Berthold II. von Maidburg
Burggraf Berthold (II.) von Maidburg (* im 14. Jahrhundert, um 1315; † 1374)[A 1], Graf von Hardegg, war ein im heutigen Bundesland Niederösterreich ansässiger Adliger. Gemeinsam mit seinen Brüdern herrschte er über die dort gelegene Grafschaft Hardegg. Er schloss eine prestigeträchtige Ehe mit einem schlesischen Adelshaus, hatte aber keine Nachkommen.
Herkunft
Burggraf Berthold (II.) von Maidburg, Graf von Hardegg, entstammte der Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg). Er war der Urgroßneffe des Grafen Berthold von Rabenswalde-Hardegg († 1312) und einer der jüngeren Söhne des Burggrafen Berthold I. von Maidburg, Graf von Hardegg († 1328) aus dessen Ehe mit Agnes von Henneberg (1333).[1] Berthold (II.) von Maidburg war seit 1356 mit Beatrix von Liegnitz verheiratet.[2]
Leben
Als sein Vater Berthold (I.) starb, wurde die im heutigen Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg zwischen seinem Bruder, Burggraf Burkhard (I.) von Maidburg, Graf von Hardegg, und Bertholds Söhnen geteilt. Die Regentschaft für den Burggrafen Berthold (II.) von Maidburg und seine Brüder dürfte zunächst seine Mutter Agnes ausgeübt haben.[3] Berthold (II.) und seine Brüder stellten erstmals 1335 eine gemeinsame Urkunde aus. Allerdings wurde die Urkunde nur von Bertholds älterem Bruder Otto (I.) († um 1357) gesiegelt, der als einziger der Brüder auch namentlich genannt ist.[4] Noch 1340 siegelte Otto (II.) eine Urkunde für Berthold (II.), da dieser wohl noch kein eigenes Siegel besaß.[5] Seit den 1350er-Jahren war Berthold (II.) an der Herrschaft über die Grafschaft Hardegg beteiligt.[6] Nach seiner Heirat mit Beatrix von Liegnitz verwendete er mit landesfürstlicher Zustimmung die Stadt Retz und Teile seiner Herrschaft über die Grafschaft Hardegg zur Sicherstellung ihrer Morgengabe.[7] 1362 war Berthold (II.) Vogt von Gütern nördlich der Donau, die dem Stiftes Lilienfeld gehörten. Dieses Amt hatte noch 1359 sein Onkel Burkhard (I.) ausgeübt. Er dürfte Anfang der 1360er-Jahre zusammen mit seinem Bruder Burkhard (III.) jene Besitzungen übernommen haben, die ursprünglich Burkhard (I.) und Burkhard (II.) gehört hatten.[8] Nach seinem Tod dürften seine Besitzanteile zwischen seinem Bruder Burkhard (III.) und seinem Verwandten Johann (II.), der vermutlich sein Neffe gewesen sein dürfte, geteilt worden sein.[9] Es spricht einiges dafür, dass das Meiste davon an Burkhard (III.) kam.[10]
Zeitgenössische Quelle zu Burggraf Berthold (II.) von Maidburg, Graf von Hardegg
Eine wichtige Quelle zu Berthold (II.) von Maidburg, Graf von Hardegg, ist das Urbar seines Bruders Burkhard (III.), das dieser 1363 anlegte. Es bestätigt, dass er zu diesem Zeitpunkt die Herrschaft über die Grafschaft Hardegg gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard (III.) und seinem Verwandten Johann (II.) besaß.[9]
Literatur
- Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung Fontes Iuris. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 51 und S. 221
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 57 und S. 59
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 50
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 51
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 52
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 54
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 57
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 58
- ↑ 9,0 9,1 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 59
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 60
Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedatum nach Hinweisen bei Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 59