Gottlieb Dietl
Gottlieb Dietl (* 19. Oktober 1862 in Käsmark, Oberungarn; † 25. Mai 1946 in Wien) war ein österreichischer Techniker.
Leben
Gottlieb Dietl wurde im Oktober 1862 während der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph in Käsmark im damaligen oberungarischen Komitat Zips im Kaiserreich Österreich geboren. Nach dem Besuch der Grundschule studierte er in Wien und schloss sein Studium als Diplomingenieur ab. Anschließend war Dietl als Assistent an der Technischen Hochschule in Wien tätig, bevor er von 1888 bis 1890 als Regierungsingenieur nach Argentinien ging. Nach seiner Rückkehr nach Wien war Dietl 1892 zunächst im Postdienst tätig, wechselte aber bald darauf in das Handelsministerium, wo er Leiter des technischen Versuchswesens wurde.
Dietl beschäftigte sich vor allem mit der technischen Vervollkommnung des Fernsprechwesens und erfand den nach ihm benannten Hebdrehwähler, den Gesellschaftsapparat und ein automatisches System für Fernsprechvermittlungsstellen, das im In- und Ausland eingeführt wurde. Um seine Kenntnisse zu vertiefen, reiste er 1903 für einige Zeit nach Nordamerika, um bei T. A. Edison zu studieren, und nahm an verschiedenen ausländischen Kongressen und Ausstellungen teil.
Durch Dietls Erfindung des Hebdrehschalters konnten Verbindungen innerhalb von Ortsnetzen automatisiert werden. Der erste Versuch begann am 1. April 1905 in Wien für zunächst nur 200 Teilnehmer, 1910 folgte ein weiterer Großversuch in Graz mit 2.000 Einzel- und 1.200 Gesellschaftsanschlüssen.
Verleihung des Titels eines Hofrates
Amtlicher Teil - Kaiserliche Verordnung vom 8. Februar 1916. In: Wiener Zeitung, 10. Februar 1916, S. 12 (online bei ANNO).