Trottmannmühle (Baden)

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Die Trottmannmühle auch Baumühle (1435, 1850), Chadoltsmühle (1388), Stadtmühle (1617-1753), Herrenmühle (1675, 1795) ebenso Rohrhofer-, Schöffmann- und Pfliegelmühle genannt befand sich in Baden, Neustiftgasse Nr. 12-14 Ecke Hildegardgasse Nr. 1. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1388 zurück. Der Mahlbetrieb wurde 1964 eigestellt und der Mühlenkomplex 1964 abgerissen.

Chronik

Nach dem ältesten Besitzer Chadolt trug die Mühle anno 1388 den Namen „Chadoltsmühle“. Ein paar Jahre später übernahm der Bergmeister der Kartause Gaming und Zechmeister der Badener St. Stephan-Zeche Hans Haunold den Betrieb und vermachte diesen dem St. Stephans-Bau, einem Fond, der die Bau- und Renovierungsarbeiten der Stadtpfarrkirche finanzierte - daher stammt der Name „Baumühle“. Anno 1617 ging die Mühle in den Besitz der Stadtgemeinde Baden über und ab nun wurde diese als „Stadtmühle“ bzw. „Herrenmühle“ bezeichnet. Die „Herrenmühle“ wurde wie so viele andere Gebäude in Baden von dem Türkensturm anno 1683 nicht verschont – sie wurde ebenfalls zerstört. Danach wurde die ursprünglich mit zwei Mahlgängen ausgestattete Mühle mit vier Gängen wieder aufgebaut. 1714 brannte die „Stadtmühle“ ab. Beim Neuaufbau verwendete man die teureren Tonziegel statt der bisher verwendeten Holzschindeln, was sich beim Stadtbrand von 1812 als rettend erwies - das Hauptgebäude der Mühle blieb vom Feuer verschont. Im Jahre 1753 verkaufte die Stadt Baden unter anderem die „Stadtmühle“. Der ehemalige Mühlpächter Johann Rohrhofer aus Wiener Neustadt erhielt den Zuschlag.

Anno 1824 wurde auch in der „Stadtmühle“ die 1811 von Leobersdorfer Müllermeister Ignaz Paur erfundene Griesputzmaschine eingebaut und damit kehrte auch die sogenannte Wiener Hochmüllerei in der Mühle ein. Den wirtschaftlichen Höhepunkt erreichte die Mühle um 1880, als diese 1200 Tonnen Frucht pro Jahr bewältigte. Vom letzten Besitzer Jakob Trottmann, der die Mühle 1888 erwarb erhielt sie den bis heute geläufigen Namen: „Trottmannmühle“. Dem großen Mühlensterben im 20. Jahrhundert konnte die Mühle lange Zeit widerstehen. Sie hatte sogar ein eigenes Stromkraftwerk und die erste Filiale des Guntramsdorfer Lagerhauses war im Gebäude untergebracht. 1964 kam dann das endgültige Aus für die „Trottmannmühle“, sie schloss als letzte der Badener Mühlen ihre Pforten. Teile des Gebäudes wurden abgerissen und mussten dem Parkplatz Hildegardgasse weichen.

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