Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fleischerhandwerk in Kaisersteinbruch,


Freiheiten und Privilegien der Fleischermeister im Bezirk Neusiedl am See 1703

Handwerksordnung für Neusiedl am See, Weiden, Jois, Winden und Kaisersteinbruch

Kaiser Leopold I. bestätigte 1703 die 29 Artikel der Handwerksordnung der Fleischhackermeister, sowie der Fleischhacker-Knechte und Buben für Neusiedl am See, Weiden, Jois, Winden am See und Kaisersteinbruch . Als Steinbrucher Meister wurde Valentin Paumann genannt.

...dass er bei einem Meister ein Jahr lang in dieser Fleischhacker Zunft gedient und sich ehrlich und wohl verhalten habe, auch so er nach diesem Jahr sich zu verehelichen verlangt, solle er eine ehrliche tugendsame Jungfer, oder Witwe, zur Ehe nehmen. Ein Meistersohn aber ist nicht schuldig, ermelten Jahresdienst, wie andere, zu verrichten. So solle auch ein Jeder, welcher verlangt Meister zu werden, ein ehrliches Meisterstück zu machen verbunden sein. Er soll damit anzeigen, ob er dem Handwerk vorstehen kann, und wissen möge, wie er seinen Ochsen schätzen und sauber aufarbeiten könne:

Solle Gott zu Ehren eine Fahne, worauf des Handwerks Patron, der Hl. Johannes der Täufer auf einer, auf der andern Seite das Bild von Maria, als Patronin des Königreichs Hungarn, neben des Handwerkszeichen sein solle, aufgerichtet werden.....

Mag ein jeglicher Meister einem Lehrbuben das Handwerk auf drei Jahr lehren, soll er seinen Geburtsbrief vorzeigen, und sich mit ehrlichen zwei Männern zu 32 fl, dass er diese drei Jahr auslernen wolle, verbürgen, ... ingleichen bei dem Lossprechen ebensoviel zu erlegen. Der Lehrjung erhielt nach diesen drei Jahren ein Lehrkleid, er war seinem Meister noch ein Jahr lang um einen billigen Lohn zu dienen verbunden, ...

Es solle jedem Meister der ehrsamen Fleischhacker-Zunft in der Löbl. Wieselburger Gespanschaft wohnhaften oder künftig sich einverleibenden Meister freistehen, sich nach seinem eigenen Gutachten, allwo es gefällig und bequem zu sein vorkommt, einverleiben zu lassen. (Stadtarchiv Mosonmagyaróvar)

Liste von Kaisersteinbrucher Fleischhackern

Eine Auswahl[1]:

Valentin Paumann 1660–1732

Fleischhacker-Meister verheiratet mit Frau Anna. Im „Register“ ab 1690: Nach Ableben des Hans Milleschitz und Apollonia verkaufte die Herrschaft Königshof das Haus an sie beide. 8 Kinder sind dokumentiert, darunter Johann Baptist, Valentin, Anastasia

Paumann Valentin 1660-1732

  • 9. Okt. 1690 So. Joh. Baptist, Paten:

Passerini Giov. Batt., Fuxin Catharina u. Messermayerin Eva v. Trautmannsdorf

  • 13. Apr. 1699 Catharina, Paten: Passe�rini Giov. Batt. u. Fuxin Catharina, Ehefr.

des Richters u. Hödlin Salome, Ehefr. des Müllers Hödl Georg v. Königshof. 1699 erwerben sie einen Krautgarten.

  • 5. Juli 1700 A. Catharina, Patin: Passeri�nin Anastasia .
  • 18. Nov. 1701 Joh. Georg, Paten: Hödl

Georg, Müller in Königshof u. Schilckin Catharina v. Stb. ,  13. Apr. 1702 To. Catharina

  • 14. Aug. 1704 Joh. Paul, Paten: Richter

Passerini Giov. Batt. u. Schilckin Catha�rina, v. Joh. Paul, Hödlin Salome, v. Georg Müller in Königshof.

