Emmerich Gamauf (* 6. November 1899 in Pinkafeld, damals Ungarn; † 22. Jänner 1969 ebenda) war Rosshaar-Siebboden-Weber.

Leben und Wirken

Emmerich Gamauf, der Zeit seines Lebens in Pinkafeld lebte, war wie seine männlichen Vorfahren Handweber und fertigte speziell Siebböden an. Zu seinen Kunden zählten zahlreiche Siebmacher aus ganz Österreich, die (auch) als Wanderhändler ihre Siebe, beispielsweise zum Herstellen von Paradeissauce oder als Mehlsieb, verkauften.

Während in früheren Jahren auch Gesellen und Lehrlinge beschäftigt waren und Familienmitglieder nur aushilfsweise halfen, war er zum Schluss in seiner Werkstatt nur mehr allein beschäftigt. Die Werkstatt bestand nur aus einem Raum in seinem Elternhaus.

Das spezielle dieser Weberei war, dass die Siebböden aus Rosshaar gewebt wurden. Sowohl die Kette als auch der Schuss bestand aus dem Material, das von Pferdefleischhauern (auch vom Abdecker) stammte. Ein letztes solches Holzsieb, findet man im Wiener Volkskundemuseum.

In den letzten Jahren konnten die Siebböden auf einem speziell angefertigten mechanischen Webstuhles gewebt werden, der aus Perlondraht Endlos-Gewebe herstellte. Aus Geweben dieser Art wurden in den 1950er Jahren auch Pettycoats hergestellt. Dieser Webstuhl ist noch als Ausstellungsstück im Heimatmuseum Pinkafeld vorhanden.

Quellen

  • Fotomaterial
  • Tuchmachermuseum Pinkafeld
  • Mündliche Überlieferung seines Sohnes

Weblinks