Richterhof (Perg)
Der Richterhof (abgebrochen 1990) war ein Gutshof in der Ortschaft Karlingberg in der Stadtgemeinde Perg. Die Bezeichnung Richterhof weist auf einen Zusammenhang mit der vormaligen Gerichtsbarkeit hin.
Geschichte
Abweichend von den heutigen Grenzen von Pfarren und Katastralgemeinden befand sich der Richterhof bis 1848 im Bereich der Pfarre Pergkirchen bzw. im Herrschaftsbereich von Burgruine Windhaag bzw. [[Schloss Windhaag bzw. später Kloster Windhaag. Die Liegenschaft war Teil der seinerzeitigen Flur Kronawitt in der Ortschaft Karlingberg.
Als Besitzer werden genannt
- Wolfgang und Magdalena Freyer zu Grünau (bis 1471)
- Christoph von Zelking, Veit von Zelking (bis 1526)
- Freifrau von Prag, Herrschaft Windhaag (bis 1848)
- Mathias Wilnauer (erwähnt bereits 1786 im Josephinischen Lagebuch, bis 1902)
- Familie Poschacher, Helbich-Poschacher (bis dato)
Der Richterhof ist in der Geschichte mehrmals abgebrannt, beispielsweise 1878 und 1882 durch Blitzschlag. Zuletzt brannte der Richterhof 1971.
Seit 1840 befindet sich eine Schießstätte des Schützenvereins Perg am Richterhof. Eine Schießhalle mit 5 Ständen für 130 m wurde 1898 errichtet und 1945 abgebrochen. 1963 errichtete der Schützenverein Perg eine neue Schießstätte einschließlich Vereinslokal. Allgemein üblich ist die Bezeichnung Schießstätte (Richterhof), obwohl die Adresse der Sportstätte auf Naarntalstraße lautet.
Auf einzelnen Liegenschaften des Richterhofes entstand die Poschachersiedlung. Die Vergabe der Straßenbezeichnung Poschachersiedlung erfolgte 1987. Die Aufschließungsstraße für weitere Wohnhäuser erhielt 1994 die Bezeichnung Richterhof.
Quellen
- Florian und Konrad Eibensteiner: Heimatbuch Perg 1933, Selbstverlag, Perg, 1933
- Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Hrsg.): Heimatbuch der Stadt Perg 2009, Linz, 2009
- Leopold Mayböck: Der Richterhof am Karlingberg in der Gemeinde Perg, Manuskript, Schwertberg, 2007