Sophie von Schala
Gräfin Sophie von Schala-Burghausen (* im 11. Jahrhundert; † 2. Mai 1154, in Melk) war die Witwe von Herzog Heinrich (III.) von Kärnten († 1122). Nach seinem Tod heiratete sie den Grafen Sieghard (X.) von Schala-Burghausen. In der älteren Forschung wurde sie für eine Babenbergerin gehalten, was inzwischen strittig ist.
Herkunft
Die Herkunft der Gräfin Sophie von Schala-Burghausen gilt als unsicher. Nach dem "Landbuch von Österreich und Steier" (Mitte des 13. Jahrhunderts) war sie eine Tochter eines österreichischen Markgrafen Leopold, der in der älteren Forschung gewöhnlich mit Markgraf Leopold (II.) "dem Schönen" († 1095) identifiziert wurde. In diesem Fall wäre Sophie eine Schwester von Markgraf Leopold (III.) "dem Heiligen" († 1136) gewesen. Diese Herkunft wird jedoch weder durch das "Chronicon pii marchionis" noch eine andere zeitnähere Quellen bestätigt.[1]
Sophie gilt als dritte Ehefrau von Herzog Heinrich (III.) von Kärnten († 1122) aus der Familie der Eppensteiner). Bald nach seinem Tod heiratete sie den Grafen Sieghard (II./X.) von Schala und Burghausen († 1142) aus der bairischen Adelsfamilie der Sieghardinger.[2]
Leben
Sophies erste Ehe mit bereits relativ betagten Herzog Heinrich (III.) wurde wohl im zweiten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts geschlossen. Ihr Ehemann war bereits zweimal verwitwet und hatte aus seinen beiden früheren Ehen keine Kinder. Auch für die Ehe mit ihr sind keine Kinder belegt, sodass das Herzogtum Kärnten nach seinem Tod (4. Dezember 1122) an einen Verwandten kam. Ziemlich bald nach seinem Tod dürfte Sophie ihren zweiten Ehemann geheiratet haben. Sieghard, der seit ca. 1115 den Grafentitel führte, benannte sich 1121 erstmals nach Schala, das vermutlich zu dieser Zeit sein Hauptsitz geworden war. [3]
Sophie, die auch in ihrer zweiten Ehe an ihrem vornehmen herzoglichen Rang festhielt, hatte aus ihrer ersten Ehe umfangreichen Witwenbesitz geerbt oder an sich gebracht. Um ihre Besitzungen in Aflenz führte sie einen jahrelangen Streit mit dem Stift St. Lambrecht, dessen Beilegung sie nicht mehr erleben sollte.[4] Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes trat Sophie in das Benediktinerinnenkloster in Melk ein, wo sie starb.[5]
Literatur
- Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 343-348
Weblinks
Sophia von Schala-Burghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 343 und S. 347f.
- ↑ vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Ueberreuter Verlag, Wien / Heidelberg, 1978, Stammtafel der Babenberger im Anhang
- ↑ vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 346
- ↑ vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 346f.
- ↑ vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 347