ÖsterreichWiki:Brauereiführer/Bezirk Braunau am Inn

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Der Bezirk Braunau am Inn ist ein politischer Bezirk des Landes Oberösterreich. Er grenzt im Osten an die Bezirke Ried im Innkreis und Vöcklabruck, im Süden an den Bezirk Salzburg-Umgebung und im Westen und Norden an Bayern. Der Bezirk Braunau am Inn bildet gemeinsam mit den Bezirken Schärding und Ried im Innkreis das Innviertel und entspricht der Region Oberes Innviertel.

Geschichte

Der Bezirk Braunau am Inn gehörte bis 1779 zum Herzogtum Bayern und wurde in Folge des Bayerischen Erbfolgekrieg Österreich zugesprochen. Er setzte sich historisch aus den Gerichtsbezirken Mauerkirchen, Braunau am Inn, Wildshut und Mattighofen zusammen, von denen jedoch heute nur noch Braunau am Inn und Mattighofen Bestand haben.

Nach dem Brauer-Verzeichnis von 1795/97 bestanden im Bezirk Braunau 43 Braustätten in 18 Ortschaften. Im 19. Jahrhundert wurden zudem sechs Brauereien neubewilligt. Dadurch beherbergte der Bezirk fast die Hälfte der Brauereien des Innviertels und wies historisch wohl die höchste Brauereidichte im heutigen Österreich auf.[1] Das Brauwesen im Bezirk Braunau am Inn wurde von den bürgerlichen Brauern dominiert. Kirchliche Braustätten gab es lediglich in den Stiften Ranshofen und Michelbeuern zu Perwang, wobei über letzteres wenig überliefert ist. Das Stift Ranshofen wurde zudem bereits 1811 aufgehoben und produzierte als Schlossbrauerei Ranshofen bis 1945. Herrschaftliche Braustätten gab es in Hagenau, Spitzenberg, Wimhub, Wildenau und Aspach, wobei sich keine der Brauereien bis zum heutigen Tag erhalten hat. Zentrum des bürgerlichen Brauwesens waren vor allem die Städte bzw. Märkte Braunau am Inn, Mauerkirchen, Altheim, Helpfau-Uttendorf und Aspach, wobei alleine in der Bezirkshauptstadt Braunau mehr als 20 historische Braustätten nachgewiesen werden konnten. Auch in Mauerkirchen existierten neben der herrschaftlichen Brauerei Spitzenberg wenigstens fünf weitere Braustätten. In beiden Orten hat sich jedoch keine der ursprünglichen Braustätten erhalten, heute beherbergt lediglich Braunau mit der Hausbrauerei Bogner eine Brauerei. In Altheim sind mit der Brauerei Raschhofer und der Wurmhöringer Privatbrauerei noch zwei von ehemals fünf Braubetriebe in Betrieb, in Uttendorf bzw. Aspach haben sich von den vier bzw. drei historischen Braustätten mit der Brauerei Vitzthum bzw. der Brauerei Aspach immerhin je eine Produktionsstätte halten können.

Liste ehemaliger Brauereien im Bezirk Braunau am Inn

Brauereien

Der Bezirk Braunau weist heute eine der höchsten Anzahl an Braustätten in Österreich auf. Seit 2018 sind im Bezirk Braunau elf Brauereien aktiv, wobei fünf der Brauereien historisch gewachsen sind. Mit einer Ersterwähnung im Jahr 1600 ist die Brauerei Vitzthum in Uttendorf die älteste nachgewiesene Brauerei im Bezirk Braunau. Dahinter folgen die 1633 erstmals urkundlich belegte Wurmhöringer Privatbrauerei sowie die zumindest seit 1645 brauende Brauerei Raschhofer, die sich beide in Altheim befinden. Ebenfalls über eine lange Tradition verfügen die 1790 gegründete Brauerei Aspach und die 1842 errichtete Brauerei Schnaitl in Eggelsberg.

Neugründungen setzten im Bezirk Braunau erst Mitte der 1990er Jahre ein, wobei Helmut Bogner mit seiner Hausbrauerei Bogner 1996 in Braunau die erste Gasthausbrauerei des Bezirks begründete. Im Jahr 1999 folgte die Gründung der Dietrachinger Brauerei in Moosbach von BierIG-Präsident Martin Seidl. Ein Jahr später erfolgt die Eröffnung der Gasthausbrauerei Ernstinger Wirts-Bräu in Ostermiething. Letzte Brauereigründungen waren die Brauerei Pfesch (2014) in Treubach, die Wiederbelebung der Braustätte in Wildshut (Stiegl-Gut Wildshut) 2015 durch die Brauerei Stiegl sowie das Hofgenuss Woingartlbräu in Schalchen 2018.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel. Linz 1939/40, S. 92