der Steiermark. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 265

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark und Niederösterreich und des heutigen Staates Slowenien.
  2. Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals die meisten Teile des heutigen Kärnten. Einige Teile von diesem unterstanden noch bis ins 18. Jahrhundert der Herrschaft des Erzstiftes Salzburg. Zudem wurde die Herrschaft von weiteren Teilen durch den Einfluss einiger geistlicher Fürstentümer wie der Hochstifte Bamberg, Brixen und Freising beeinträchtigt.
  3. Zu diesen gehörten Bischof Matthias von Seckau, der steirische Erzpriester Andreas am Stein, Friedrich von Stubenberg, der Landeshauptmannschaftsverweser Christoph von Mindorf und der Grazer Burggraf Ulrich von Graben.