EMIL-Award

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der EMIL (Austria-On-Mission-Award) ist die Ehrung, die die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio Österreich) seit 2020 jährlich an vier Personen oder Personengruppen vergeben, die sich in vorbildlicher Weise für die Weltmission einsetzen oder missionarisch engagieren.

Preis

Datei:EMIL Esel.jpg
Die Preis-Statuen

Die Austria-On-Mission-Award ist eine künstlerisch wertvolle Eselsfigur aus Bronze, erstellt vom Künstlermönch des Stiftes Heiligenkreuz, Pater Raphael Statt.

Der Esel verweist auf die biblische Symbolik, wonach Jesus Christus ein Lasttier für seinen Einzug in Jerusalem ausgewählt hat, um dort sein Leben für das Heil der Welt hinzugeben.[1] Zudem ist bis heute der Esel in vielen Ländern der Welt ein ausgenutztes Lasttier, dessen Arbeit oft unbeachtet und unbedankt bleibt. Der Esel ist folglich ein geeignetes Symbol für missionarisches Wirken im allgemeinen und für das Wirken der Päpstlichen Missionswerke im Besonderen. Der Award wird im Rahmen eines festlichen Ehrungsaktes Anfang November verliehen, im Anschluss an den Weltmission-Monat Oktober.

Kategorien

Der Preis wird in vier Kategorien verliehen.

  • Missionary from Austria: An eine Person aus Österreich, die im Ausland missionarisch wirkt oder gewirkt hat.
  • Missionary in Austria: An eine Person oder Personengruppe, die in Österreich vorbildlich missionarisch wirkt.
  • Star of Mission: An eine Person oder Personengruppe in Österreich, die in vorbildlicher Weise die Päpstliche Missionswerke und deren Projekte unterstützt.
  • Hero of Charity: An eine Person aus der Weltkirche, die durch ihren vom Evangelium inspirierten liebevollen Einsatz für die Armen, die Entrechteten, die Kinder usw.

Preisträger

Missionary from Austria

Das Ehepaar Caruso
  • 2020: Schwester Johanna Datzreiter, Mitglied der Gemeinschaft Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens (FMM). Sie wirkte von 1975 bis 2017 als Missionarin in Liberia als Lehrerin, in der Ausbildung von Katechisten und in der Sorge für Kindersoldaten. Sie erlebte an der „Pfefferküste“ Afrikas das Chaos und Elend der Bürgerkriege unter dem Warlord Charles Taylor. Viermal musste sie unter Lebensgefahr durch den Dschungel fliehen, einmal sogar bis Ghana. „Nur mit Gottes Hilfe“ hat sie, wie sie selbst sagt, überlebt. Ihre Erinnerungen hat sie im Buch “Wo der Pfeffer wächst” und “Kindersoldaten gerettet!” niedergeschrieben.
  • 2021: Elisabeth und Enzo Caruso, Krankenpfleger in Wien, in Pension. Im Jahre 1990 gingen die beiden nach Afrika zu den Ärmsten der Armen. 15 Jahre lang wirkten sie in Lepradörfern und Missionsstationen, drei Jahre in Benin und zwölf in Madagaskar. Ihre Erfahrungen und Abenteuer haben sie im Buch “Lepra, Ahnenglaube und Krokodile” festgehalten.
  • 2022: Pater Johann Kiesling, Priester und Ordensmann bei den Salesianern Don Boscos. Mit 48 Jahren ist Pater Johann nach Afrika aufgebrochen um dort den Menschen zu helfen und sie zu ermutigen. Seit 40 Jahren wirkt er in der Demokratischen Republik Kongo, wo er den Straßenkindern in ein würdiges Leben hilft, Trinkwasser-Brunnen aufbaut und als Priester in vielen oft hunderte Kilometer voneinander entfernten Pfarren wirkt.
  • 2023: Pater Leopold Kropfreiter, Priester und Ordensmann in der Gemeinschaft „Servi Jesu et Mariae“. Er wirkt seit 2008 in Kasachstan, zunächst als Kaplan, dann auch als Lehrer und Schuldirektor in Korneewka im Norden Kasachstans. Seit 2015 ist er Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Kasachstan.

