Emil Rollett

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Emil Rollett (* 11. Dezember 1835 in Baden; + 5. März 1923 ebenda) war ein österreichischer Arzt und Sachbuchautor.

Leben Emil Rollet kam im österreichischen Biedermeier als Sohn des praktischen Arztes Karl Rollett (1805-1869) sowie Enkel des berühmten Badener Naturforschers, Sammlers und Gemeindearztes Anton Franz Rollett, nachdem das heutige Rollettmuseum in Baden benannt wurde, im Jahre 1835 zur Welt. Er besuchte zuerst das Gymnasium in Wiener Neustadt und anschließend das Obergymnasium im Stift Melk. Nachdem Rollett mit Auszeichnung maturiert hatte, begann er 1853 an der Universität Wien Medizin zu studieren und erlangte 1858 die medizinische Doktorwürde. Ein Jahr später erwarb auch den Grad eines Doktors der Chirurgie. Im Anschluss arbeitete Rollett als Aspirant des großen Wiener Krankenhauses und wurde 1859 Sekundararzt II. Klasse. Anno 1861 wurde Rollett vom medizinischen Professoren-Kollegium zum ersten Assistenten an der Oppolzer Klinik ernannt, wo er bis 1865 medizinisch wirkte. Neben seiner Aufgabe als Assistent gab er Kurse über Perkussion, Auscultation und Diagnostik der Brustkrankheiten, welche besonders bei ausländischen Doktoren großen Anklang fanden und stark besucht wurden. Auch reichte Rollett seine Habilitierung als Dozent an der Wiener Universität nach, welche 1866 vom k. k. Staatsministerium genehmigt wurde. Rollett wurde im Laufe der Zeit Mitglied mehrerer Universitäts- und humanitärer Vereine.

Im Jahre 1872 wurde Rollett Mitbegründer der „Allgemeinen Polyklinik Wien“, einem Krankenhaus, an dem zahlreiche bekannte österreichische Mediziner arbeiteten und übernahm die erste Abteilung für innerliche Krankheiten als ordinierender Arzt und Universitäts-Dozent.

Anno 1883 war Rollet Direktor undd Primararzt des Erzherzogin Sophien-Spitaes in Wien.
Von 1873 bis 1896 war er Leibarzt des Erzherzogs Karl Ludwig und dessen Familie.

Nach dem sein Vater verstorben war, übte er seinen Beruf während der Sommersaison als Kurarzt in seiner ärztlichen Praxis in seiner Heimatstadt Baden aus, die Wintersaison gehörte weiterhin seiner ursprünglichen Bestimmung als Arzt und Lehrer an der Wiener Universität.

Im Jahre 1896 erfolgte seine Pensionierung und Rollett erhielt den Titel eines Regierungsrates und lebte ab dieser Zeit ganzjährig in Baden, wo er 1914 von der Stadtgemeinde die Ehrenbürgerschaft erhielt.

Emil Rollett war ledig und verstarb hochbetragt im 88 Lebensjahr am 4. März 1923 in der ehemaligen Badener Rollett-Villa in der Marchetstraße Nr. 37 und wurde im Beisein zahlreicher Honoratioren am Stadpfarrfriedhof beigesetzt.

Einzelnachweise Baden, Pfarre Sankt Stephan - Taufbuch 1827-1835 (fol.356) auf Matricula Online https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-10/?pg=370

Baden, Pfarre Sankt Stephan - Sterbebuch 921-1923 (fol.191) auf Matricula Online https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-26/?pg=194

Verstorbenensuche https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=23029