Wichard von Zöbing
Wichard von Zöbing (* im 12. oder 13. Jahrhundert; † vor dem 3. März 1232) war Adliger des Herzogtums Österreich, der durch sein trauriges Ende bekannt wurde.
Herkunft und Familie
Wichard von Zöbing entstammte einer Ministerialenfamilie des Herzogtums Österreich, die zu seiner Zeit zum "niederen Adel" gezählt wurde und sich nach Zöbing (heute Teil der Gemeinde Langenlois) benannte.
Leben
Wichard von Zöbing war ein Lehensträger des Bischofs von Passau, stand aber auch in lehensrechtlichen Bindungen zu Herzog Friedrich dem Streitbaren.[1] Er wurde nachts im Haus von Wernhard Smelzer (Smeltzarius) (heute vermutlich: Gluckgasse 2 / Tegetthoffstraße 4, 1. Wiener Gemeindebezirk) von Siegfried Waiso heimtückisch ermordet.[2] Sein Tod gilt als der älteste Mord, der für die Stadt Wien überliefert ist. Die Hintergründe für diese Tat sind unbekannt. Da auch der Täter dem "niederen Adel" zugehörig war und außerdem Lehensträger des Bischofs von Passau mit lehensrechtliche Bindungen an den Herzog von Österreich, werden in der wissenschaftlichen Forschung persönliche Gründe nicht ausgeschlossen, obwohl ein politischer Hintergrund (die zu dieser Zeit zunehmenden Spannungen zwischen Herzog Friedrich und der Bürgerschaft der Stadt Wien) ebenfalls für möglich gilt.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 25
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 24