Adolf J. Titze war ein Ersatzkaffeehersteller in Linz. Das Unternehmen war von 1868 bis 1971 selbständig in Betrieb.

Geschichte

Der Ursprung geht auf den Wilheringer Stiftsarzt Emil Koller zurück, der im Jahr 1866 in Rottenegg im Mühlviertel an der Rodl ein kleines Wasserkraftwerk errichtete und Kaffeproduktionsmaschinen erwarb.[1]

Adolf Julius Titze, der vorher eine Weinagentur in Linz betrieb, kaufte die Liegenschaft mit den Maschinen und gründete im Jahr 1868 die „Erste oberösterreichische Feigenkaffee-Fabrik“. Sein Sohn Theodor baute in Linz eine Fabrik im Jahr 1894 zur Erzeugung von Feigenkaffee. Der Gewerbeschein stammt aus dem Jahr 1895. Im Jahr 1915 wurde das Unternehmen in eine GesmbH umgegründet. Der Hauptgesellschafter war seit 1910 Karl Franck.[2] Auf den Würfelpaketen, die ab 1928 verkauft wurden, war der Pöstlingberg als Schutzmarke aufgedruckt. In der Wiener Mariahilfer Straße befand sich im Zitahof (Nr. 88a) eine Verkaufsniederlassung.

Im Jahr 1926 wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Zu dieser Zeit 1926 betrug allein die Produktion des Titze-Gold Feigenkaffes 6.000 Tonnen. 140 Mitarbeiter waren in dem Werk beschäftigt. Das Werk wurde im Zweiten Welkrieg zerstört. Im Jahr 1971 wurde es durch die Franck und der Kathreiner mit Sitz in München übernommen, die ihrerseits im Jahr 1973 von Nestlé übernommen wurden und in deren Besitz sich auch die Markenrechte befinden.[1] Bekannt sind die zahlreichen Werbebeigaben als Sammelartikel, die den Kaffeepackungen beigelegt waren.[3]

Die Familie Titze war dann später mit den Linzer Kaufmannsfamilien Ehrentletzberger und Schachermayer durch Heiraten verbunden.

Marken

 
Werbetafel im Kaufmannsmuseum in Haslach an der Mühl

Marken waren:

  • Titze Gold
  • Titzes Echter Feigenkaffee
  • Kaiser-Feigenkaffee[4]

Sonstiges

Der Schriftsteller Jura Soyfer stellt in ein Chanson der damals sehr bekannten Werbefigur der Titze-Tante folgenden Text über die Weltwirtschaftskrise:

„A bisserl bitter
Und a bisserl Zucker,
Dann schluckt das Bittere
Der ärmste Schlucker.
A Tröpferl Dummheit
Und a Schipperl Lug,
A Körndl Wahrheit is
Da mehr als g'nug.
A bisserl echt und recht viel Ersatz,
Ja, das Rezept is a wahrer Schatz,
Es bleibt in den Köpfen, ob d'Welt auch verweserlt: Es wird nix verbröserlt“

Jura Soyfer[5]

Literatur

Einzenachweise

  1. 1,0 1,1 Ruth Dunzendorfer: Nostalgie aus dem Kaffee-Packerl in der Rundschau vom 16. September 2014 abgerufen am 8. September 2016
  2. Als Linz noch Kaffeehauptstadt war in den OÖ Nachrichten vom 10. Jänner 2015 abgerufen am 8. September 2016
  3. Titze -Lindefiguren abgerufen am 8. September 2016
  4. Elisabth Fazel: Spuren der Geschichte, Titze Kaiser- Feigenkaffee in den Bezirksblättern für Telfs vom 31. Jänner 2012 abgerufen am 16. August 2014
  5. Titze-Tante abgerufen am 8. September 2016

Weblinks