Hadmar II. von Kuenring

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Hadmar (II.) von Kuenring (* im 12. Jahrhundert, um 1140; † 22. Juli 1217) war Ministeriale des Herzogtums Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Hadmar (II.) von Kuenring entstammte der Familie der Azzonen (Kuenringer). Er gilt als Sohn von Albero III. und war mit Euphemia von Mistelbach verheiratet. Er gilt als Vater von Hadmar (III.) von Kuenring und Heinrich III. von Kuenring, die beide als die "Hunde von Kuenring" bekannt sind.

Leben

Hadmar (II.) von Kuenring wurde von Herzog Friedrich von Böhmen mit Land zwischen Weitra und Lainsitz belehnt.[1] Er gilt als Erbauer der Stadt Weitra (Anfang des 13. Jahrhunderts) und der Kirche Altweitra (heute Teil der Gemeinde Unserfrau-Altweitra. Er dürfte im Gefolge von Herzog Leopold (V.) dem Tugendreichen am "Dritten Kreuzzug" (um 1192) teilgenommen haben.[1] Mit Leopold (VI.) dem Glorreichen dürfte er zunächst Schwierigkeiten gehabt haben, als dieser dem Stift Zwettl, einer Gründung von Hadmars Familie, die Rechte und Schenkungen bestätigte, findet sich unter den Zeugen dieser Urkunde weder Hadmar noch ein anderes Mitglied der Kuenringer.[2]

In der "Bärenhaut", dem Stifterbuch von Stift Zwettl wird Hadmar als Förderer des von seinem Vorfahren gleichnamigen Vorfahren gestiftete Klosters genannt. Nach diesem soll er auf dem "6. Kreuzzug" an einer Krankheit verstorben sein. Seine Gebeinen wurden im Stift Zwettl beigesetzt.

Hadmar in Sage und Legende

1192 war Hadmar von Kuenring von Herzog Leopold dem Tugendreichen mit der Aufsicht über den englischen König Richard (I.) Löwenherz betraut, den er auf einer seiner Burgen einige Tage oder Monate gefangen hielt.[3] Der Name der Burg ist nicht eindeutig geklärt, nach der Sage handelte es sich dabei um die Burg Dürnstein. Über diese Gefangenschaft haben sich einige Sagen gebildet, in denen Hadmar gewöhnlich vorkommt.[4]

Literatur

  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 13
  2. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 14
  3. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 13f.
  4. vgl. Sage und Sage, Sagen.AT, abgerufen am 27. Jänner 2019

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Östereich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt]])
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