Othmar Oberhaimer, auch Othmar von Oberhaim oder Othmar der Oberhaimer (* vor / um 1466; † um 1521) war ein Adliger, der im heutigen Oberösterreich ansässig war. Zusammen mit Bernhard Zeller gilt er als einer der "letzten" Fehderitter (Raubritter) im heutigen Oberösterreich [1]

Herkunft und Familie

Othmar Oberhaimer stammte aus der bedeutenden Ritterfamilie der Oberhaimer des Herzogtums Österreich (ob der Enns).

Leben

Ausgangspunkt war die Burg Marsbach bei Hofkirchen im Mühlkreis, die den Bischöfen von Passau gehörte, und sich seit 1486 im Pfandbesitz von Othmar und Mattheus Oberhaimer befand.[3]

1520 wurde das "Räubernest Marsbach" von Herzog Ernst von Bayern, damals Administrator von Passau, und den Passauer Bürgern erobert.[3] Dabei wurde Othmar Oberhaimer gefangen genommen und enthauptet.[1]

Die Burg Marsbach

Die 1075 erstmals als "Morspah" urkundlich erwähnte Burg gilt als der älteste Adelssitz des oberen Mühlviertels. Von der Burg aus, die später im Besitz der Bischöfe von Passau war[4] und von diesen als Pfleg- und Pfandschaft verwaltet wurde, war es möglich, die Donau von Niederranna bis zur Schlögener Donauschlinge einzusehen und zu kontrollieren, was für die Überwachung des Donauverkehrs günstig war, aber auch bei Fehden genutzt werden konnte.[5]

1187 wird erstmals genannte Wernhard von Morspach genannt, der Ahnherr eines Rittergeschlechtes, das sich nach dieser Burg benannte. Die Marsbacher sind in den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts vornehmlich in Passauer Urkunden nachgewiesen, ein Otto wird 1226 als Passauer Ministeriale genannt.[5] Die Familie galt als äußerst streitlustig und war oft in Auseinandersetzungen verwickelt. Später galten sie als Raubritter, die für Kaufleute die Donau zwischen Passau und Linz zu einer gefährlichen Unternehmung machte.[4]


Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Marsbach, eingesehen am 4. August 2017
  2. 2,0 2,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993, Bd. 1, S. 294)
  3. 3,0 3,1 vgl. Burg Marsbach, eingesehen am 4. August 2017
  4. 4,0 4,1 vgl. Rudolf Lehr: LandesChronik Oberösterreich. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 71 (unter Donau-Raubritter)
  5. 5,0 5,1 vgl. http://www.hofkirchen.at/Buergerservice_Verwaltung/Geschichtliches/Sagen/Marsbach Marsbach], eingesehen am 4. August 2017