Klostergasthof Heiligenkreuz

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Der Klostergasthof Heiligenkreuz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz in Niederösterreich. Der Klostergasthof, der ursprünglich ein Hospital beherbergte, wurde vermutlich um das Jahr 1516 eingerichtet, seine bauliche Geschichte reicht aber bis in 12. Jahrhundert zurück. Somit zählt der Klostergasthof zu einer der ältesten Gasthöfe Österreichs.

Chronik

Ursprünglich befand sich auf dem Areal des heutigen Klostergasthofes Heiligenkreuz ein Hospital, welches Wichard von Zebing 1190 erbauen ließ und dessen Kapelle dem Heiligen Nikolaus geweiht war. Es war nur für Laien außerhalb des Stiftes errichtet worden, bot Platz für ungefähr 30 Patienten und stand bis ins 15. Jahrhundert in Verwendung. In den Annalen des Stiftes wird 1554 von einer Dachreparatur dieses Gebäudes durch Abt Konrad Faber berichtet, welches als Taverne bezeichnet wurde. Der Krankentrakt des Hospitals wurde offensichtlich Jahre zuvor zu einem Gasthof umgebaut.

Anlässlich der Fertigstellung einer neuen Wasserleitung von Preinsfeld nach Heiligenkreuz erhält das Areal vor der Taverne unter Abt Udalrich II. anno 1584 einen Brunnen mit einer Steinsäule, an dessen Spitze in das Wappen des Abtes und des Stiftes eingemeißelt wurde. Unter Abt Michael Schnabel wurde in den Jahren 1648/49 Taverne und Nikolauskapelle aufgelassen, teilweise geschleift und durch den Baumeister Joan Angelo Canavale und dessen Baupolier Joan Domenico Canavale, unter Einbeziehung der schon bestehenden Fundamente und des aufgehenden Mauerwerkes nach Süden und Norden erweitert. Es entstand, ein den damaligen Verhältnis entsprechender neuer Gasthof, dessen Hauptgebäude sich bis heute erhalten hat. In der zweiten Wiener Türkenbelagerung anno1683 wurde das Kloster durch türkische Berserker schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Türken setzten zuerst Meierhof in Brand, dessen Feuer danach auf dem Gasthof sowie dem stiftlichen Kaisertrakt übersprang.

Im Tagebuch des Heiligenkreuzer Priesters Balthasar Kleinschroth findet sich der Eintrag zu diesem Ereignis: „Der Mayrhoff mit dem Würthshaus ist völlig abgebrannt, was aber gewölbt gewesen, ist stehen bliben“.

„„Der Mayrhoff mit dem Würthshaus ist völlig abgebrannt, was aber gewölbt gewesen, ist stehen bliben““

P. Hermann Watzl: Flucht und Zuflucht: Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Türkenjahr 1683[1]

Nach dem Abt Klemens Schäfer das Kloster wieder instand setzen ließ, wurde 1690 auch der Klostergasthof wieder hergestellt indem auch der zum „Alten Wiener Tor“ vorspringende Nordwesttrakt mit der Fleischbank zweigeschossig ausgebaut wurde.

Der Klostergasthof sowie die Fleischbank wurden durch Pächter betrieben. Einer dieser Klosterwirte und Fleischhauer war Ferdinand Weikmann, der mit seiner Gattin Maria Anna geb. Ladein aus Alland den Gasthof in der Zeit der Napoleonischen Kriege führte. Die beiden hatten 15 Kinder, von denen die Tochter Magdalena 1808 den Gaadener Bestandswirt Georg Knozer ehelichte. Die Nachkommen aus dieser Verbindung waren die Wiener und Badener Fotografen Knozer, sowie Mitglieder der berühmten Familie Dommayer (Dommayer’s Casino) in Wien-Hietzing. Eine weitere Tochter namens Clara ehelichte 1819 Johann Hofer, den einzigen Sohn des Tiroler Oberkommandanten und Volkshelden Andreas Hofer, der 1812 zur Ausbildung ins Stift Heiligenkreuz gekommen war.

