Maria Elisabetha Hügelin

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Maria Elisabetha Hügelin (* 1662 in Kaisersteinbruch, Westungarn, heute Burgenland † 5. September 1728, ebendort). Maria Elisabetha Ferrethin, Witwe nach Steinmetzmeister Martin Trumler, Ehefrau des Hofsteinmetzmeisters Elias Hügel. Nach den Regeln der Zunft als Witwe handlungsberechtigte Steinmetzmeisterin.

Maria Regina Trumlerin

Maria Elisabetha, Tochter des Steinmetzmeisters Ambrosius Ferrethi und der Agatha Bregnin, somit eine Enkelin des Steinmetzmeisters Hieronymus Bregno.

Witwen-Vertrag von 1682

Es war der Witwe anheimgestellt, das Gewerbe weiterzuführen, oder es aufzugeben. Mit dem Tag, an dem sie einen berufsfremden Mann heiratete, verlor sie das Recht zur Gewerbeausübung. ... Nach Jahr und Tag mußte die Witwe im Falle, daß eine Verehelichung mit einem Steinmetzmeister, oder wenigstens mit einem tauglichen Gesellen ausblieb, die Ausübung des Gewerbes einstellen.

Dann starb 1705 Maria Reginas Vater. Ihre Mutter Maria Elisabetha, jetzt die Steinmetzmeisterin, hatte sich nach der Zunftordnung wieder zu verheiraten. Sie wählte den Gesellen Elias Hügel, der aus Gemünden am Main im Frankenland zugewandert war. Am 14. November 1706 wurde geheiratet.

Maria Regina Hareslebin

Martin Trumler, ihr Vater, Epitaph-Detail, Kartusche mit Steinmetzzeichen, 1705
Karlskirche, Auftrag ihres Ehemannes

Ein entscheidendes Ereignis für Maria Regina Trumlerin war der Tod der Großmutter Catharina Hareslebin im August 1707. Der Witwer, Meister Haresleben, 37 Jahre alt und auf dem besten Wege, der Erste im Kaisersteinbruch zu werden, erwählte sie, 19jährig, zu seiner neuen Ehefrau. Am 1. Mai 1708 wurde in der Kaisersteinbrucher Kirche, geheiratet. Beim Schloss Schönbrunn, beim Palais Schönborn-Batthyány, Palais Daun-Kinsky, der Pfarrkirche von Pottendorf, usw. zuletzt bei der Wiener Karlskirche war er tätig. Es waren große Aufträge, so dass einige Meister der Bruderschaft miteinander arbeiteten. Diese Meister waren ihre nächsten Verwandten, Elias Hügel er wird ihr Stiefvater, Simon Sasslaber ihr Vetter und Franz Trumler ihr Bruder.

Wir können vermuten, dass ihre Kontakte zu den Meistern (ihrer engeren Familie) sehr gestört waren, deren Ehre durch dieses Ereignis tief verletzt war. Aber ebenso logisch ist es, dass deren Frauen, vor allem ihre Mutter Maria Elisabetha Hügelin voll hinter ihr standen. Zu keiner Zeit hatten diese Meister die mit Haresleben gemeinsam ausgeführten Steinmetzarbeiten mit ihr abgerechnet. In dieser Situation wandte sie sich an Dr. Franz Ignatius Baumeister, Hofrichter des Stiftes Heiligenkreuz. Termin für alle Beteiligten war der 9. April 1727 vormittag um 8 Uhr in seinem Wohnzimmer im Graf Gatterburgischen Haus in der Bäckerstrasse in Wien.

Literatur

  • Stift Heiligenkreuzer Archiv, Kaisersteinbruch, Hans Georg Haresleben, Franz Trumler ... wegen seiner Excellenc Graf Starhembergischen Pottendorfer Arbeith ..., Rubrik 51/VII/2b. Kirchenbücher, Register, Steinmetz
  • Helmuth Furch, Hans Georg Haresleben, Heiligenkreuzer Untertan und Steinmetzmeister in Steinbruch und Jetzt werden alte Rechnungen bezahlt, ... was mir Elias Hügel usw. zu bezahlen rückständig, in Mitteilungen des Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch Nr. 36, S 10-40, Februar 1995.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2 Bde. 2002-2004.
  • Helmuth Furch: Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister, eine Aufzählung 1650-1730, 2007.