Johann Krasny

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Johann Krasny (* 1800 in Pilsen, Böhmen, heute Tschechien; † 29. Mai 1864 in Kaisersteinbruch) war ein österreichisch-ungarischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Historismus.

Grundbuch Kaisersteinbruch 1851 für Johann Krasny
Lehrbrief des Georg Koppitsch, Oberzechmeister Johann Krasny
Kaisersteinbruch 1842, Gemälde von Festorazzo

Das Stift Heiligenkreuz übernimmt das seit 1618 eigenständige Kaisersteinbrucher Handwerk


Leben

Von Pilsen in Böhmen zum Kaiser–Steinbruch am Leithagebirge in Ungarn

Der ledige Steinmetzgeselle Johann Krasny von Pilsen stammend, der Vater Johann K. ehemals ein Militär (diese Bezeichnung lässt auf einen höheren Rang schließen), derzeit ein Invalide, Mutter Magdalena, heiratete am 15. November 1825 in der Kaisersteinbrucher Kirche die Jungfer Theresia Pansippin, Tochter des Steinmetzmeisters Johann Evangelist Pansipp und der Theresia Kruckenfellnerin.

Von Hartberg in der Steiermark zum harten Kaiserstein am Leithagebirge

Laurenz Pansipp, der erste dieses Namens im Steinbruch war 1776 durch seine Heirat in Kaisersteinbruch von Hartberg in der Steiermark zum Leithagebirge gezogen. Damit war Johanns Weg zum Meister geebnet.

Der Leithakalk, ein an den Rändern des Wiener- und Grazer Beckens abgelagerter fossilreicher Kalksandstein, wurde für viele Großbauten in Wien und Graz verwendet.[1] Steinbrüche befanden sich z. B. in Aflenz bei Leibnitz und Wildon in der Steiermark und eben in Kaisersteinbruch. Mit diesem Gestein war er bestens vertraut.

Das Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerk wurde zu dieser Zeit durch die Meister Mathias Drexler, Franz Xaver Edelmann, Anton Gehmacher, Carl Gehmacher, Michael Gehmacher, Johann Evangelist Pansipp, Anton Teuschl und Joseph Winkler repräsentiert.

Hausbesitz im Grundbuch

Johann Krasny suchte am 24. Oktober 1851 um grundbücherliche Eintragung an: Kleinhaus Konsk.Nr. 66 neben der herrschaftlichen Wiese und dem Haus des Stephan Heischmann, nebst dem dabei befindlichen Garten, Top Nr. 101, Flächenmaß 130 Quadratklafter.

Besitzer: Johann Krasny und seine Gattin Theresia, geborene Pansipp.

Rechtstitel: Laut des von dem Grundbuchsamte der Herrschaft Königshof ausgestellten Gewährscheines vom 31. Dezember 1839 wurde dieses Haus im Jahre 1839 von diesen Eheleuten gemeinschaftlich auf einen von der Herrschaft Königshof abgetretenen Grund neu erbaut. Im Werte von 1.000 Gulden Conventionsmünze CMz.

Oberzechmeister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes 1853

1853 war Krasny Obervorsteher des Kaisersteinbrucher Steinmetz-Handwerks. Das belegt eine von Johann Krasny unterschriebene Bestätigung eines Lehrbriefs, die das Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch besitzt.

1853 arbeiteten im Steinbruch 60 Männer und brachten 1.706 m³ Steinmetz-Steine, die hauptsächlich nach Wien verkauft wurden. Es zeigt sich, dass der Absatz recht gut war[2].

Zeilerbruch

Dieser riesige Steinbruch wurde von mehreren Pächtern, den Meistern Franz Winkler, Johann Evangelist Pansipp und Sohn Franz, Johann Krasny und Stephan Heischmann (sein Schwiegersohn) gemeinsam betrieben, zuletzt 1912 alleine von Alexander Krukenfellner.

Tod

Meister Krasny starb am 29. Mai 1864 im Alter von 64 Jahren an Lungensucht. Die Witwe Theresia verheiratete sich nicht mehr und führte erfolgreich das Handwerk weiter. Sie starb am 9. Mai 1876 mit 74 Jahren an Lungenödem.

Archivalien

Literatur

Festschrift für das löbliche Gotteshaus St. Rochus und Sebastian im Kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg. Nr. 40, 1995.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. (Heischmann, Krasny, Pansipp, Teuschl, Winkler usw.) 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.

Einzelnachweise

  1. ÖSTERREICH–LEXIKON in zwei Bänden, Band 1 Leithakalk. Verlagsgesellschaft Österreich-Lexikon ISBN 3-9500438-0-2.
  2. Hans Hahnenkamp: Die burgenländische Industrie, Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg, 1. Teil, Eisenstadt 1986. Seine Quelle waren die Jahresberichte der Handels- und Gewerbekammer Ödenburg