Gilg Kersperger

Aus ÖsterreichWiki
Version vom 9. Februar 2022, 22:26 Uhr von Ermione 13 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Gilg''' beziehungsweise '''Ägid Kersperger''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1412)<ref group="A">vgl. w:Christian Lackner (Hist…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gilg beziehungsweise Ägid Kersperger (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1412)[A 1] war einer der Türhüter von Herzog Albrecht (IV.) von Österreich ("Albrecht dem Geduldigen") († 1404). Er ist einer der wenigen herzoglichen Türhüter des Hauses Österreich (Habsburg) im Mittelalter, über die etwas mehr als der Name bekannt ist.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Gilg Kersperger ist bisher nichts bekannt.

Leben

Gilg Kersperger war einer der Türhüter von Herzog Albrecht (IV.) von Österreich, von dem er mit Bergrechten in Pötzleinsdorf (heute Teil des 18. Wiener Gemeindebezirks belehnt wurde, die zuvor im Besitz des Hofmeisters Hans von Liechtenstein († 1497) gewesen waren. Gilg Kersperger machte mit ihnen ein gutes Geschäft, indem er sie umgehend an den Kaplan der Hofburgkapelle weiterverkaufte.[1] Aus seinem Testament aus dem Jahr 1412 geht hervor, dass er zum Zeitpunkt seines Todes ein sehr wohlhabender Mann war. Zu dieser Zeit war er im Besitz von zahlreichen Weingärten im Umland der Stadt Wien[A 2], außerdem gehörten ihm zwei in der Stadt gelegene Häuser. Das eine Haus befand sich im Viertel vor dem Widmertor gegenüber dem St. Martin-Spital, das andere Haus war am Graben. Gilg Kersperger war als Unternehmer im Salzkammergut tätig, wo er gemeinsam mit einem Kämmerer von Herzog Albrecht (IV.) Anteile an einem Eisenwerk und ein Bürgerrecht in Hallstatt besaß.[2] Gilg Kersperger wurde auf seinen Wunsch hin vor dem Nikolausaltar in der Wiener Michaelerkirche beigesetzt.[3]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 164f.
  2. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 163
  3. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 164

Anmerkungen

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 163
  2. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.