Akademisches Forum für Außenpolitik

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Basisdaten
Gründungsdatum: 22. Jänner 1991
Gründungsort: Wien
Präsident: Michael F. Pfeifer
Vizepräsident: Andreas Jilly
Mitglieder: ca. 5500
(Stand: Januar 2013)
Website: www.afa.at

Das Akademische Forum für Außenpolitik (AFA) – Hochschulliga für die Vereinten Nationen wurde im Jahre 1991 gegründet und ist die überparteiliche Vereinigung Österreichs für alle an internationalen Fragen interessierten Jugendlichen, Studierenden und Jungakademiker. Das AFA ist die unabhängige Jugendorganisation der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen, Mitglied der Bundesjugendvertretung (BJV) und ist Gründungsmitglied des Internationalen Jugendnetzwerks für die Vereinten Nationen (UNYANET).[1]

Das AFA zählt mehr als 4000 Mitglieder in Österreich und rund 2500 Interessenten in aller Welt. Die Mitgliedschaft im AFA steht allen Interessierten bis 35 Jahre offen. Sämtliche Aktivitäten und Projekte des AFA werden von den rund 120 aktiven Mitgliedern auf ehrenamtlicher Basis durchgeführt. Die Aktivitäten umfassen Vorträge, Diskussionen, Weiterbildungsveranstaltungen, Debattierclubs und Simulationskonferenzen zu internationalen und außenpolitischen Themen sowie über die Vereinten Nationen und werden von den lokalen Komitees in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Eisenstadt sowie vom Bund durchgeführt.

Bekannte ehemalige oder aktive Mitglieder des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA) oder seiner Vorgängerorganisation der Akademische Vereinigung für Außenpolitik (AVA) sind beispielsweise Ewald Nowotny oder Kurt Waldheim.

VIMUN

Das größte vom AFA organisierte Event ist die Vienna International Model United Nations (VIMUN), die seit 1995 jährlich Anfang August als österreichweit einzige UNO-Simulation stattfindet. Mit ungefähr 250 Teilnehmern aus 40 Nationen gilt die VIMUN zwar nur als mittelgroß, hat aber als weltweit einzige MUN die volle Länge der Veranstaltung die Konferenzräume eines UN-Hauptquartiers, in diesem Fall der Wiener UNO-City, als Austragungsort zur Verfügung. Neben authentischer Simulationen von UNO Komitees und Organisationen wie dem UN Sicherheitsrat, dem UN-Menschenrechtsrat (HRC), dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) oder der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), werden jeden Abend verschiedene soziale Programme angeboten. Diese Programme reichen von einem Essen bei einem renommierten Wiener Heurigen oder einem feierlichen Empfang im Wiener Rathaus zu einem Empfang in der Spanischen Hofreitschule oder einem Clubbing in einer bekannten Wiener Disco.

Global View

Das vom AFA in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen herausgegebene Magazin Global View versteht sich als Informations- und Diskussionsplattform für alle Personen, die sich für den Bereich Internationalen Beziehungen, Außenpolitik und die Vereinten Nationen interessieren. Die Aufgabe des viermal jährlich mit Beiträgen auf Deutsch und Englisch erscheinenden Global View ist es, jungen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit zu geben, ihre Meinungen zu außen- und weltpolitischen Themen zu publizieren, wobei auch immer wieder Gastbeiträge von internationalen Experten erscheinen. Herausgeber ist derzeit Michael F. Pfeiffer, Chefredakteur ist Bernd Hermann.

Debattierclub

Der Debattierclub des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA Debattierclub) wurde im Oktober 2004 in Wien gegründet. Neben dem AFA Debattierclub in Wien gibt es auch lokale Debattierclubs des AFA in Eisenstadt, Graz, Linz und Salzburg.

In Wien finden die Debatten wöchentlich statt und werden auf Deutsch oder Englisch abgehalten. Veranstaltungsort ist meist der Clubraum der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) in der Stallburg (Hofburg). Seit 2011 sind alle Debattierclubs des AFA Mitglieder des Verbands der Debattierclubs an Hochschulen.[2]

Die Teilnahme steht jedem offen und ist kostenlos. Die Struktur sowie die Regeln der Debatte folgen dem Format der Offenen Parlamentarischen Debatte. Es gibt zwei Teams, Pro und Contra, die nach einer 15- bis 20-minütigen Vorbereitungszeit mit der Debatte beginnen. Jedes Team besteht aus drei Rednern. Jeder Redner hat sieben Minuten Redezeit. Die aktiven Redner können bei jeder Debatte über eines von drei vorgegebenen Themen abstimmen. Ihre Position (pro bzw. contra) wird allerdings gelost.