  • 30. März 1707 Theresia, Paten: Passe�rinin Anastasia u. M. Schilck Paul.
  • 13. Jan. 1710 A. Catharina, Patin: Schil�ckin Catharina, v. Paul.

1713 kaufen sie den Grund für einen Viehstand.  4. Aug. 1732 Valentin, 72 J.

Johann Baptist Paumann 1690-

Fleischhacker-Meister in Kaisersteinbruch, am 9. Oktober 1690 hier geboren, Sohn von Valentin und Anna Paumann, Fleischhacker hier, ehelichte am 12. August 1715 Anna Maria Pöhmin, Tochter des Sebastian Pöhm, Fleischhackermeister und Frau. Zeugen waren Johann Paul Schilck, Sebastian Regondi, beide Steinmetzmeister hier, Sebastian Trittinger und Stephan Binder, von Sommerein.

  • 5. Dez. 1715 Ma. Anna, Paten: Wallin

Margaretha, Bierbrauerin in Sommerein u. Tiltz Joseph, StmG. Im Jahre 1744 verkaufte die St. Nicolai-Zeche in Purbach dem Johann Baptist Paumann nach Kaisersteinbruch 26½ Eimer Wein á 3 fl 30 kr um 94 Gulden 4 Kreuzer 2 Pfennig.

Valentin Paumann jun.

Fleischhackermeister in Kaisersteinbruch, Sohn von Valentin und Anna Paumann, Fleischhacker hier, ehelichte am 2. Feber 1738 Catharina Naglin, Tochter des Joseph Nagler, Müller in Wieselburg und Frau Eva. Zeugen waren Joseph Winkler, Richter und Steinmetzmeister in Steinbruch, Franz Abt, herrschaftlicher Jäger, Martin Hilger, Steinmetzmeister in Wolfsthal.

  • 27. Okt. 1738 To. A. Catharina, Paten:

Frau Hügelin A. Catharina

  • 7. Nov. 1740 To. Ma. Elisabeth, Paten:

w.o.

  • 22. Nov. 1742 To. Eleonore, Paten: w.o.

Grundbuch 1742: ein Haus, einen Grund zu einer Viehweide, worauf ein Haus er�baut worden u. einige Krautgarten mit Ehew. Cath. gem., zuvor die Mutter Pau�mannin Anna allein eingetragen, nach�dem sie mit Tod abgegangen ist, lt. Testa�ment v. 10. Mai 1740 an die Eheleute ge�kommen.

  • 2. Nov. 1746 To. Ma. Anna, Paten:

StmM. Hügel Elias u. Catharina

  • 6. Apr. 1748 So. Georg, Paten: Miller

Caspar u. A. Maria, MüllerM. in Königshof.  30. Apr. 1749 To. A. Maria, 4 J.

  • 12. Dez. 1749 To. A. Barbara, Paten: w.

Grundbuch 1750: ein Wiesenfleck zu einem Krautgarten, zuvor Schilck Joh. Paul u. Catharina, v. denen käufl. er�worben.  4. Juni 1752 To. Anastasia, 8 T.

  • 3. Feb. 1754 So. Valentin, Paten: Miller

Caspar u. Ma. Anna, Müller in Königshof.  5. Juli 1754 So. Valentin, 5 M.+ 2 T.

  • 8. Apr. 1755 So. Franz, Paten: w.o.
  • 3. Juni 1757 To. Therese Patin: w. Georg
  • 24. Dez. 1758 To. Anastasia, Paten:

StmG. Tiefenbrunner Caspar u. Ursula

Quellen und Literatur

Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 49 Herrschaft Königshof:

  • Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
  • Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
  • Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
  • Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731

Archiv der Stadt Bruck an der Leitha: Bürger und Aidtbuch 3/131

Weblinks

Einzelnachweise

  1. In den alten Schriften überwiegt die Berufsbezeichnung „Fleischhacker“, seltener auch „Fleischhauer“