Um das Jahr 1860 pachtete die Familie Franz Gratzer den Klostergasthof, dessen Mitglieder und Nachkommen diesen bis 1903 durch zwei Generationen bewirtschafteten (siehe Franz Gratzer auf Regiowiki).

Die nächste Veränderung des Klostergasthofes erfolgte unter Abt Heinrich Grünbeck, der durch den Stiftsbaumeister Alexander Santulik sen., der 1880/1890 einen bis zum Neuen Wiener Tor reichenden zweigeschossigen Nordtrakt mit einem im 1. Stock befindlichen Theatersaal erbauen ließ. Auch wurde ein kleiner eingezäunter Gastgarten vor dem Gebäude angelegt.

Ein paar Jahre später erfolgte unter Abt Gregor Pöck in den Jahren 1903/1904 ein Anbau an der Nordseite des Klostergasthofes, in welchem auch eine neue Fleischbank eingerichtet wurde (in den 1960er Jahren befand sich darin die Filiale der Allander Fleischerei Strasser, gegenüber der Trafik und links neben dem Alten Wiener Tor). Später wurde auch noch die Winterküche zu einem Gastraum umgebaut, Mayerling Stüberl genannt (heute Hochzeitsstüberl).

Des Weiteren ist der Klosterwirt Hans Roschmann zu erwähnen, der den Klostergasthof von 1919 bis 1947 führte und diesen auch renovieren lies. So wurde in den 1930er Jahren eine Zentralheizung durch die renommierte Badener Installationsfirma Novoszad eingebaut und das Lueger-Stüberl, welches sich heute noch im Originalzustand befindet, eingerichtet.

Nach dem der Pachtvertrag des Klosterwirtes Hans Roschmann aufgelöst wurde, betrieb das Stift den Klostergasthof ab 1947 in Eigenregie. Der Gasthof wurde ab nun durch gewerberechtliche Geschäftsführer geführt.

Unter Abt Karl Braunstorfer und den damaligen Baudirektor P. Franz Gaumannmüller erfährt der Klostergasthof nach Entwürfen des Architekten Prof. Dr. Hans Pfann in den Jahren 1951 bis 1956 einen größeren Umbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Theatersaal an der Nordseite des Gasthofes abgetragen und der Jagdsaal in seiner heutigen Form errichtet. Anstelle des Theatersaales wurde ein neuer Festsaal im ersten Stock des Hauptgebäudes, anstelle der sich dort befindlichen Einzelräume, errichtet. Auch wurde durch den Wegfall der zweiten direkten Straßenverbindung, zwischen dem Neuen Wiener Tor und den Badener Tor, der Gastgarten auf die doppelte Fläche vergrößert und mit einer Steinmauer eingefasst.

Unter Abt Gerhard Hradil erfolgten in den Jahren 1991 bis 1996 einige Veränderungen des Klostergasthofes durch seinen Stiftsbaumeister Arnold Link. Die Gasträume und der Schankraum wurden umgebaut, sowie eine neue WC-Anlage errichtet.

Die Generalsanierung des Klostergasthofes erfolgte dann im Jahr 2000 durch Abt Gregor Henckel-Donnersmarck, ebenfalls durch Stiftsbaumeister Arnold Link. Ein neues Stiegenhaus mit Sommerschank und Wintergarten wurde angebaut, der alten Enge Stiegenaufgang zum Festsaal abtregaen und durch einen Aufzug ersetzt. Zwei neue Seminarräume wurden im Obergeschoss eingerichtet, die Küche wurde uf den letzten Stand gebracht und der Gastgarten wurde vergrößert und neu angelegt. Ebenso erfolgte die Neuaufstellung des Brunnens von 1584 mit einem sechseckigen Brunnenbecken, welches nach alten Ansichten, neu gebaut wurde. Am Zisterzienser-Ordenstag erfolgte nach fünfmonatiger Bauzeit die Segnung und Wiedereröffnung des Klostergasthofes durch Abt Gregor.

Einzelnachweise

  1. Auflassung der Augustinerhütte. In: Badener Zeitung, 3. März 1900, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt