Burgruine Sichtenberg

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BW

Die Burgruine Sichtenberg ist eine in der Nähe von Loosdorf gelegene frühere Höhenburg. Sie zählt zu den unbekannteren Burgruinen im heutigen Niederösterreich.

Lage

Die Burgruine Sichtenberg ist Teil der Gemeinde Schollach.[1] Sie befindet sich südlich von Großschollach auf einem bewaldeten Bergsporn.[2]

Das Bauwerk

Die Burg diente ursprünglich als Wehranlage.[1] Sie wurde durch die Steilabfälle des Bergsporns geschützt, nur im Osten und im Süden musste geländebedingt ein bis zu 10 m tiefer Halsgraben angelegt werden.[3]. Der Verfall der Burg dürfte damit zusammenhängen, dass sie als Wehranlage nicht mehr benötigt wurde. Erhalten ist der viereckige Bergfried aus Bruchsteinen, für dessen Bau nur wenig Mörtel verwendet wurde. Eine vorhandene Öffnung an der Westwand gegen das Burginnere diente vermutlich als Zugang zu ihm. Außenwände und eine innere Hinterwand sind verputzt. Die noch erhaltenen Reste der Nordwand weisen keine Scharten und Zinnen auf.[1]

Historische Eckdaten

Eine Familie der Sichtenberger wird 1147 erstmals genannt und ist bis ca. 1212 belegt.[2] Sie gelten als Gefolgsleute der Grafen von Burghausen-Schala, einer Nebenlinie der Sieghardinger.[1] 1165 sind ein "Odalricus de Sihtenberch" und ein "Ulricus junei de Sihtenberch" genannt[1], 1207 außerdem ein "Ulricus de Sichtenperch"[2]. Aus der Zeit danach gibt es mehrere Jahrzehnte lang keine Nachrichten über die Burg und mögliche Burgherren.[1] 1282-1540 gehörte die Burg dann einer Familie Redler von Sichtenberg.[2] 1282 ist erstmals ein Ritter Friedrich Redler genannt, als letzten Mitglieder dieser Familie gelten Pilgrim und Wolfgang Redler. Danach gehörte die Burg als Lehen für einige Zeit dem Marschall Ernreich von Reichenau und 1567 seinen Töchtern Sophie von Althan und Clara von Neudegg. Hans Wilhelm von Losenstein nannte sich 1596 nach Sichtenberg.[1] Er dürfte somit die Burg ebenfalls für einige Zeit in Besitz gehabt haben. Seit 1641 gehörte sie der Familie der Stubenberger und der Familie der Kletzl auf Schallaburg. Bereits 1672 war sie verfallen.[2] War zunächst einige Zeit Teil der Herrschaft Schallaburg wurde sie dann mit umliegenden Forsten verkauft. Heute ist die Ruine in Privatbesitz.[1]

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 vgl. Burgruine Sichtenberg, Wehrbauten.AT, aufgerufen am 1. August 2020
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 143
  3. vgl. Burgruine Sichtenberg, Burgen-Austria.COM, aufgerufen am 1. August 2020

48.1752315.37473Koordinaten: 48° 10′ 31″ N, 15° 22′ 29″ O