Missionary in Austria

Georg Schwarz (rechts)
  • 2020: Birgit und Hannes Minichmayr gründeten 1993 und leiten bis heute die Kinderformation „KISI – God’s singing Kids“, die in Österreich und 7 weiteren Ländern Lieder und Musicals über Glaubensthemen und Heiligen der Kirche aufführt.
  • 2021: Robert und Michaela Schmalzbauer gründeten 2000 die Gemeinschaft Immaculata, aus der zahlreiche Missions- und Evangelisierungsinitiativen in Österreich hervorgegangen sind. 2008 wurde die „Initiative Christliche Familie“ (ICF) als Zusammenschluss von österreichweiten pastoralen Angeboten für Ehe und Familie gegründet. Das Bildungsangebot unter dem Dach der ICF reicht von Ehevorbereitungskursen „Fit für Ehe“ bis zum Studiengang „Theologie des Leibes“ an der Hochschule Heiligenkreuz.
  • 2022: Georg Schwarz ist geweihter Bruder in der Gemeinschaft Cenacolo. Er ist Verantwortlicher des Hauses der Gemeinschaft im burgenländischen Kleinfrauenhaid. Die Gemeinschaft setzt sich für Drogenabhängige ein, die zurück in das normale Leben finden wollen. Kleinfrauenhaid ist die einzige Niederlassung der Gemeinschaft in Österreich.
  • 2023: Alexa und Christof Gaspari gründeten 1988 die Zeitschrift Vision 2000, die sechsmal im Jahr erscheint, sich nur von Spenden finanziert und keine bezahlte Werbung oder sonstige Subventionen ansprechen. Schließlich konnte die Auflage dank des Engagements vieler Ehrenamtlichen von ursprünglich 10.000 Exemplaren auf derzeit 20.000 wachsen und Lesende in Österreich sowie 30 weiteren Ländern erreichen.[2]

Star of Mission

  • 2020: Hugo Ölz, Berufsschullehrer, der nach seiner Pensionierung sich für die Ausbildungsprojekte in Nigeria einsetzt. Bis jetzt wurden im Rahmen seines Programms der „Hilfe zur Selbsthilfe“ mehr als 500 junge Frau und Männer in Berufen wie Schlosser, Elektriker und Mechaniker ausgebildet und für eine gute Zukunft vorbereitet.
  • 2021: Traude Schröttner, sie setzt sich seit 1978 für die Armen in Rwanda ein. Mitte der 1980er Jahre entstand eine Pfarrpartnerschaft zwischen der Pfarre Graz-Karlau und der Pfarrei Nyamasheke im Süden von Rwanda. Seitdem organisiert Traude Schröttner jährlich eine Reise um Projekte in Rwanda zu begleiten, neue Kontakte zu knüpfen und möglichst viel zu helfen.
  • 2022: Anton Stadler, er hilft in Afrika seit 1995, wo er einen „Arbeitskreis Weltkirche“ in seiner Pfarre gründete um Kindergärten, Volksschulen, Brunnenprojekte und Kirchenbauten in Simbabwe, Tansania, Kenia und Uganda zu unterstützen.
  • 2023: Sacré Coeur Schulen. Seit 17 Jahren sind die Sacré Coeur Schulen in Wien, Pressbaum, Graz und Riedenburg in einer Schulpartnerschaft mit der St. Bernadette Primary School in der Stadt Jinja in Uganda verbunden.[3] Die ugandische Volksschule, die sich in einem ärmlichen Stadtteil befindet, wurde 1988 von den Sacré Coeur-Schwestern gegründet und wird nun von Schwester Lucy Kabagweri geführt. Heute ist die Schule eine Lehrstätte für mehr als 1400 Kinder und hat sich zudem als eine der besten Schulen in der Region etabliert. Viele Schülerinnen und Schüler erhalten an der Volksschule die einzig warme Mahlzeit des Tages.

Hero of Charity

Rishma Patra
  • 2020: wegen Corona konnte kein Preisträger aus dem Ausland anreisen.
  • 2021: Mervyn Francis Lobo, er stammt aus Pakistan, war jahrelang Assistent von Ruth Pfau, und ist als Exekutiv-Direktor von MALC ihr Nachfolger.
  • 2022: Schwester Jane Wanoi Kabui, sie kommt aus Kenia und ist Oberin der Schwestern vom Guten Hirten in Kolwezi, im Südosten der Demokratischen Republik Kongo. Die Schwestern engagieren sich seit 2012 in Kolwezi im Schutz vor moderner Sklaverei, häuslicher Gewalt, Prostitution und Kinderarbeit. Durch ihren Einsatz wurde bereits 3500 Kindern einen Ausstieg aus der gefährlichen Arbeit in den Minen ermöglicht und ihnen Bildung, Nahrung und Gesundheit geboten.
  • 2023: Rishma Patra stammt aus Indien und ist Sozialarbeiterin bei “Seva Kendra”, der örtlichen Caritas in Kalkutta, Indien. Sie arbeitet in einem der Slums der Stadt. Sie hilft Frauen und Kinder durch Bildung, Gesundheitsvorsorge und Aufbau von Schulen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mt 21, 1-10.
  2. Heute Verleihung des Hans Kronberger-Umweltjournalistenpreises. Abgerufen am 16. November 2023.
  3. St. Bernadette Primary School, Uganda. In: YouTube. Abgerufen am 16. November 2023 (english).