Postamt Perg
Das Postamt Perg wurde 1849 eingerichtet.
Geschichte
Das Postamt Perg wurde zunächst als k. k. Briefsammlung, also als Postamt ohne Pferdewechsel, eingerichtet. Es hatte seine Tätigkeit am 29. November 1849 zu beginnen und sich vorläufig nur mit der Besorgung der Korrespondenzen zu befassen.
Gleichzeitig wurden die Umgestaltung der bestehenden Briefsammlungen in Mauthausen und Grein in Postämter mit Pferdewechsel und die Errichtung weiterer Postämter mit Pferdewechsel in Steyregg, Münzbach, Zell bei Zellhof und Weißenbach beschlossen.[1]
Die Herstellung der Verbindungen erfolgte durch tägliche Reitposten zwischen Linz und Zell bei Zellhof (über Mauthausen), zwischen Mauthausen und Grein und zwischen Mauthausen und Weitersdorf.
Der Bestellungsbezirk des k. k. Postamtes Perg umfasste Ortschaften in den Pfarren:
- Arbing (Arbing, Frühstorf, Hummelberg, Groißing, Puchberg und Roisenberg);
- Baumgartenberg (Baumgartenberg, Deiming, Hehenberg, Kolbing, Kühhofen, Mettensdorf, Ober-Gassolding, Pitzing, Steindl und Unter-Amesbach);
- Mitterkirchen (Gang, Haid, Hart, Hofstetten, Hörstorf, Hütting, Inzing, Kaindlau, Kirchstetten, Labing, Langacker, Loa, Mitterkirchen, Wagra, Weisching, Wörth);
- Pergkirchen (Auhof, Dörfl, Lehbrunn, Pergkirchen, Tobra, Thurnhof);
- Perg (Judenleiten, Karlingberg, Kuchlmühle, Lanzenberg, Nieder-Lebing, Ober-Vormarkt, Unter-Vormarkt, Markt Perg, Weinzierl, Zeitling) und
- Naarn (Aist, Au, Baumgarten, Dirnwagram, Holzleiten, Laab, Neuhof, Ober-Sebern, Ober-Wagram, Pratztrum, Ruprechtshofen, Schönau, Staffling, Starzing, Straß, Wimm).
Für die Verleihung des Postamtes ohne Pferdewechsel in Perg hatten sich die Herren Anton Drescher (Handelsmann), Jakob Meißl (bürgerlicher Hausbesitzer und Handelsmann in Perg, geb. 1798) und Josef Terpinitz (Realitätenbesitzer in Perg, geb. 1781) beworben. Alle drei Bewerber waren rücksichtlich der Befähigung des Vermögens und der Vertrauenswürdigkeit für die Postbedienung in Perg vollkommen geeignet.
Den Zuschlag erhielt Jakob Meißl wegen der günstigeren Lage seines Hauses (Perg Nr. 45, heute Herrenstraße 3, Altzinger) an der Einmündung der Kommerzialstraße vom Marktplatz Perg in die Kommerzialstraße nach Münzbach und Grein. Da sich Jakob Meißl wegen seiner Wiener- und ungarischen Geschäfte sich der vorgeschriebenen Praxis beim Postamte Mauthausen nicht unterziehen konnte erhielt er die Bewilligung, dass sein Sohn August als sein Bevollmächtigter den Postdienst besorgen darf. Dieser unterzog sich bereits am 21. November 1849 der vorgeschriebenen Prüfung und erhielt dafür ein entsprechendes Befähigungsdekret.
Durch die Verordnung vom 7. Mai 1850 erfolgte mit November 1850 die Umbenennung der Briefsammlungen in Postexpeditionen und aus den Briefsammlern wurden die Postexpedienten. Mit Erlaß des K. k. Handeslministeriums vom 19. Juni 1867 wurde die Bezeichung Postexpedition in Postamt und die Bezeichnung Postexpedient in Postmeister umgeändert.
1867 wurde in Perg eine Staats-Telegraphenstation eröffnet und die Besorgung des Telegraphendienstes der Perger Postmeisterin übertragen.
Standorte
- Markt Perg Nr. 45 (heute Herrenstraße 3)
== Personen
- Jakob Meißl, Briefsammler, Vorstand (29. November 1849 bis 2. Dezember 1854), ab November 1850 Postexpedient
- August Meißl, Postexpeditor, Administrator (1849 bis 1853)
- Leopold Heindl, Postexpeditor, Administrator (1853)
- Hermann Almoslechner (18. September 1870 bis 10. Oktober 1872) Postexpeditor, Administrator
- Katharina Meißl, Postexpedientin (13. März 1855 bis 10. Oktober 1872), ab 1867 Postmeisterin
- Hermann Almoslechner (10. Oktober 1872 bis ) Postmeister
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Dekret vom 9. August 1849 der K. k. Postsektion im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten in Wien nach Einvernehmung der K. k. ob der ennsischen Oberpostverwaltung in Linz