Paula Gonzaga

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Gräfin Paula von Mantua (* um 1464, in Mantua; † 1496), auch bekannt als Paula oder Paola Gonzaga war durch Heirat von Gräfin von Görz. Bekannt ist sie heute wegen ihrer Brauttruhen, die zu einem Großteil erhalten sind und als außerordentliche Zeugnisse oberitalienischer Prachtentfaltung im Bereich des Kunsthandwerks im 15. Jahrhundert gelten.

Herkunft und Familie

Gräfin Paula entstammte der Familie Gonzaga. Sie war die jüngste Tochter des Markgrafen Ludovico (III.) von Mantua aus dessen Ehe mit Barbara von Brandenburg.[1] Nach längerer Verlobung heiratete sie den Grafen Leonhard von Görz-Tirol († 1500). Die Eheschließung "per procurationem" fand am 11. Juli 1476 in Mantua statt, die eigentliche Hochzeit am 15. November 1478 in Bozen. Aus der Ehe hatte sie nur eine Tochter, die bereits nach wenigen Tagen verstorben sein dürfte.vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 259 und S. 260</ref>

Leben

[2]


Orte mit Bezug zu Gräfin Paula in der heutigen Republik Österreich

Tirol

Erinnerungen an Gräfin Paula in der heutigen Republik Österreich

Eine der Hochzeitstruhen von Gräfin Paula. Sie befindet sich heute im Stiftsmuseum Millstatt

Kärnten / Steiermark

  • Klagenfurt / Millstatt / Graz: Die Brauttruhen von Gräfin Paula, in welchen ihr Brautschatz verwahrt war, sind zu einem Großteil erhalten geblieben. Sie gelangten nach ihrem Tod in den Besitz des St. Georgs-Ritterordens und befanden sich im Stift Millstatt, das 1598 von den Jesuiten übernommen wurde. 1869 schenkte das k.k. Finanzministerium die Reliefs dieser Truhen dem "Kärntner Geschichtsverein". Eine Truhe hat sich nicht erhalten, eine weitere befindet sich heute wieder in Millstatt und ist im dortigen Stiftsmuseum ausgestellt. Die Schauseiten dieser beiden Truhen befinden sich heute im Kärntner Landesmuseum in Klagenfurt. Zwei weitere Truhen dienen heute im Grazer Dom als Behälter für Reliquien, welche Papst Paul V. 1617 dem späteren Kaiser Ferdinand II. geschenkt hatte.[3]

Wien / Tirol

Eine Medaille aus dem Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien mit einem Porträt, das in der älteren Forschung für ein Porträt von Gräfin Paula gehalten wurde
  • Lienz: Auf einem Fresko in der Kapelle von Schloss Bruck sind Gräfin Paula und ihr Ehemann betend dargestellt.
  • Wien / Innsbruck: Eine Medaille des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums in Wien, die im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck ausgestellt ist, wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts als ein Erinnerungsstück an Gräfin Paula interpretiert, obwohl die auf dem Porträt dargestellte Dame als Witwe, gezeigt wird, was für Paula nicht zutrifft. Nach der neueren Forschung soll das Porträt auf der Medaille aber eine gleichnamige Verwandte von Gräfin Paula zeigen.[4]

Ausstellungen

  • Leonhard und Paola – Ein ungleiches Paar. De ludo globi – Vom Spiel der Welt. An der Grenze des Reiches. Tiroler Landesausstellung, Schloss Bruck in Lienz (und weitere Orte in Südtirol) , 2000
  • Andrea Mantegna und die Brauttruhen der Paola Gonzaga, Sonderausstellung, Kunsthistorisches Museum in Wien, 4. Dezember 2001 - 7. April 2002

Literatur

  • Marco Abate et al.: Circa 1500. Leonhard und Paola – Ein ungleiches Paar. De ludo globi – Vom Spiel der Welt. An der Grenze des Reiches. Landesausstellung 2000 – mostra storica in Lienz, Schloß Bruck, in Brixen, Hofburg Brixen und in Besenello, Castel Beseno, Besenello. Veranstaltet vom Land Tirol, der Stadt Lienz u.a. Skira, Mailand, 2000
  • Christina Antenhofer: Briefe zwischen Süd und Nord. Die Hochzeit und Ehe von Paula de Gonzaga und Leonhard von Görz im Spiegel der fürstlichen Kommunikation (1473-1500) (= Schlern-Schriften 336). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2007. ISBN 978-3-7030-0433-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Paola Gonzaga (1463-1495/1496), Uni-Klu.AC.AT, abgerufen am 12. November 2020
  2. vgl. Christina Antenhofer: Briefe zwischen Süd und Nord. Die Hochzeit und Ehe von Paula de Gonzaga und Leonhard von Görz im Spiegel der fürstlichen Kommunikation (1473-1500) (= Schlern-Schriften 336). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2007. ISBN 978-3-7030-0433-9. S. 40f.
  3. vgl. Brauttruhen, KHM.AT abgerufen am 12. November 2020
  4. vgl. Paula Gonzaga, Uni-Klu.AC.AT, abgerufen am 12. November 2020

Anmerkungen


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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Paola Gonzaga behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).