K.Ö.St.V. Karantania Klagenfurt

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Wappen Karte
Wappen e.s.v. K.Ö.St.V. Karantania Österreichkarte, Lage der Stadt Klagenfurt in Kärnten
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Ort: Klagenfurt am Wörthersee
Gründung: 11. Jänner 1906 in Klagenfurt
Verband: MKV
Kürzel: KTK
Mitgliederanzahl: 160 (2/2011)
Farben: gold-rot-weiß Perkussion: rot
Mütze: schlappe Tellermütze in kirschrot
Wahlspruch: Pro deo et patria!
Website: www.karantania.org

Die K.Ö.St.V. Karantania ist eine katholische, farbentragende, nicht schlagende Mittelschulverbindung in Klagenfurt.

Die Karantania wurde als erste katholische Mittelschulverbindung gegen den zu dieser Zeit in Kärnten vorherrschenden Freisinn und starke antiklerikale Strömungen gegründet. Besonders aktiv setzten sich ihre Mitglieder in der Gründungsphase der Ersten Republik sowie in der Wiedererrichtung der Republik ein. Seit 1970 befindet sich ihr Vereinslokal im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf.

Die Verbindung ist Mitglied des Mittelschüler-Kartell-Verbands (MKV), bekennt sich zur katholischen Soziallehre, einem demokratischen Österreich und einem vereinten Europa. Die Verbindung ist, wie der MKV selbst, parteiunabhängig, steht aber traditionell der konservativen ÖVP nahe.

Geschichte

Gegründet wurde die K.Ö.St.V. Karantania in Klagenfurt am 11. Januar 1906 vom katholischen Theologen August Ogertschnig ("Nibelungia Linz" und "Carolina Graz") sowie den Studenten Simon Dollenz, Friedrich Michenthaler, Franz Pack, Josef Prasser, Franz Reinprecht und Rudolf Zemrosser. Im Jahre 1909 wurde Karantania Mitglied des MCV, dem Mittelschulverbindungen aus Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Wien, Schlesien und Mähren angehörten.

Da sich die Karantania schon in ihren Gründungsjahren regen Zustroms erfreute, entschloss man sich nun auch in anderen Kärntner Ortschaften weitere Verbindungen zu gründen (K.Ö.St.V. Gothia, K.Ö.St.V. Sponheim Wolfsberg), obwohl sie bis 1918 ein illegales Dasein fristete. Per Gesetz von 1849 gab es ein Versammlungsverbot für Mittelschüler.[1] Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurde 1919 der Verband Pennaler Verbindungen (VPV) in Wien gegründet, dem die Karantania als eine der ersten Verbindungen österreichweit beitrat.

Etliche Vereinsmitglieder standen im Kärntner Abwehrkampf in vorderster Linie, sowohl politisch als auch mit der Waffe. So kam es auch, dass ein Vereinsmitglied im Doliner Wald an der Völkermarkter Bundesstraße dafür mit seinem Leben bezahlen musste. 1926 initiierte die Karantania die Gründung einer Mittelschulverbindung in Villach, die heute noch als K.Ö.St.V. Nibelungia Villach existiert.

Der Einmarsch der Truppen von Adolf Hitler 1938 bedeutete ein gewaltsames (und vorübergehendes) Ende jeder katholischen Verbindung in Österreich. Nur Teile des Inventars der Karantania konnten gerettet werden, da sich einige Verbindungsmitglieder unerkannt unter die plündernde Hitlerjugend mischen konnten.

Viele Karantanen verloren wegen ihrer Überzeugung ihren Beruf, und erhielten Gauverbot, mussten für Jahre in GESTAPO-Untersuchungshaft, oder wurden umgehend ins KZ geschickt. Das grausame Ergebnis war, dass die Pfarrer und Karantanen Marcellus Leeb und Otto Schuster im KZ ermordet wurden. Einem von ihnen wurde eine Benzinspritze ins Herz injiziert, der andere wurde für medizinische Versuche missbraucht, und danach im Schloss Hartheim vergast.

In den Anfangsjahren der K.Ö.a.V. Carinthia 1972 gab es zwar zwischen ihr und der Karantania gewisse Meinungsdiffernzen bezüglich des Namens und der Farbenwahl, doch legte sich dies bald wieder, und die Karantania begann die frühe Entwicklung der Carinthia mit diversen Mitteln zu unterstützen, nicht zuletzt, dass man das Vereinslokal der ÖCV-Verbindung zur Verfügung stellte.

In den 1970er Jahren publizierte man die Verbindungszeitung „mundwerk“.

Bekannte Mitglieder

Einzelnachweise

  1. Kleine Zeitung Die Karantanen feiern ihren 100er: Jubiläum der katholischen Mittelschulvereinigung Karantania. 4. Jänner 2006

Weblinks

Literatur

  • Verboten und Verfolgt: Von 1918 bis 1945 (2 v.), Heinrich Obermüller, Österreichische Verein für Studentengeschichte, 2003, S.1064ff.