Hugo V. von Montfort
Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1336)[A 1] war der letzte Graf von Bregenz und versuchte sein Andenken für die Nachwelt durch eine Reihe von frommen Stiftungen zu fördern. Mit ihm starb der kurzlebige Bregenzer Familienzweig der Grafen Montfort bereits in der zweiten Generation in "männlicher" Linie wieder aus.
Herkunft und Familie
Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz war der Sohn des Grafen Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz († um 1287) und einer der Enkel des Grafen Hugo (II.) von Montfort († 1260). Er hinterließ keine ehelichen Kinder. Durch die Ehe seiner Schwester Katharina von Montfort zu Bregenz war er ein Schwager von Otto (III.) von Liechtenstein zu Murau, einem der Enkel des Politikers und Minnesängers Ulrich von Liechtenstein († 1275)[1]
Leben
Die Besitzungen, die sein Vater Ulrich (I.) gemeinsam mit seinen Brüdern während des Interregnum an sich gebracht hatten, waren der Familie unter König Rudolf I. († 1291) wieder verloren gegangen. Hugo erbte von seinem Vater von den Montforter Besitzungen mit der Herrschaft Bregenz ein Territorium, das wesentlich kleiner war als die Gebiete, welche seinen Cousins aus dem Feldkircher und dem Tettnanger Familienzweig zugefallen waren. Die Herrschaft Bregenz lag zudem zwischen den Gebieten der Feldkircher und der Tettnanger und bot im Unterschied zu diesen wenig Expansionsspielräume. 1290 gelang es ihm den Bregenzerwald als königliche Pfandschaft in seinen Besitz zu bringen, wodurch seine Stadt Bregenz wertvolles Hinterland bekam. 1330 erreichte er von Kaiser Ludwig IV. "dem Bayern", dass ihr ein kaiserliches Marktprivileg verliehen wurde.[2]
Wie sein Vater verstand sich auch Graf Hugo (V.) als der eigentliche Erbe der Grafenfamilie von Bregenz. Wie dieser führte er nicht den Titel eines Grafen von Montfort, sondern bezeichnete sich selbst als Graf von Bregenz, womit er auch versuchte landesherrliche Ansprüche im heutigen Vorarlberg geltend zu machen.[2]. Die Eigenständigkeit seines Familienzweiges betonte er auch dadurch, dass er einen Löwen in sein Wappen übernahm.[3]
Wie auch sein Nachfahre und Verwandter Rudolf (V.) von Montfort-Feldkirch († 1390) als letzter Graf von Feldkirch versuchte er sein Andenken mit einer Reihe von Stiftungen zu sichern, von denen vorallem die Abtei Mehrerau (heute Teil der Stadt Bregenz) profitierte. Nach seinem Tod wurde Graf Hugo (V.) hier beigesetzt. Er wurden von seinem Verwandten, den Grafen Hugo (V.) von Montfort-Tettnang und dessen Familie beerbt.[2]
Literatur
- Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
- Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 digital
Weblinks
Graf Ulrich (I.) von Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Vorarlberg Chronik, APPS.VOL.AT, eingesehen am 17. September 20
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 24
- ↑ vgl. Neue Deutsche Biographie, 1997, Bd. 18
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)