Margaretha von Sandizell

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Margaretha von Sandizell (* im 14. Jahrhundert, um 1493; † nach 1541), auch Margaretha von Zelking oder Margaretha von Zelking-Sierndorf-Dürnstein, war eine Adelige des Herzogtums Bayerns, die einen bedeutenden Adligen des Herzogtums Österreich[A 1]

Herkunft und Familie

Margaretha von Sandizell stammte aus einer in Oberbayern ansässigen Adelsfamilie. Sie war die Tochter von Hochprand von Sandizell († 1502) aus dessen Ehe mit Magdalena Kässler († 1502). Ihr Bruder war Wolfgang von Sandizell, der Besitzer der im Herzogtum Bayern gelegenen Herrschaften Sandizell, Waldeck und Miesbach, die er um 1516 verkaufte.[1]

Margaretha von Sandizell heiratete am 25. Mai 1511 Wilhelm (II.) von Zelking. Das Paar hatte 16 Kinder, von denen acht, das Erwachsenenalter erreichten.[2]

  • Maria Anna (I.) von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1512; † um 1519)[3]
  • Katharina von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1514; † 1537)[3]
  • Quirin von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1516; † 1529)[3]
  • Maria Anna (II.) von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1517; † um 1523)[3]
  • Georg Wilhelm von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1518; † 1565)[3]
  • Ludowika von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1519; † 1588)[3]
  • Christoph Wilhelm (I.) von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1520; † 1520)[3]
  • Anna von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1522; † ?)[3]
  • Hans Wilhelm von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1523; † 1543)
  • Christoph Wilhelm (II.) von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1524; † um 1440)[3]
  • Paul Wilhelm von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1526; † 1567)[3]
  • Dorothea von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1527; † 1527)[3]
  • Wolf Wilhelm von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1529; † 1573)[3]
  • Carl Ludwig von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* Juli 1531, in Brüssel[4]; † 1577)[3]
  • Peter Wilhelm von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1532; † 1562)[3]
  • Apollonia von Zelking(-Sierndorf-Dürnstein) (* 1534; † um 1550)[3]

Leben

Margaretha von Sandizell verbrachte ihre Jugend auf Schloss Sandizell bei Augsburg.[1] Nach dem Tod ihrer Eltern kam sie als Hofdame an den Hof von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck, wo sie ihren zukünftigen Ehemann kennengelernt haben dürfte.[5] Als Kaiser Karl V. 1531 die Stadt Brüssel zur Hauptstadt der Niederlande erhob, nahm sie, zu diesem Zeitpunkt hochschwanger, an der Seite ihres Ehemannes an den dortigen Festlichkeiten teil.[4] Ihr Ehemann vertraute ihr in seinem Testament die Verwaltung seiner Besitzungen an. Um seine enormen Schulden zu tilgen, verkaufte sie aus seinem Nachlass zunächst Güter und Holden zu Maisbierbaum an Marquart von Kuenring zu Haugsdorf. 1544 folgte der Verkauf der Festen Wolfsthal und Pottendorf samt Zugehörungen an Georg Walterskirchen zu Hundsheim. Es scheint, dass diese Maßnahmen nicht wirklich Erfolg brachten und sie die Vermögensverwaltung deshalb um 1548 ihrem Sohn Georg Wilhelm von Zelking überließ.[6] Am 10. März 1549 schloss sie unter Beistand von Christoph (III.) von Zelking zu Ulrichskirchen und ihrem Schwiegersohn Joachim von Schönkirchen mit ihren Söhnen einen Vergleich über über die Erb- und Schuldenaufteilung.[7]

Erinnerungen an Margaretha von ⟨Sandizell⟩

In der Pfarrkirche Sierndorf in Korneuburg befindet sich eine Porträtbüste von Margaretha von Sandizell.[3]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 245
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 242
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 246
  4. 4,0 4,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 251
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 245f.
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 254f.
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Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).