Es besteht die Möglichkeit für Gäste aus dem Publikum, spontan als fraktionsfreie Redner aktiv teilzunehmen. Die fraktionsfreien Redner haben eine Redezeit von dreieinhalb Minuten, in der sie entweder zu Gunsten der Pro- oder der Contra-Seite argumentieren können. Außerhalb der geschützten Redezeit sind Zwischenfragen und kurze Wortmeldungen von Seiten des Publikums und vom anderen Team erlaubt. Die erste und letzte Minute eines Redners aus einer Fraktion ist geschützt. Beim fraktionsfreien Redner sind die ersten und letzten 30 Sekunden geschützt. Darüber hinaus nehmen die Debattierclubs des AFA auch an Debattierturnieren teil und organisieren Debattierturniere wie die Meisterschaft im deutschsprachigen Debattieren mit mehr als 200 Teilnehmenden.[3]

Sonderprojekte des AFA-Wien

Global Advancement Programme (GAP)

Das Global Advancement Programme (GAP) ist ein einjähriger Diplomlehrgang für rund 30 Studierende, die sich durch hohe Qualifikation und besonderes Engagement auszeichnen. Im Programm erhalten die Studierenden die Möglichkeit, ergänzend zu ihrer universitären theoretischen Ausbildung, einen Diplomlehrgang zu besuchen, der vor allem angewandte und praktische Inhalte sowie persönliche Erfahrungen, Perspektiven und Strategien von (ehem.) Regierungsmitgliedern, Spitzendiplomaten, Wirtschafts- und Medienvertretern sowie Persönlichkeiten aus anderen Bereichen enthält. Inhaltlich wird ein besonderer Wert auf Praxisbezug gelegt, der in dieser Form in keinen universitären Lehrbüchern zu finden ist. Im GAP referieren seit Beginn an hochrangigste Vortragende. 2015/16 läuft der sechste Jahrgang. Gründer und erster Generalsekretär war Christian Mayrhofer (2010/11–2012/13), Generalsekretär 2013/14 war Stefan Weinhofer und Generalsekretär 2014/15 war Philip-Sebastian Marchl. Vorsitzende für 2015/16 war Shirin Ghazanfari.

Für 2016/17, dem bereits siebenten Jahrgang, standen die beiden Studienrichtungen

zur Wahl. Beide Studienrichtungen beinhalten die Module Politik/Diplomatie, Wirtschaft/Finanzen, Medien/Kultur und Interdisziplinäres, wobei die Schwerpunkte natürlich auf die beiden o.a. Studienrichtungen angepasst sind.

Vortragende in dem Programm waren oder sind unter anderem: Alfred Gusenbauer, Wolfgang Schüssel, Josef Ostermayer, Eva Nowotny, Gregor Woschnagg, Alexander Van der Bellen, Armin Wolf, Rudolf Kaske, Peter Jankowitsch, Manfred Nowak, Richard Kühnel, Ewald Nowotny, Georg Kapsch, Wolfgang Anzengruber, Thomas Wieser, Stefan Ruzowitzky, Eugen Freund, Alexandra Föderl-Schmid, Rainer Nowak, Nikolaus Rottenberger.[4]

Vienna MUN Club (VMC)

Der Vienna MUN Club wurde im März 2011 gegründet, um Schülern und Studierenden und vor allem den Mitgliedern des AFA die Möglichkeit zu geben, sich im kleinen Kreis intensiv mit Themen der internationalen Politik auseinanderzusetzen und so sowohl ihre Debattier- und Englischkenntnisse, als auch ihr Wissen über die internationalen Beziehungen innerhalb simulierter Sicherheitsratssitzungen zu verbessern. Der Vienna MUN Club trifft sich vierzehntäglich samstags in den Räumlichkeiten des AFA. Debattiert wird nach den VIMUN-Regeln, die größtenteils mit denen des UNSC übereinstimmen. Die Mitglieder des Vienna MUN Club nehmen gemeinsam auch an internationalen MUNs teil, zuletzt an der LIMUN in London, und der MIMUN in Moskau.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. UNYANET-Members
  2. Mitglieder des VDCH – Debattieren vor Ort. In: vdch.de. Archiviert vom Original am 4. Jänner 2012, abgerufen am 21. November 2014.
  3. (Version vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)
  4. Website des Global Advancement Programme (GAP). Hier sind u. a. die Vortragenden, nach Jahrgängen geordnet, zu finden.