Wolfhard von Dürnbach

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Wolfhard von Dürnbach (* im 12. Jahrhundert; † im 12. oder 13. Jahrhundert, nach 1299)[A 1] war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adeliger. Er war ein Gefolgsmann der Maissauer.

Herkunft und Familie

Wolfhard von Dürnbach entstammte einer Ritterfamilie des Herzogtums Österreich, die seit dem 13. Jahrhundert im Umfeld der Familie der Maissauer belegt ist. Außer ihm sind auch seine Brüder Meinhard († um 1299), Ernst und Friedrich von Dürnbach (genannt erstmals 1293) belegt.[1] Friedrich von Dürnbach hatte einen Sohn: Jans von Dürnbach.[2] Ein Verwandter der Familie dürfte der Knappe beziehungsweise Edelknecht Nyclo von Dürnbach († nach 1318) gewesen sein. Dieser war mit einer Frau namens "Kunigund" († nach 1318) verheiratet und der Schwager von Ritter Wolfgang von Nondorf, dem Burggrafen von Kuenring. Er verfügte über ein eigenes Siegel.[3]

Leben

Bereits im 12. Jahrhundert wird ein Irmnold von Dürnbach im Umfeld der Familie der Maissauer genannt.[4] Nach dem Tod von Otto (II.) von Maissau († 1265) wird Ritter Meinhard von Dürnbach, der Bruder von Wolfhard von Dürnbach, gemeinsam mit Ortolf von Maissau als Zeuge für dessen Witwe Elisabeth genannt. Beide begleiteten 1274 Stephan (I.) von Maissau († 1306) auf seiner Reise nach Wien[A 2].[5]

Wolfhard von Dürnbach ist erstmals 1284 genannt, als die Nonnen des Stiftes Geras ihren Besitz zu Fratigensdorf an das Nachbarkloster St. Bernhard verkauften.[5] 1293 wird er als Zeuge bei der Schenkung der Burg Krug an die Nonnen von St. Bernhard durch Stephan von Maissau genannt. Im Jahr darauf war er einer der Begleiter von Stephan von Maissau, als in Drosendorf der Streit zwischen einer Hedwig von Reut mit dem Stift Altenburg beigelegt wurde. Wenig später war einer der Zeugen, als Wulfing von Sonnberg einige Güter in Waitzendorf an das Kloster St. Bernhard verkaufte. Bei dem Schiedsspruch in Wien, den der Maissauer 1295 mit Heinrich dem Grazzer von Pulkau zwischen Ulrich von Fellabrunn und dem Stift Zwettl fällt, wird Wolfhard von Dürnbach ausdrücklich als Ritter von Stephan von Maissau bezeichnet.[5] 1299 war Wolfhard von Dürnbach Zeuge für den Hofrichter Almar von Speissendorf, für Chunrat von St. Marein und Alber von Hohenstein, als diese Besitzungen in der Gegend um Horn an das Kloster St. Bernhard verkauften.[6]

1293 erlangte Wolfhard von Dürnbach in Mautern vom Bischof von Passau die Erlaubnis, in seiner "Villa in Durrenpach" eine eigene Kirche errichten zu dürfen, deren Rektor zum Lesen der Messe, Spenden der Sakramente und Beerdigung der Toten berechtigt war. Diese Erlaubnis erfolgte unter den Auflagen, dass der Zehent dieser Kirche an die die Kirche in Gars fallen solle und Wolfhard von Dürnbach für ihre ausreichende Stiftung Sorge zu tragen hätte.[6]

Literatur

  • Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990

Einzelnachweise

  1. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 132ff. und S. 136
  2. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 136
  3. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 135
  4. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 131, Fußnote 323
  5. 5,0 5,1 5,2 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 132
  6. 6,0 6,1 vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 133

Anmerkungen

  1. Hinweise zur Eingrenzung seiner Lebensdauer, vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer, 1990, S. 132 und S. 133
  2. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.