Unterloisdorf

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Unterloisdorf (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Unterloisdorf
Unterloisdorf (Österreich)
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Ganzseitige Karten47.4373316.53249
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Oberpullendorf (OP), Burgenland
Gerichtsbezirk Oberpullendorf
Pol. Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz
Koordinaten 47° 26′ 14″ N, 16° 31′ 57″ O47.4373316.53249237Koordinaten: 47° 26′ 14″ N, 16° 31′ 57″ Of1
Höhe 237 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 213 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG k. A. Hilfef3f0
Postleitzahl 7444f1
Vorwahl +43/02611f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 00200
Katastralgemeinde-Nummer 33060
Bild
Katholische Kirche in Unterloisdorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld; http://www.ns-quellen.at/grundbuch_anzeigen_detail.php?grundbuch_id=336611&action=B_Read
213

Unterloisdorf (ungarisch: Alsólászló, kroatisch: Dolnji Loštrof) ist ein Ortsteil der Großgemeinde Mannersdorf an der Rabnitz, die im Bezirk Oberpullendorf (Burgenland) liegt.

Lage

Unterloisdorf liegt an der Rabnitz, die bei Győr in die Donau mündet. Der Ort liegt ca. 8 km südlich des Bezirksvorortes Oberpullendorf.

Geschichte

Unterloisdorf wurde schon in der Steinzeit und in der Bronzezeit bewohnt. In dieser Zeit waren die Völker der Illyrer und der Kelten ansässig. Die Günser Straße B61, welche an Unterloisdorf vorbeiführt, ist die ehemalige Bernsteinstraße der Römer.

Ursprünglich gab es nur ein "Loisdorf", der Name kann auf eine slawische Siedlung names "Valstoj" oder "Vlastej" zurückgeführt werden. Durch die deutschen Kolonisten wurde dann daraus "Loisdorf". Dieses "Loisdorf" spaltete sich in weiterer Folge in die beiden Orte Oberloisdorf, das heute eine eigene Gemeinde ist, und Unterloisdorf auf. 1225 wurde der Name, damals noch "Laztay", das erste Mal in einer Urkunde genannt.

Im Zuge der Belagerung von Kőszeg im Jahre 1532 wurde das Gebiet um Unterloisdorf verwüstet. Während dieser 25-tägigen Belagerung legten osmanische Streifscharen, die sogenannten Akıncı, das Umland von Kőszeg (Güns) in Schutt und Asche. Nach Abbruch der Kampfhandlungen marschierte das türkische Hauptheer (300.000 Menschen, darunter ein Tross mit ca. 100.000 Mann) über das Burgenland und die Steiermark nach Süden ab. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht, die Bewohner entweder ermordet oder versklavt. Auch Unterloisdorf teilte dieses Schicksal. Das verwüstete Gebiet wurde ab 1568 durch kroatische Siedler, welche die Grundherrn ins Land holten, wieder aufgebaut.

Neunzig Jahre (1622) nach diesem einschneidenden Ereignis war der Ort wieder aufgebaut und sogar noch vergrößert.

Der Bevölkerungsstand war im Jahr 1785 mit 432 Personen fast doppelt so hoch als heute.[1]

Gebäude

  • Katholische Kirche
  • Dorfzentrum ehemalige Schule
ehemalige Schule
  • Rochuskapelle
Rochuskapelle
  • Sankt-Anna-Kapelle
Sankt-Anna-Kapelle
  • Antonikapelle

Ausgrabungen

2012: Wurden im Rahmen des Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens bei der Mühle mittelalterliche Strukturen gefunden. Die Funde deuten auf das 11. Jahrhundert zurück. Es wurden Spuren gefunden welche auf Eisenverarbeitung hindeuten lassen. Außerdem wurden viele Überreste von Keramik und Tierknochen.[2]

2014: Beim Bau der Verlängerung der Landesstrasse B61a wurden archäologische Funde gefunden. Zwischen den Ortschaften Unterloisdorf und Oberloisdorf wurde ein ehemaliger römischer Friedhof freigelegt. Dabei wurde auch ein Offziersgrab gefunden. [3]

Sicherheit

Für den Brandschutz im Ort ist die Freiwillige Feuerwehr Unterloisdorf zuständig.

Vereine

In Unterloisdorf bestehen mehrere Vereine:[4]

  • Burschenschaft Unterloisdorf
BSU - Verein dem die jungen Burschen des Ortes beitreten. Jährlich organisiert der Verein das Osterfeuer und einen Kirtag. Die Mitglieder scheiden automatisch aus dem Verein aus, wenn diese heiraten.
  • Dorfzentrum Unterloisdorf
DZU - Im Verein Dorfzentrum Unterloisdorf finden sich Mitglieder aller Altersgruppen. Der Verein sorgt dafür, dass die Dorfgemeinschaft erhalten bleibt. Außerdem sind weitere Ziele des Vereines Renovierung der alten Schule und Zusammenarbeit mit anderen Institutionen.
Logo Dorfzentrum
Das Vereinsgebäude welches sich auf der Hauptstraße 41 in Unterloisdorf befindet, dient gleichzeitig als Veranstaltungsort. 1999 wurde das Gebäude der alten Schule saniert und umgebaut. [5]
  • Kegelverein Loisdorf
  • Verschönerungsverein Unterloisdorf
Der Verschönerungsverein kümmert sich um die Pflege des Ortsbildes. Es werden Beete angelegt und gepflegt, außerdem werden die gemeinschaftlichen Grasflächen gemäht.

Volksschule Unterloisdorf

Die Volksschule in Unterloisdorf wurde im Jahr 1799 gegründet. Im August 2010 wurde die Schule aufgrund von zu kleiner Schüleranzahl geschlossen. Die Schule wurde meistens einklassig für alle vier Schulstufen geführt. 1956 wurde das heutige Schulgebäude mit Lehrerwohnung errichtet. Als die Schule 2001/02 generalsaniert wurde, wich der Schulbetrieb in das Gebäude der alten Schule aus (heutiges Vereinsgebäude "DZU").[6]


Die Schüleranzahl bewegte sich meistens um die 15 Schüler. Die meiste Schüleranzahl wurde 1989 erreicht. In den Jahren 1997 bis 1999 drohte der Schule die Schließung da die Schüleranzahl unter 10 gesunken war.

Schülerzahlen
Jahrgang Schülerzahl
1985/86
17
1986/87
22
1987/88
22
1988/89
22
1989/90
24
1990/91
23
1991/92
19
1992/93
16
1993/94
12
1994/95
11
1995/96
11
1996/97
12
1997/98
8
1998/99
7
1999/00
8
2000/01
11
2001/02
14
2002/03
18
2003/04
19
2004/05
14
2005/06
15
2006/07
11
2007/08
11
2008/09
11
2009/10
10

Einzelnachweise

  1. unterloisdorf.at, Auszug aus der Ortschronik von Unterloisdorf. Abgerufen am 10. Juni 2015.
  2. pannarch.at, Ausgrabung Unterloisdorf, abgerufen am 17. Juni 2015
  3. tips.at, Ausgrabung Unterloisdorf, abgerufen am 17. Juni 2015
  4. mannersdorf-adr.at, Liste der Vereine der Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz, abgerufen am 03. Juni 2015
  5. unterloisdorf.at, Webseite des Vereins Dorfzentum Unterloisdorf, abgerufen am 03. Juni 2015
  6. vsu.unterloisdorf.at, Webseite der Volksschule Unterloisdorf, abgerufen am 17. Juni 2015

Weblinks

 Unterloisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons