Rosenberg (Bürs)

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Die Burg Rosenberg, auch Balme zu Bürs oder Balme Hohlenegg genannt, war eine in der Gemeinde Bürs gelegene Burg. Ob es sich um eine abgegangene Burg handelt oder sie mit der Ruine Rosenegg ident ist, ist nicht zurzeit nicht eindeutig geklärt.

Lage

Wie die auch alte Feste Bürs befand sich die Balme Hohlenegg, (die spätere Burg Rosenberg), auf der Schass. Die Balme Hohlenegg war ursprünglich eine Höhlenburg, worauf die Bezeichnung als Balme verweist. Erst im 15. Jahrhundert wird sie als Schloss oder Burg bezeichnet, was mit einem Umbau zusammenhängen könnte. Ein später einige Male genanntes "Schlössle auf dem Felsen" könnte mit ihr ident gewesen sein.[1]

Die Balme Hohlenegg

Der ursprüngliche Name Hohlenegg dürfte sich auf die Form des Geländes bezogen haben, das "ausgehöhlte" Felsspalten aufwies.[2] Zwischen 1360 und 1470 erfolgte die Umbenennung der Balme Hohlenegg in "Burg" oder zum "Schloss" Rosenegg.[3] Die Bezeichnung als eine Balme im "hohlen Eck" findet sich nicht mehr in den Dokumenten nach 1470, hier gibt es nur mehr eine Burg oder ein Schloss auf dem Felsen. Der Wandel von der "Balme" zu einer "Burg" oder einem "Schloss" dürfte damit zusammenhängen, dass die die ursprüngliche Anlage in den Jahrzehnten um 1400 bereits abgekommen war. Die Gründe dafür sind bislang unbekannt.[2]

Geschichte

Während die alte Feste Bürs ursprünglich im Besitz der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg war, befand sich die Balme Hohlenegg im Besitz der Grafen von Werdenberg-Sargans. Dass im Mittelalter zwei Burgen bei Bürs erbaut wurde, dürfte mit der Sicherung des Zugangs zu den Bergbaugebieten im Hinterland von Bürs zusammenhängen.[3] Die Balme Hohlenegg wurde 1360 als Burglehen von Graf Rudolf von Werdenberg-Sargans, in seiner Position als Vogt seiner noch unmündigen Neffen, an Jäcklin von Galtür, Hans von St. Viner und Martin Bürser verliehen.[4] Im Unterschied zur Feste Bürs dürfte die Balme Hohlenegg den "Walgauer Burgenbruches" (1405) während der ersten Phase der Appenzellerkriege unversehrt überstanden haben. Vielleicht hing das damit zusammen, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz der Grafen von Werdenberg-Sargans gewesen sein. Sie könnte sich aber schon damals im Besitz der Herren von Rüdberg oder eines anderen Vorbesitzers von diesen befunden haben.[1]

Als Schloss Rosenberg gehörte sie vor 1473 Joachim von Rüdberg. Diese verkaufte sie "samt Zubehör" vor 1473 von Heinrich von Gutenberg. Anders als 1360 ist bei diesem Kauf keine Belehnung durch einen Landesherrn genannt. Das Schloss befand sich also spätestes zu diesem Zeitpunkt im Eigentum von Joachim von Rüdberg befunden haben.[5] Dies erklärt auch, warum es als eigene Herrschaft galt und daher weder im Sonnenberger Urbar oder 1455 genannt ist, als die Herrschaft Sonnenberg an die Truchsesse von Waldburg verkauft wurde.[5]

1473 trat Heinrich von Gutenberg Güter, deren Zugehörigkeit zwischen dem Schloss Rosenberg und der Gemeinde Bürs umstritten waren, an diese ab. Zu etwa dieser Zeit ließ Herzog Siegmund der Münzreiche die Herrschaft Sonnenberg von den Truchsessen erobern. Bereits in der Abtretungsurkunde an die Gemeinde Bürs berücksichtigte Heinrich von Gutenberg in allgemeiner Form die Interessen des nunmehrigen österreichischen (habsburgischen) Landesherrn.[5] Um 1608 zählte der Besitzkomplex auf dem Felsen über Bürs (das sogenannte Burggut von Bürs) zu den landesfürstlichen Besitzungen.[6] Bald nachdem die Burg Rosenberg in den Besitz des Landesfürsten gekommen war, dürfte sie nicht mehr bewohnt gewesen sein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde sie nur mehr als "Burgstall" bezeichnet, somit war sie damals bereits eine Ruine.[6]

Die Burg Rosenberg kam als Ruine 1732 als Teil eines Kaufes aus dem Besitz der landesfürstlichen Herrschaften Bludenz und Sonnenberg, die damals Pfandlehen von Franz Andreas von Sternbach waren, an Christian Lorünser († 1759).[7] Da sich die Ruine Rosenberg 1810 nicht mehr im Besitz seiner Familie befand, dürften sie seine Erben bereits vorher verkauft haben.[8]

Ende des 18. Jahrhunderts verschwindet der Name Rosenberg aus der schriftlichen Quellen. Da sie bereits eine Ruine war, könnte dieser Umstand daraufhin weisen, dass inzwischen ihre letzten Trümmer abgetragen worden waren. Da zu dieser Zeit aber eine Burgruine mit Namen Rosenegg in Bürs auftaucht[9], von der Ende des 19. Jahrhunderts Teile neu gebaut wurden, könnte sie vielleicht mit dieser Ruine ident sein.

Literatur

  • Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg – zur Geschichte der Burgen von Bürs. In: Bludenzer Geschichtsblätter 2009, Heft 90+91, S. 3-27 digital

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 14
  2. 2,0 2,1 vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 9
  3. 3,0 3,1 vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 8
  4. vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 7
  5. 5,0 5,1 5,2 vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 10
  6. 6,0 6,1 vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 11
  7. vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 17f.
  8. vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 20
  9. vgl. Manfred Tschaikner: Die Feste Bürs, die Balme Hohlenegg und das Schloss Rosenberg, 2009, S. 13

Anmerkungen