Heinrich IV. von Kuenring
Heinrich (IV.) von Kuenring (* im 13. Jahrhundert; † 12. Mai 1293)[1], auch Heinrich von Kuenring-Weitra oder Heinrich von Weitra, war ein Adliger des Herzogtums Österreich. Er gilt als Begründer der Linie "Kuenring-Weitra".
Herkunft und Familie
Heinrich (IV.) von Kuenring entstammte der Familie der Kuenringer, einer der bedeutendsten Ministerialenfamilien[A 1] des Herzogtums Österreich. Er war einer der Söhne des später als Raubritter berüchtigten Hadmar (III.) von Kuenring ("Hadmar dem Hund"). Er war der jüngere Bruder von Albero (V.) von Kuenring.[2].
Heinrich (IV.) von Kuenring war mit Kunegunde verheiratet, vermutlich eine Angehörige der Familie von Dobra[1]. Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder:
- Heinrich (VII.) von Kuenring († 1281) ∞ mit Elisabeth, einer (natürlichen) Tochter des "Böhmenkönigs" Ottokar[1]
- Hadmar (VI.) von Kuenring, urkundlich genannt zwischen 1269 und 1271,[1]
- Albero (VII.) von Kuenring († 1342)[1]
- Adelheid von Kuenring (13.Jh.)[1]
- Maria von Kuenring (13.Jh.) ∞ (1. Ehe) mit Reimbert von Ebersdorf; ∞ (2. Ehe) mit Eberhard von Wallsee(-Linz)[1]
Leben
Nach dem Tod ihrer Cousins, der Söhne von Heinrich (III.) von Kuenring, beerbten Heinrich (IV.) von Kuenring und sein Bruder Albero (V.) ihren Onkel und übernahmen die Führung innerhalb der Familie.[3] Heinrich, urkundlich erstmals 1240 genannt, erbte die Besitzungen im nördlichen Waldviertel, dessen Zentrum in Weitra lag.[4] Er war Marschall des Herzogtums Österreich.[5]
Nachdem der "Böhmenkönig" Ottokar die Herrschaft im Herzogtum Österreich übernommen hatte, zählte er Heinrich (IV.) zu seinen Anhängern. Als solcher führte er eine Fehde mit Hugo dem Turs zu Lichtenfels, der auf der Seite von König Rudolf I. stand.[6] (Begründer der Linie "Kuenring-Weitra")
Literatur
- Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X
Weblinks
Heinrich IV. von Kuenring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum
- ↑ vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, s. Stammtafel
- ↑ Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 16
- ↑ vgl. Albero V. von Kuenring, GedächtnisDesLandes.AT, abgerufen am 3. Jänner 2021
- ↑ Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 16f.
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 72
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.