Der Guttenberg ist ein Berg im Waldviertel mit einer Höhe von ca. 855 Metern. Er befindet sich in Wielands, heute Teil der Gemeinde Grafenschlag und gilt als einer der "Hexenberge" in Österreich. Der Name "der gute Berg" könnte vielleicht eine Erinnerung daran sein, dass er wohl wegen seiner guten Aussicht als "Wachtberg" genutzt wurde.[1]

Geschichte

Der Guttenberg wird als "Guttenperch" um 1160 erstmals urkundlich genannt. Für 1255 wird eine Burg ("castrum") erwähnt, die sich auf ihm befunden hat, von dieser hat sich jedoch nichts erhalten.[2] Die Burg war angeblich ein Lehen der Kuenringer, die es an Gefolgsleute vergaben. Ihr Verfall scheint bereits im Mittelalter begonnen zu haben. Um 1465 wird noch die Errichtung eines Tabors, einer Befestigung, berichtet, 1581 wird sie letztmals als das "öde Schloss" erwähnt. Es wird angenommen, dass sich die Burg auf dem Gipfel des Guttenbergs befand.[1]

Der Guttenberg in Sage und Legende

Der Guttenberg galt als Treffpunkt der Waldviertler Hexen.[2] An die verschwundene Burg erinnert noch eine Sage, in der von einer "seltsamen Frau", einer ruhelosen Toten, berichtet wird. Sie erscheint in der Burgruine einem Bettler und bittet ihn, sie zu erlösen, indem er einen Rosenkranz in den dritten Burghof wirft. Zwar verspricht er es ihr, versagt aber aus Angst vor den Gesteintrümmern der Ruine, die sich bedrohlich zu ihm herabneigen. Die Frau verschwindet unter Wehklagen, hinterlässt aber den Nachgeborenen eine Botschaft. Nach dieser kann sie der erste Priester aus dem ehemaligen Kloster Schönbach, sollte dieses je wieder erstehen, erlösen.[2]

Das Geisterbründl

Nach einer Sage befand sich an einer Stelle mit mehreren Steinblöcken (Felsformationen, die als Schalen und Schüsseln gedeutet werden) eine Hexenküche, wo Hexen ihre Mahlzeiten kochten und verzehrten. Das Wasser zum Kochen holten sie aus einem etwas tiefer im Boden befundenen "Bründl" (einer Quelle). Noch heute soll bei diesem Bründl in der Walpurgisnacht (30. April auf 1. Mai) und in der Johannesnacht (23. auf 24. Juni) allerhand Unheimliches stattfinden.[3]

Das Opferbründl

Eine ähnliche Sage wird auch über einen weiteren Granitblock mit Schalen oder Schüsseln erzählt. Dieser soll Opferzwecken gedient haben. Unterhalb der "Opfersteine" befindet sich eine Quelle, bei der einmal gegraben wurde. Angeblich wurden dabei Sachen aus alter Zeit entdeckt, die Hexen bei dem "Bründl" liegen ließen, als sie von heimlichen Beobachtern aufgeschreckt und verscheucht wurden.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Guttenberg, Portal Gemeinde Grafenschlag, eingesehen am 4. August 2017
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes. Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 117
  3. 3,0 3,1 vgl. [http://www.grafenschlag.at/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=218851544&detailonr=218052619 Geisterbründl, Opferbründl

Weblinks

  • Guttenberg auf dem Portal der Gemeinde Grafenschlag

48.4987115.13043Koordinaten: 48° 29′ 55″ N, 15° 7′ 50″ O