Greif

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Greif (* vor 1273; † nach 1318), auch Greif II., Griffito oder Gryfo, war Stadtrichter der Stadt Wien[A 1].

Herkunft und Familie

Greif entstammte dem bedeutenden Wiener Bürgergeschlecht der Greifen, dessen Angehörige von der Mitte des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich genannt sind. Als Ahnherr dieser ritterlichen Wiener Bürgerfamilie gilt ein Greif (I.), der um 1170/1214 belegt ist. Greif (II.) war einer der Söhne von Otto von Hohen Markt aus dessen erster Ehe.

Otto von Hohen Markt

Otto vom Hohen Markt (* um 1220, vermutlich in Wien; † 5. März 1273), auch Otto in Foro genannt, verbrachte nach den Informationen des Wiener Chronisten Enenkel seine Jugend am Hof von Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich dem Streitbaren"). Unter der Herrschaft des böhmischen Königs Ottokar (II.) bekleidete er wichtige Funktionen. 1255, 1262 und 1265 war er Stadtrichter von Wien, 1267 und 1268 königlicher Kämmerer. Ottos Wohnsitz befand sich am Hohen Markt in der Stadt Wien. Es wird vermutet, dass er mit dem Berghof ident sein könnte.[1]

1264 schenkte Otto vom Hohen Markt dem Stift Heiligenkreuz sein auf dem Hohen Markt gelegene Haus auf dem Hohen Markt. Als Gegenleistung ließ er sich eine Grabstätte im Stift zusichern. Seine Grabplatte, die sich im Kreuzgang von Stift Heiligenkreuz befindet, ist erhalten geblieben.[1]

Otto vom Hohen Markt war zweimal verheiratet[1],
∞ in 1. Ehe (vor 1270) mit N. Hopfer, ∞ in 2. Ehe mit Gertrud Zabel. Spross gelten kann.

Außer Greif (II.) hatte Otto vom Hohen Markt noch weitere Söhne, darunter die Söhne Kuno und Konrad, mit denen er 1257 das Wiener Bürgerspital stiftete[1]:

  • Kuno begründete den Familienzweig "bei den Minderbrüdern"[1]
  • Konrad begründete den Familienzweig der "Haarmarkter"[1]

Leben

Greif (II.) ist 1264-1318 urkundlich belegt und war um 1296 Stadtrichter von Wien.

Erinnerungen

Nach einer Entscheidung des Wiener Stadtrates vom 5. Juli 1894 wurde zur Erinnerung an das Bürgergeschlecht der Greifen die Greifgasse in 11. Wiener Gemeindebezirk benannt. Nach einer Entscheidung des Wiener Gemeinderatsausschuss für Kultur vom 30. Dezember 1925 wurde die Plenergasse, welche die Greifengasse mit dem Herderplatz verband, ebenfalls in Greifengasse umbenannt.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Otto vom Hohen Markt im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 28. November 2018
  2. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Greifgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 595. digital

Anmerkungen

  1. Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den Residenzen der Habsburger und wurde im 17. Jahrhundert die Hauptstadt ihres Reiches.