Berthold I. (Zähringen)

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Herzog Berthold (I.) von Zähringen (* im 10. oder 11. Jahrhundert, um 1000; † 5. oder 6. November 1078, auf der Limburg in Weilheim an der Teck[1]), auch Herzog Berthold von Kärnten, genannt Berthold der Bärtige, herrschte vorübergehend über Teile des heutigen EU-Landes Österreich.

Herkunft und Familie

Berthold war ein Nachfahre des [[Bezelin von Villingen|Grafen Bezelin von Villingen und dürfte vermutlich auch mit der Adelsfamilie der Hohenstaufen verwandt gewesen sein.

Herzog Berthold dürfte zweimal verheiratet gewesen sein,

∞ in 1. Ehe mit Richwara, deren Herkunft in der Forschung umstritten ist. Als mögliche Väter gelten Herzog Konrad (II.) von Kärnten und Herzog Hermann (IV.) von Schwaben[A 1]. Aus dieser Ehe sind fünf Kinder belegt:
∞ in 1. Ehe mit Markgraf Diepold im Nordgau († 1078), aus der Familie der späteren Markgrafen von Vohburg[2]
∞ in 2. Ehe mit Graf Ernst (I.) von Grögling-Hirschberg
∞ in 1. Ehe mit Rudolf von Frickingen
∞ in 2. Ehe mit Ludwig von [[w:Sigmaringen
∞ mit Agnes von Rheinfelden
∞ in 1. Ehe mit Beatrix, einer Tochter von Graf Ludwig von Mömpelgard. Aus dieser Ehe ist eine Tochter belegt:
  • Herzogin Mathilda von Zähringen, auch Mathilde von Thurgau (Turigowe)
∞ Bertold von Steinegge, auch Bertold von "Witilinchoven"

Herrschaften

Herzog Bertold, der sich später nach der Burg Zähringen benannte, war 1061-1077 war er Herzog von Kärnten.[3]

Leben

Berthold war zunächst Graf in verschiedenen Herrschaftsgebieten, die damals als Teile des Herzogtums Schwaben galten. Um 1050 erhob er mit Erfolg bei Kaiser Heinrich III. Anspruch auf das Herzogtum Schwaben.[4] Nach dessen Tod belehnte Agnes von Poitou, die Witwe Heinrichs, jedoch 1057 Rudolf von Rheinfelden mit dem Herzogtum Schwaben.[5] 1061 wurde er mit dem Herzogtum Kärnten belehnt. Im Zusammenhang mit dieser Belehnung erreichte er, dass die Markgrafschaft Verona, die dem Herzogtum Kärnten damals angegliedert war, seinem Sohn Hermann übertragen wurde. Anders als in der Chronik von Otto von Freising, die früher als die relevante Schriftquelle des 12. Jahrhundert galt, weismacht, übte Berthold die Herrschaft über das Herzogtum Kärnten tatsächlich aus, auch wenn die Quellenlage diesbezüglich relativ dürftig ist.[3]

Während des Investiturstreits zwischen dem späteren Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. unterstützte Herzog Bertold schließlich die Wahl von Rudolf von Rheinfelden zum "Gegenkönig". Daher wurde er 1077 von Heinrich IV. auf dem Reichstag in Ulm als Herzog von Kärnten abgesetzt und mit der Reichacht belegt. Herzog Berthold zog sich daraufhin nach Schwaben zurück.[1]


Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Thomas Zotz: Die Zähringer, 2018, S. 45
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Thomas Zotz: Die Zähringer, 2018, S. 41
  3. 3,0 3,1 vgl. Thomas Zotz: Die Zähringer, 2018, S. 43
  4. vgl. Thomas Zotz: Die Zähringer, 2018, S. 40
  5. vgl. Thomas Zotz: Die Zähringer, 2018, S. 41f.

Anmerkungen

  1. Die Annahme, dass Richwara die Tochter von Herzog Hermann (IV.) von Schwaben, einem Enkel von Markgraf Leopold dem Erlauchten, war, findet sich in neueren Forschungsarbeiten, ist aber unumstritten. Während der Historiker Eduard Hlawitschka zum Beispiel diese Theorie entschieden zurückweist, wird sie von Thomas Zotz jedenfalls als eine plausible Möglichkeit gesehen, vgl. Eduard Hlawitschka: Zur Abstammung Richwaras, der Gemahlin Herzog Bertholds I. von Zähringen. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 154 (2006), S. 1–20. und Thomas Zotz: Die Zähringer, 2018, S. 40f.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Berthold I. (Zähringen) behandelt.
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