Burchard (Markgraf)
Burchard (* im 10. Jahrhundert, nach 926; † im 10. Jahrhundert, um 981)[A 1], auch Burkhard, gilt als erster Markgraf jener "Ostmark", die unter Kaiser Otto (I.) "dem Großen" als Grenzmark gegen die Madjaren errichtet (beziehungsweise wiedererrichtet) wurde. Er ist einer der wenigen Herrscher im heutigen Bundesland Niederösterreich, die dort vor den Babenbergern gewirkt haben und von denen mehr als nur der Name überliefert ist.
Herkunft und Familie
Burchards Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Seine engen Verbindungen zur Familie des bairischen Herzöge legt nahe, dass er mitnichten ein Angehöriger des niederen Adels oder sogar ein Ministeriale ("miles") gewesen ist, wie in einigen historischen Forschungsarbeiten angenommen wird. Burchard mit einer Schwester von Judith, der Ehefrau von Herzog Heinrich (I.) von Baiern und somit ein Onkel von Herzog Heinrich (II.) von Baiern ("Heinrich dem Zänker"). Er gilt als der Vater von Bischof Heinrich I. von Augsburg (973–982).[1]
Leben / Wirken
Markgraf Burchard ist um 970 namentlich in einigen Königsurkunden genannt, welche zugunsten des Bischofs von Passau ausgestellt wurden, was mit seiner damaligen Position in der "Ostmark" zusammenhängen dürfte. Die Dauer seiner tatsächlichen Herrschaft, ihr Beginn und ihr Ende konnten nur ansatzweise eingegrenzt werden.[1] In der älteren Forschung wurde davon ausgegangen, dass die Grenzen seiner Mark am linken Donauufer bis nach Krems und am rechten Donauufer bis zum Fluß Traisen reichten, vermutlich sogar bis zu den Westabhängen des Wienerwaldes.[2]
Als sein Hauptsitz gilt Pöchlarn, seit 832 im Besitz des Kloster St. Emmeran in Regensburg, als dessen Vogt er belegt ist.[1]
Burchard nahm 962 am Romzug von Kaiser Otto (I.) "dem Großen" teil und zusammen mit einem anderen Burchard im "großen Diplom" (13. Februar 962) von Papst Johannes XII. genannt.[1]
Als sich Herzog Heinrich "der Zänker" zum zweiten Mal gegen den späteren Kaiser Otto (II.) erhob, gehörte Markgraf Burchard zu seinen Anhängern. Aus diesem Grund dürfte er um 976 sein Amt als Markgraf der Ostmark verloren haben. In der Folge wird er nicht mehr genannt. Er dürfte Anfang der 980er-Jahre verstorben sein.[3]
Orte mit Bezug zu Markgraf Burchard im heutigen Niederösterreich
- Weißenkirchen in der Wachau: Nach der urkundlichen Nennung im Jahr 972 war die Pfarre "zum Heiligen Michael" Teil seiner Mark.[1]
Literatur
- Max Büdinger: Burchard, Markgraf der bairischen Ostmark##. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1876. Band 3. S. 561 digital
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 71
- ↑ vgl. ADB, S. 561
- ↑ vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 72
Anmerkungen
- ↑ Hinweise zu seinem Geburts- und Sterbedaten vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 72
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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nicht eindeutig geklärt | Herrscher über die Markgrafschaft Österreich um 970/972 | [Leopold I. (Österreich) |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burchard (Markgraf) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |