Helena von Babenberg

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Herzogin Helena von Österreich im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg

Helena von Babenberg[A 1] (* im 12. Jahrhundert, um 1157; † 25. Dezember 1199)[1] beziehungsweise Markgräfin Helena von Österreich, auch Helene von Ungarn oder Ilona von Ungarn, war die Ehefrau von Herzog Leopold (V.) von Österreich ("Leopold dem Tugendreichen"), der über Gebiete der heutigen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark herrschte.

Herkunft und Familie

Helena von Babenberg entstammte der Familie der Arpaden. Sie war die Tochter des ungarischen Königs Géza II. († 1162) aus dessen Ehe mit Euphrosina von Kiew († 1186), einer Enkelin des ungarischen Königs Géza (I.). Um 1174 heiratete sie den etwa gleichaltrigen Herzog Leopold (V.) "dem Tugendreichen", mit dem sie bereits als Kind verlobt worden war.[2] Aus der Ehe sind drei Kinder belegt, darunter die Söhne Friedrich (I.) "der Katholische") († 1198) und Leopold (VI.) "der Glorreiche") († 1230), welche die Nachfolge ihres Vaters als Herzöge von Österreich beziehungsweise Steier antraten.

Leben

Durch die Ehe zwischen Helena von Babenberg, die vielleicht am Hof ihrer Schwiegereltern erzogen wurde, und Herzog Leopold (V.) "dem Tugendreichen" war dieser der Schwager des ungarischen Königs Béla III. 1176 wurde er in dessen Auseinandersetzung mit dem jüngeren Bruder Géza verwickelt, welcher die ungarische Krone für sich beanspruchte. Sollte die Ehe mit Helena zur Friedenssicherung geplant gewesen sein, war sie in dieser Hinsicht jedenfalls ein Fehlschlag.[2] Trotz solcher Konflikte gilt die Herrschaftszeit von Herzog Leopold als eine Zeit des Erfolgs. Durch die "Georgenberger Handfeste" (1186) sicherte sich Herzog Leopold die Nachfolge für das Herzogtum Steier. Er gründete Wiener Neustadt, das sich im Grenzbereich seiner beiden Herzogtümer zu einer weiteren wichtigen Stadt entwickeln sollte. Die Ehefrau Helena scheint sich jedoch weder politisch noch wirtschaftlich oder kulturell besonders hervorgetan zu haben. Obwohl ihre Ehe ungefähr 20 Jahre dauerte, hat die Herzogin kaum irgendwelche Spuren hinterlassen.[3] Bekannt ist Helena durch die "Witwenklage", die ihr der Dichter Reinmar von Hagenau in den Mund gelegt hat. Es handelt sich dabei um einen Nachruf auf ihren Ehemann, der 1194 an den Folgen eines Reitunfalls überraschend gestorben war.[1]

Erinnerungsstätten an Helena von Babenberg im heutigen Niederösterreich

  • Klosterneuburg: Helena von Babenberg ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.

Literatur

  • Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6

Weblinks

 Helena of Hungary, Duchess of Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 229
  2. 2,0 2,1 vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 228
  3. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold, 2013, S. 228f.

Anmerkungen

  1. Im Artikel wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit eine einheitliche Bezeichnung für diese Dame ausgewählt, welche in der Literatur unter verschiedenen Namen zu finden ist. Zwar ist der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt, doch ergibt sich ihre Aufnahme in die RegioWiki.AT über ihre Zugehörigkeit zu dieser Dynastie, weshalb eine Benennung nach dieser Familie Sinn macht.