Kärntnerturm

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Der Kärntnerturm (Kärntner Turm), erbaut zu Beginn des 13. Jahrhunderts, war im Mittelalter ein wichtiges Teil der Wiener Stadtbefestigung und bestand bis ins 16. Jahrhundert. Als berüchtigtes Stadtgefängnis, in dem viele prominente Gefangene inhaftiert waren, zählte er zu den bekanntesten Stadttürmen von Wien.

Das Bauwerk

Der Kärntnerturm ist nicht erhalten. Er soll ausgedehnte unterirdische Gelasse gehabt haben, die als Gefängnis genutzt wurden. Der Kärntnertor galt als der stärkste Turm der Wiener Stadtmauern.

Geschichte

Der Kärntnerturm wurde um 1200 im Zusammenhang mit der neuen Ringmauer erbaut[A 1]. Seine ursprüngliche Aufgabe war die Sicherung des Kärntnertors, eines direkt an ihn angrenzenden Stadttors. 1296 wird er erstmals als Gefängnis genannt, als Herzog Albrecht (I.) von Österreich der Stadt Wien das Recht einräumte, dort widerspenstige Bürgerinnen und Bürger gefangen zu halten. Der Kärntnerturm diente als Gefängnis für Schwerverbrecherinnen und Schwerbrecher, später auch für politische Gefangene und Kriegsgefangene.[1]

Während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529) zählte der Kärntnerturm zu jenen Teilen der Stadtmauer die besonders schwer beschädigt wurden. Am 14. Oktober 1429 wurde hier der letzte Angriff auf Wien zürückgeschlagen. Vor 1589 wurde der Kärntnerturm demoliert.[1]

Erinnerungen an den Kärntnerturm

Eine Gedenktafel auf dem Eckhaus Walfischgasse 2 erinnert an den Angriff vom 14. Oktober 1429.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Kärntner Turm. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 469.

Anmerkungen

  1. Dieser Annahme, die sich in den meisten relevanten Büchern zur Wiener Stadtgeschichte findet, widerspricht der Historiker und Architekt Kurt Klaudy († 2009), der den Bau der neuen Wiener Stadtmauern zu einem späteren Zeitpunkt ansetzt. Mit überlegenswerten Argumenten vertritt er die These, dass die Stadtmauern erst um 1241 unter Herzog Friedrich dem Streitbaren aus Anlass der Bedrohung durch die Mongolen erbaut wurden. Vgl. Kurt Klaudy: Fragment Nr. 3. Über Friedrich, den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 32, S. 37ff. und S. 42