Johann Evangelist Pansipp
Johann Evangelist Pansipp (Johann Pansipp sen. * 21. Dezember 1778 in Kaisersteinbruch; † 27. August 1833 ebendort) war ein österreichischer Steinmetzmeister, Hausbesitzer und Steinbruchpächter.
Familie
Eltern: Laurenz Pansipp, Steinmetzmeister, und Maria Anna Peyerlin, von Hartberg in der Steiermark zugewandert.
Verbindung mit der Sommereiner Steinmetzfamilie Kruckenfellner
Am 30. Januar 1799 heiratete Johann Evangelist Pansipp, 20 Jahre alt, Theresia Kruckenfellnerin, 24 Jahre. Tochter von Franz Kruckenfellner, Steinmetzmeister in Sommerein und Elisabeth. Zeugen: Andreas Hafner, Schulmeister und Michael Lehmann, Schuster von Sommerein.
- Der erste Sohn Johann wurde am 12. Dezember 1799 geboren. Er ehelichte am 8. Februar 1825 Josepha Pechtholdin, Tochter von Philipp Pechthold, Jäger in Sommerein und Anna.
- Tochter Theresia, geboren am 23. Oktober 1801, sie ehelichte am 15. November 1825 Johann Krasny, Steinmetzgeselle von Pilsen, Böhmen.
- Sohn Franz, geboren 9. Dezember 1809, er ehelicht am 24. Februar 1835 Klara Thonhornin von Purbach.
Steinbruch-Pächter am Zeilerberg in Kaisersteinbruch
Johann Evangelist Pansipp Steinbruch-Zins für 1812 ... 12 fl, für 1815 und Rest 1814 … 28 fl, für 1818 ... 14 fl.
Freisprechbuch der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch, ab 1807 Steinbruch
In diesem Kaisersteinbrucher Freysprechbuch[1] wird dokumentiert, dass Sommerein, Mannersdorf, Hof und Au, sowie Maria Loretto von 1649-1801 incorporiert waren, danach Steinbruch und Maria Loretto. Johann Evangelist Pansipp war Lehrmeister für das Steinmetzhandwerk, ein Beispiel :
Bis 1801 war „Kaisersteinbruch“ die offizielle Bezeichnung, bis 1804 „Heiligenkreuzer Steinbruch“, danach (bis 1824 in dieser Schrift) „Steinbruch“.
„Hat Herr Johann Evangelist Pansipp, Steinmetzmeister allhier, seinen Sohn Johann bei öffentlicher Lade der Steinmetzen und Maurer freigesprochen, der hat 5 Lehrjahre bei seinem Herrn Vater Johann Evangelist Pansipp richtig und ehrlich erstreckt. Bürgen waren Michael Gehmacher, Steinmetzmeister allhier und Anton Teuschl, Steinmetzgeselle allhier, erlegt seine Gebühr in die Lade mit 3 Gulden“
Steuerpflichtige 1822/23
Liste aller Steuerpflichtigen von Steinbruch, zugleich eine Häuserliste, in der Summe 46 Häuser.[2] Nr. 22 Johann Evangelist Pansipp, Steinmetzmeister 1 Haus, Inwohner. Nr. 26 sein Vater Laurenz Pansipp, Steinmetzmeister 1 Haus, Inwohner, 1 Kuh.
Steuerpflichtige vor 1833
Die Häuserzahl wird mit 51 angegeben.[3])
- Nr. 1 Johann Evangelist Pansipp Steinmetzmeister
- Nr. 28 Johann Pansipp Junior Steinmetzmeister, der älteste Sohn
- Nr. 59 Johann Krasny Steinmetzmeister, sein Schwiegersohn
Häuser bezeugen den Reichtum einiger Steinmetzmeister
Die Kaisersteinbrucher Lehrerin Editha Senekovitsch schreibt 1925[4]: Vom großen Reichtum zeugen die Häuser der damaligen Zeit. Aus allen diesen ragt hervor das mit Steinfiguren reich geschmückte Pansipp-Haus der Steinmetzmeister Pansipp, nach 1800 erbaut. Aber auch die Häuser der Familien Amelin und Krukenfellner sind Zeugen vergangener Pracht. Die Torbogen der hohen Gartenmauern sind mit Steinurnen geziert, zu den Hauseingängen führen drei- bis achtstufige Steintreppen, die manchen Häusern ein besonders vornehmes Gepräge geben.
Tod
Am 27. August 1833 starb Johann Evangelist Pansipp mit 56 Jahren. Er war Hausbesitzer und Steinbruch-Pächter.
- Das Haus samt dabei befindlichem Garten von seiner Mutter Theresia Pansippin laut Übergabe-Contract vom 16. Juni 1834 an den Sohn Franz gekommen.
Literatur
- Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. Darin: alle Pansipp, Peyerl, Illinger, Nagl, Gehmacher, Mayer, Kru(c)kenfellner, Markowitsch, Pranter, Winkler, Krasny, Heischmann, Wanderl, Editha Senekovitsch.
Weblinks
- Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1 2002
- Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 2 2004
- Geologische Bundesanstalt: Kaisersteinbruch (Zeilerberg).
- Helmuth Furch, Friedrich Opferkuh 1993, 1998 auf S. 15 Doppelseite, Aquarell des Mauthauses (Pansipp-Haus) von Steinmetzmeister Friedrich Opferkuh, er wurde mit dem Abbau beauftragt.
Einzelnachweise
- ↑ Burgenländisches Landesarchiv, 1791 Freisprechbuch der Steinmetz und Maurer in Kaisersteinbruch A/VI-1l; Fasz. 1/2
- ↑ Archiv Mosonmagyaróvár
- ↑ Landestopographie Burgenland, 1. Band Verwaltungsbezirk Neusiedl am See, Landesarchiv 1955. (Statistische Daten, Bevölkerungs-, Häuserzahlen
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Lehrerin Edith Senekovitsch, 1925 Siedlungsverhältnisse im Schulort, Auswertungsmöglichkeit im Unterricht (maschinschriftl. Exemplar).